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Motorräder
KTM hat für 2015 seine Reiseenduro-Baureihe mit der neuen 1050 Adventure nach unten abgerundet. Damit schließen die Österreicher wenigstens teilweise die Lücke, die sich zwischen der 1190er Adventure und der Enduro 690 R mit Einzylinder auftut. Die neue Reise-Enduro basiert auf der bekannten 1190er, ist allerdings bei Motor, Fahrwerk und Ausstattung darunter angesiedelt. Der imposanten Erscheinung tut das jedoch keinen Abbruch: Auch die 1050 Adventure wirkt im Stand wie ein kleines österreichisches Monument mit ihrer hoch aufragenden Front, der luftigen Silhouette und den kantigen Umrissen. Das ist kein Wunder, denn die Dimensionen entsprechen in Länge, Höhe, Radstand etc. weitgehend der 1190. Auch die Sitzhöhe ist beachtlich: Der Pilot thront in nicht verstellbaren 850 Millimeter Höhe über dem Asphalt. Unwohl fühlt er sich dabei nicht, denn das Dreieck „Rasten-Sitzbank-Lenker“ bietet eine gute Ergonomie mit bequemer, aber nicht entkoppelter Haltung. Und den Boden erreichen selbst Durchschnittsgroße noch halbwegs vernünftig.
Copyright: KTM
Hand legten die Österreicher auch beim Fahrwerk an, hier zeugen eine nicht einstellbare 43er-Upsidedown-Gabel statt der 48er vom Sparwillen. Auch das Federbein ist nicht so hochwertig. Ein semiaktives Fahrwerk gibt es nicht einmal als Option. Doch wird es auch nicht unbedingt vermisst, denn das Grund-Setup ist gelungen. Für einen breiten Einsatzbereich vom Bummeln bis Angasen passt das Ganze, wenngleich nicht so feinfühlig ansprechend. Zumindest im Solobetrieb aber sollte sich kaum jemand beklagen können. Das ABS kommt ohne Schräglagen-Erkennung und Integralfunktion aus, auch die Traktionskontrolle gibt es nur digital: an oder aus. Kompromisse beim Fahrspaß braucht trotzdem niemand einzugehen, im Gegenteil: Wer sich an leichtfüßiger Agilität ergötzen kann, wird bei der 1050er besser bedient als beim Rest der Adventure-Meute. Das liegt an den schmaleren Reifendimensionen mit 110/80-19 vorn und 150/70-17 hinten und an den Gussrädern, die vielleicht nicht so wertig ausschauen wie die Speichenpendants, aber fünf Kilo an ungefederten Massen einsparen. Und die machen sich in ausgeprägter Wendigkeit bemerkbar und lassen vergessen, dass die 1050 nur fünf Kilo weniger als die 1190er auf die Waage bringt – subjektiv würde man viel mehr vermuten.
So richtig den Sparfuchs lässt KTM bei der vergleichsweise mickrigen Ausstattung heraus hängen. Das fängt mit den günstigen Spiegeln aus irgendeinem Regal an und hört nicht damit auf, dass die 1050er weder einen Hauptständer noch einen Lenkungsdämpfer oder einen klappbaren Schalthebel aufweist. Auch das zwar verstellbare, aber nicht wirklich wirksame Windschild aus der 1190er wurde unmodifiziert übernommen, obwohl es hier aus allen Ecken Kritik hagelte. Das wirkt alles etwas billig und outet die 1050 Adventure als Sparversion, zu der nur der Preis nicht passen will: Bei 12 695 Euro ist der Abstand zur 1190 Adventure ohne Elektronikpaket (13 995 Euro) ziemlich klein geraten. Ob diese geringe Differenz vom harmonischeren Motor und der höheren Agilität wettgemacht werden kann, wird sich zeigen.
KTM 1050 Adventure: | Straßenmotorrad mit flüssigkeitsgekühltem 75-Grad-Zweizylinder-Viertakt-V-Motor, vier Ventile je Zylinder, dohc |
Hubraum: | 1 050 ccm |
Bohrung x Hub: | 103 x 63 mm |
max. Leistung: | 70 kW/95 PS bei 6 200/min |
max. Drehmoment: | 107 Nm bei 5 750/min |
Kraftstoffeinspritzung: | elektronisch, geregelter Katalysator |
Getriebe: | Sechsganggetriebe |
Rahmen: | Gitterrohr-Stahlrahmen |
Aufhängung: | Upside-Down-Telegabel, Aluminium-Zweiarmschwinge mit Zentralfederbein |
Bremsen: | zwei Scheibenbremsen vorn, eine hinten, ABS |
Reifen vorn: | 110/80 R19 |
Reifen hinten: | 150/70 R17 |
Sitzhöhe: | 850 mm |
Tankinhalt: | 23,0 l |
Leergewicht: | 230 kg |
zul. Gesamtgewicht: | 440 kg |
Preis: | ab 12 695 Euro |
geschrieben von MID veröffentlicht am 27.03.2015 aktualisiert am 30.03.2015
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