Peel P50

Der Peel lebt weiter: Die spinnen, die Briten

Der Peel lebt weiter: Die spinnen, die Briten Bilder

Copyright: Auto-Medienportal.Net/Peel

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Schon Asterix und Obelix wussten, dass die Briten ein wenig anders sind. Wer sonst wäre auf die Idee gekommen, ein Auto als eine Art motorisierter Einkaufstasche zu konzipieren? Mit einem Handgriff am Heck, damit das vom Autobauer Peel gefertigte Einkaufswägelchen auch bequem ein- und ausgeparkt werden kann. Der Einsitzer P 50 wiegt rund 60 Kilo, der Zweisitzer mit dem Namen Trident bringt knapp 90 Kilogramm auf die Waage. So kann die Kiste, die ein wenig aussieht, als sei sie dem Comic-Strip „Die Jetsons“ entsprungen und mit einer BMW Isetta gekreuzt worden, auch ohne Rückwärtsgang manuell manövriert werden, oder auch in den heimischen Flur – bugsieren.

Kleinstes Serien-Auto

Auch wenn es mancherorts zu lesen ist, nein, Peel war nicht der einzige Hersteller, der auf der Isle of Man Autos baute. Aber der P 50 hält heute noch einen Rekord, er steht als kleinstes Serien-Auto der Welt immer noch im Guinness-Buch der Rekorde. Die technischen Eckdaten: 1,35 Meter "Länge", dazu eine "Breite" von 99 Zentimetern. Das langt beim (einsitzigen) P 50 für eine (schlanke) Person am Lenkrad und den Tageseinkauf. Mutige Fahrer sollen den Einsitzer, befeuert von sagenhaften 4,2 Pferdestärken, einst auf eine Spitzengeschwindigkeit von 70 km/h gebracht haben. Gebaut wurde der skurrile Winzling von 1962 bis 1969 – danach hat sich Hersteller Peel im Bootsbau versucht. Gekostet hat der automobile Winzling damals 199 Pfund, was umgerechnet rund 2200 D-Mark (oder 1100 Euro) entsprach.
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Zweisitzer mit Käseglocke

Neben dem P 50 baute Peel noch den Trident, einen Zweisitzer mit einer Käseglocken-artigen halbkreisförmigen Glaskuppel, die den Passagieren Schutz vor dem britischen Regen bot. Die verschaffte dem Winzling ein höchst schnuckliges Aussehen und brachte seine Passagiere bei Sonnenschein ganz schön ins Schwitzen. Vom P 50 sollen, so hört und liest man, etwa 120 Fahrzeuge entstanden sein, überlebt haben drei, vielleicht vier Dutzend. Vom Trident wurden sogar nur 48 Exemplare gebaut, die Zahl der noch existierenden Mobile dürfte entsprechend gering sein. Das wäre alles nicht sooo rasend spannend, wenn die wenigen verbliebenen Winz-Mobile nicht eine kaum glaubhafte Wertsteigerung erfahren hätten. Eines der wenigen verbliebenen Exemplare wird schon mal für gut 200 000 Dollar (fast 150 000 Euro) gehandelt, selbst 100 000 Britische Pfund (ca. 253 000 Euro) sollen schon gezahlt worden sein.
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Star der Nachbarschaft

Wer sich zu diesem Preis kein Original leisten kann oder will, hat dennoch die Chance, als Besitzer eines Peel zum bestaunten und möglicherweise belächelten Star der Nachbarschaft zu werden. Denn die schrägen Kisten, gegen die ein Fiat 500 fast wie eine Pullmann-Limousine wirkt, werden wieder gebaut. Möglich machen das zwei in London ansässige junge Unternehmer, Faizal Kahn und Gary Hillmann. Sie legen den P 50 für Solisten und den zweisitzigen Trident wieder auf.

Karosserie bleibt unverändert

Die Karosserie bleibt auch bei der Neuauflage weitgehend unverändert, sie bekommt aber ordentliche Scheinwerfer und Blinker spendiert. Bei den Motoren setzt man bei den aktuellen Modellen auf moderne Aggregate. Im Benziner werkelt ein typischer Moped-Motor, ein einzylindriger Viertakter mit 49 Kubikzentimetern Hubraum und vier PS. Zusätzlich gibt es den Peel auch als Stromer, als kleines Elektrofahrzeug. Dessen Höchstgeschwindigkeit liegt bei gerade mal 16 km/h, damit darf der Peel P 50 in Großbritannien sogar auf den Bürgersteigen auf dem Weg zum Supermarkt gefahren werden.
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Die leichten Mini-Mobile werden als Leichtfahrzeug zugelassen und sollen, so verspricht der Hersteller, eine EU-weit gültige Straßenzulassung bekommen. Ein neuer Peel P 50 ist ab 11 999 Britische Pfund zu haben, also für rund 14 500 Euro. Teuer? Angesichts der Liebhaberpriese für die Originale darf das als echtes Schnäppchen gelten. Die Lieferzeit soll nach Herstellerangaben bei sechs bis acht Wochen liegen.

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