Ihre persönliche Autoberatung
0800 - 40 30 182
Der Autohersteller Lotus kann auf eine bewegende Geschichte zurückschauen. So wurde die britische Marke bereits an verschiedene Produzenten wie General Motors oder die malaysische Persusahaan Otomobil Nasional Bhd – die Hersteller der Marke Proton – verkauft. Zugleich hat Lotus bereits mit einer Vielzahl Automobilhersteller zusammengearbeitet, aus deren Kooperation Modelle wie der Lotus Omega in einem Teamwork mit Opel entstanden ist. Auch der französische Produzent Talbot bediente sich der Zusammenarbeit mit Lotus – Ergebnis ist die sportlichere Variante des Talbot Sunbeam, der Talbot Sunbeam Lotus 16V.
Die Grundlage für die britische Automarke legte Colin Chapman. Er begann damit, auf der Basis des im Jahr 1947 legendären Austins 7 einen Sportwagen zu schaffen und gründete fünf Jahre später die Firma Lotus Engineering. Diese wurde 1959 umbenannt in die Firma Lotus Cars. Dabei wurde der erste Lotus nicht wie üblich vertrieben, sondern als Bausatz, den sich die Kunden selbst zusammenbauen mussten. Verkauft wurden nur ca. 100 Exemplare, jedoch waren diese Modelle sehr erfolgreich beim Motorsport, besonders bei Bergrennen. Nennt man heute einen solchen Lotus sein Eigen, kann man sich glücklich schätzen. Wenig später entwickelte Frank Costin die Grundlage für die Nachfolger des ersten Lotus und nahm mit diesen am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil.
Die Liste der Verkaufsschlager führt der Lotus-Elan an, der heute ein gesuchter Oldtimer ist. Außerdem finden der Lotus-Cortina und der Esprit großen Anklang. Der Lotus Esprit verließ die britischen Produktionshallen bereits seit den 1970er Jahren und begeisterte die Automobilwelt in mehreren Generationen bis über die Jahrtausendwende hinaus. So ist es auch kein Wunder, dass die Modelle auch heute noch als Lotus Gebrauchtwagen ihre Liebhaber finden. Die Marke Lotus ist eine Marke, die sich nicht nur in der Vergangenheit einen Namen gemacht hat, sondern bis heute die Automobilwelt mit ihren „Prachtstücken“ bereichert.
Die ersten Modelle Ende der 1950er Jahre wurden im britischen Cheshunt hergestellt. Das neue Werk in Hethel wurde 1966 eingeweiht und von hier aus startete die Produktion für Europa. Viele Neuwagen verließen von hier aus das Fließband und fuhren auf den Straßen der Welt, wie auch in Deutschland. Jedoch waren unter den Fahrzeugen auch Flops, wie das 1989 präsentierte Modell Elan mit einem japanischem Vierzylinder-Turbomotor. Die Produktion stellte man drei Jahre später ein und verkaufte die Lizenz an den japanischen Autohersteller Kia.
Im Jahr 1982 starb Colin Chapman, der als Firmengründer in die Geschichte einging. Danach wurde das Unternehmen 1986 an den Autohersteller General Motors verkauft, der die Automarke wiederum 1993 an die ACBN Holdings S.A. verkaufte. Diese italienische Holding gehörte dem Unternehmer Romano Artioli, der auch bekannt war, weil er Eigentümer der Bugatti Automobili SpA war. Jedoch auch er verkaufte innerhalb von kurzer Zeit das Unternehmen nach Malaysia an eine dort ansässige Automarke. Seit Ende des Jahres 2008 hat die ehemals britische Automarke nun ihre Heimat in der Volksrepublik China gefunden. Hier werden die Autos unter der Marke Europestar angeboten. Seit 2017 gehört Lotus zum chinesischen Automobilhersteller Geely.
Eng verknüpft mit der britischen Traditionsmarke sind deren Erfolge im Motorsport. Seit den 1950er Jahren gingen ausschließlich für Motorrennen konstruierte Neuwagen an den Start, die heute eine Wertanlage sein dürften. Die Ergebnisse des „Team Lotus“ können sich wahrlich sehen lassen – mehrfach errang die Automarke das oberste Treppchen der Konstrukteurswertung. Das Erfolgsrezept lautete ganz einfach ein extremer Leichtbau der Autos als auch der ständige Einsatz neuartiger Fertigungsverfahren. Dabei musste sich der Firmengründer vorwerfen lassen, die Titel und Preise auch dadurch zu erhalten, weil er die strengen Regeln der Sicherheit missachtete. Die in Leichtbau gefertigten Teile waren sehr filigran und entsprachen nicht immer der Sicherheit, die bei einem solchen Rennen gefordert ist. Jedoch hat er, das müssen auch die Kritiker anerkennen, einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Grand-Prix-Rennwagen geleistet.