Toyota

Hybrid-Antrieb – Honda Insight vs. Toyota Prius

Für auto.de von Max Zaczek

Der Schutz der Umwelt wird immer größer
geschrieben – daran kommt auch die Automobilindustrie nicht vorbei.
Die Hersteller unterbieten sich derzeit mit ihren
auf der AMI in Leipzig präsentierten Modellen immer weiter in Sachen CO2-Emission
und Verbrauch – das schont die Umwelt und ist gut für den
Geldbeutel. Auf dem Sektor des Hybrid-Antriebs haben die Japaner die
Nase ganz weit vorn. Zwei Modelle ragen dabei besonders heraus: Der
Honda Insight und der Toyota Prius
.

Hybrid-Antrieb – die Zukunft schon
heute?

Der Begriff „hybrid“ meint in der
Technik nichts anderes als ein System, bei dem zwei Technologien
miteinander verknüpft werden. Ein Hybridfahrzeug ist also ein
Auto, das mit zwei Energiearten oder Antrieben unterwegs ist –
meist mit einer Mischung aus Verbrennungs- (also Benziner, Diesel
oder Flüssiggas) und Elektromotor. Je nach Geschwindigkeit,
Effizienz und Sinn schaltet sich dabei entweder der elektrische
Antrieb zu dem Herkömmlichen oder umgekehrt. Da für den
elektrischen Antrieb eine zusätzliche Batterie benötigt
wird, wäre es beispielsweise nicht sinnvoll, bei voller
Beschleunigung nur auf den Elektromotor zurückzugreifen, da sich in diesem Fall die Batterie zu schnell entladen würde und somit eine beträchtliche Einschränkung der Reichweite herbeiführen würde. Darüber hinaus ist das vollständige Aufladen der Akkus immer noch ein sehr langwieriger Prozess: Nach 200 km die Akkus für zwei Stunden laden zu müssen schafft eher Frust als FAhrspaß. [foto id=“67529″ size=“small“ position=“left“]Trotz Verbrennungsmotoren als Hauptantriebsquelle kommen
aber sowohl der Honda Insight als auch der Toyota Prius mit deutlich
weniger als fünf Litern Kraftstoff auf 100 km aus.

Pfiffig, stark, umweltfreundlich –
der Honda Insight

Der Insight von Honda hat ein
vergleichsweise winziges Aggregat unter der Haube. Die zwei
wichtigsten Komponenten des Honda-Hybrid-Antriebs:
Integrated-Motor-Assitent-Antriebssystem (kurz: IMA) und die
Stromversorgungseinheit IPU (Intelligent Power Unit). Das sogenannte
IMA-System besteht aus einem 1,3-Liter Verbrennungsmotor, einem
Elektromotor und einem Automatikgetriebe. Eine
Nickel-Metallhydrid-Hochleistungsbatterie, eine
Stromversorgungseinheit und Luftkühler für die Batterie
bilden die IPU-Einheit. Beim Fahren schaltet sich der
Verbrennungsmotor fast nie vollkommen ab, es sei denn der
umweltfreundliche Japaner wird gleichmäßig mit einer
Geschwindigkeit zwischen 38 und 45 km/h fortbewegt. Bei höheren
konstanten Geschwindigkeiten wird nur der Verbrennungsmotor genutzt.
Bei der Beschleunigung unterstützt der Elektromotor den
Verbrennungsmotor um so eine höhere Leistung bei geringerem
Kraftstoffverbrauch zu erreichen. Wird kein Gas gegeben und während des Bremsens schaltet sich der Verbrennungsmotor komplett ab. [foto id=“67530″ size=“small“ position=“right“]Das hat zur
Folge, das die entfallene Motorbremsleistung wieder dem IMA-System
zugeführt wird, um so möglichst viel Bewegungsenergie in
elektrischen Strom umzuwandeln. Angesichts des 95-PS-starken
Benziners, der durch einen 20-Pferde starken Elektromotor unterstützt
wird, ist der neue Insight um 20% stärker als sein Vorgänger.
Und das merkt man: starke Beschleunigung trotz angenehmer Laufruhe.
Durch zahlreiche Optimierungen im Motorenbereich liegt der von Honda
angegebene durchschnittliche Verbrauch bei 4,4 l/100 km bei einem
Schadstoffausstoß von 101g/km. Solche Traumwerte kann ein
normaler Benziner bei gleicher Leistung nicht erreichen.

Toyota Prius -Auto mit Köpfchen

Toyota ist in Sachen Hybrid-Antrieb
unbestrittener Marktführer. Kein Hersteller hat sich dem
Hybridsystem dermaßen verschrieben wie die Japaner. Das zeigt
sich auch an dem Prius III: Mit gerade mal 89g/km CO2-Ausstoß
legt das neuste Hybrid-Fahrzeug aus der Toyota-Schmiede einen
bislang unerreichten Wert vor. Dennoch hat der Prius eine
Leistungsteigerung erhalten: Insgesamt 136 PS stehen dem Öko-Flitzer
bei 1,5-Liter Hubraum zur Verfügung – Dabei leistet der
Verbrennungsmotor (wie bei Honda ein Benziner) 78 PS, der
Elektromotor nochmals beachtliche 58 PS. Trotz höherem Gewicht und
mehr Leistung gegenüber dem Insight von Honda verbraucht der
Prius nur 3,9 l/100 km. [foto id=“67531″ size=“small“ position=“left“]Das Geheimnis ist ein intelligentes
Hybrid-Synergie-System, das immer unter Berücksichtigung der optimalen
Kraftstoffnutzung zwischen Benzin- und Elektromotor wählt.
Somit bietet der Toyota Prius das höchste Niveau an
Kraftstoff-Effizienz im Vergleich mit gleichstarken Modellen. Dennoch
spielt der Japaner in Sachen Kraftentfaltung eine Klasse höher:
Mit 10,9 Sekunden von 0 auf 100 beschleunigt der Prius wie ein
2,0 Liter-Auto. Das wiederum so fließend, da beiden Motoren mit
einem neuen Getriebesystem kombiniert wurden. Wird der Motor
gestartet, greift das Öko-Mobil nur auf den Elektromotor zurück.
Das ermöglicht einen emissionsfreien Start bzw. Fahren bei
niedrigen und mittleren Geschwindigkeiten. Bei normalen
Reisegeschwindigkeiten setzt das intelligente System die beiden
Antriebe dank modernster Technik so effizient ein, dass der
Kraftstoffverbrauch besonders niedrig gehalten werden kann. Wie
auch beim Honda aggieren beide Motoren, wenn der Prius beschleunigt
wird, um so eine Leistungssteigerung zu erzielen, ebenso verwendet
auch der Prius den Elektro-Motor beim Bremsen als Generator und
wandelt so die Bremskraft in elektrischen Strom um. [foto id=“67532″ size=“full“]Im Leerlauf
(beispielsweise an der Ampel) schaltet sich der Verbrennungsmotor
automatisch aus. Die beiden Nickel-Metallhydrid-Batterien werden
luftgekühlt und müssen nicht geladen werden, weil der Prius
bei niedrigem Akkustand sofort auf den Benzinmotor umstellt und so
die Batterien während der Fahrt gleichzeitig lädt.

Fazit

Der Honda Insight ist ein
umweltfreundliches Auto, dass sich nicht nur wegen der
CO2-Emissionswerte sehen lassen kann. Vielmehr ist der Preis des Basismodells von gerade mal 19.950 Euro eine klare Kampfansage im Segment. Dennoch: Die Hybrid-Krone gehört
weiterhin Toyota mit ihrem Prius. Er ist in Sachen Antrieb,
Umweltfreundlichkeit und Kraftstoffeffizienz weiterhin auf der Such nach einem würdigen Konkurrenten.

 

 

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