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Test Skoda Rapid Spaceback – Das Ass im Ärmel

Test Skoda Rapid Spaceback - Das Ass im Ärmel Bilder

Copyright: auto.de/hersteller

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Holger Zehden – Škoda hat mächtig Gas gegeben in den letzten Monaten, deutlich mehr Autos verkauft und seinen Marktanteil in Deutschland gehörig steigern können. Beinahe unglaublich ist dabei, dass die Tschechen bisher keinen echten Kompaktwagen im Angebot hatten. Denn der Octavia ist dieser Klasse nicht erst in der aktuellen Generation entwachsen, der Fabia ist zu klein und mittlerweile etwas in die Jahre gekommen. Die Lücke füllen soll der Škoda Rapid, der hierzulande erst jetzt mit dem „Spaceback“ genannten Schrägheck so richtig durchstarten dürfte. Das Zeug dazu hat er nämlich, wie eine erste Ausfahrt zeigt.

Diese Motoren gibt es[foto id=“486186″ size=“small“ position=“right“]

Bevor Škoda den Rapid Spaceback am 19. Oktober zu den Händlern entlässt, durfte die Fachpresse das Schrägheck schon mal auf deutschen Straßen testen. Am Flughafen in Frankfurt warteten die Testwagen auf ihre Fahrer. Verfügbar war so ziemlich alles, was auch ab dem 19. Oktober beim Händler steht. Basismotor wird ein 1.2-Liter Turbobenziner (TSI) mit 86 PS sein, von dem es auch noch eine Ausbaustufe mit 105 PS gibt. Topmotor ist ein 1.4-Liter TSI-Aggregat mit 122 PS. Als Selbstzünder verbaut Škoda den bekannten 1.6-Liter TDI aus dem VW-Regal, mit wahlweise 90 PS oder 105 PS.

Stärkere Motoren soll es nach aktuellem Stand nicht geben, lediglich eine besonders sparsame GreenLine-Variante soll noch in diesem Quartal folgen. Die soll sich mit nur 3,8 Litern Diesel pro 100 km begnügen und lediglich 99 Gramm CO2 pro Kilometer an die Umwelt abgeben. Als Basis für die Öko-Variante dient der 90-PS-Diesel, weshalb meine Wahl auf eben dieses Aggregat fiel. Allerdings wird der Škoda Rapid Spaceback GreenLine über ein manuelles 5-Gang-Getriebe verfügen, während mein Testwagen mit dem Doppelkupplungsgtriebe DSG ausgestattet war.

[foto id=“486187″ size=“small“ position=“left“]Warten lohnt sich

Auch wenn das Stufenheck in den letzten Monaten sogar hierzulande eine kleine Renaissance feiert, gefallen mir die Proportionen des Spaceback auf Anhieb besser als bei der Limousine. Zum Hingucker wird der Škoda Rapid Spaceback jedoch erst mit Panoramaglasdach. Denn neben der guten Aussicht von Innen, zieht sich das getönte Glas als verlängerte Heckscheibe bis zur Griff-Kante der Heckklappe. Das verleiht dem Rapid eine ebenso dynamische wie edle Optik und sah bei allen am Testtag verfügbaren Farbkombinationen richtig gut aus. Das Panoramaglasdach-Packet soll zwar erst ab Dezember 2013 verfügbar sein, doch das warten lohnt sich definitiv.

Kein Kombi

Um eines gleich vorweg zu nehmen: der Škoda Rapid Spaceback ist kein Kombi. Das macht bereits die Namensähnlichkeit zum Audi A3 Sportback deutlich. Auch eine gewisse optische Ähnlichkeit zu dessen Vorgänger, kann der Rapid Spaceback im Profil nicht verleugnen. Und selbst in der Presse-Broschüre schimmert mit dem Begriff „Tornadolinie“ (die Kante zwischen Fenstern und Türgriff) Audi-PR[foto id=“486188″ size=“small“ position=“right“]-Sprache durch. Ein weiterer Beweis dafür, dass Škoda sich nach oben orientiert hat. Zumindest solange es die Konzernmutter duldet.
Der Spaceback ist mit 4.30 Metern zwar kürzer die Limousine, jedoch nur 6 Millimeter kürzer als ein Audi A3 Sportback und ganze vier Zentimeter länger als ein VW Golf. Dementsprechend üppig fällt das Platzangebot für die Insassen aus. Mit 64 Millimetern bietet der Rapid Spaceback die größte Knie- und mit 980 Millimetern die souveränste Kopffreiheit seines Segments. Das Kofferraumvolumen liegt mit 415 – 1.380 Liter ebenfalls deutlich über dem kompakten Durchschnitt.

So sieht’s innen aus

Während Škoda sich beim Außendesign des Rapid Spaceback also offensichtlich ganz oben in der VW-Marken-Welt orientiert hat, herrschen im Innenraum gewohnte Verhältnisse. Um VW oder gar Audi nicht gefährlich zu werden, darf sich Škoda nur an den unteren Regalen im VW-Sortiment bedienen. Die Ähnlichkeiten etwa zum Seat Toledo sind daher frappierend. Das ganze Baukasten-Prinzip des VW-Konzerns hat dabei zwei Vorteile. Zum einen können dadurch die Produktionskosten deutlich gesenkt werden, wovon jedoch (bisher) nur der Hersteller profitiert. Dem Kunden kommt jedoch zugute, dass durch die immer gleichen Bauteile ein in der (Preis-)Klasse bisher nicht [foto id=“486189″ size=“small“ position=“left“]gekanntes Maß an Verarbeitungsqualität erreicht werden konnte. Denn selbst bei den günstigeren Modellen von Škoda oder auch Seat knirscht und knackt nichts, scharfe Kanten sucht man vergebens. Das muss man den VW-Marken allemal lassen: die Verarbeitung stimmt mittlerweile im gesamten Marken-Portfolio.

Im Rapid Spaceback hat Škoda nach eigenen Angaben diese zudem noch ein wenig nachgebessert. Unter anderem erhält der Tscheche (optional) das neue, wertiger wirkende Multifunktionslenkrad, das auch im Golf VII zum Einsatz kommt. Mittelkonsole und Mitteltunnel werden durch etliche Chromapplikationen aufgewertet. Da stört es nicht wirklich, dass der Rapid Radio und Navi „nur“ aus dem Polo statt aus dem Golf erhalten hat. Sehr gut gefallen haben mir zudem die Dekoreinlage in der Optik von gebürstetem Aluminium, bei der ich erst beim anfassen feststellte, dass es sich eigentlich nur um Kunststoff handelt. Škoda hat ganze Arbeit geleistet, aus relativ begrenzten Ressourcen, ein wirklich ansehnliches Interieur zu zaubern.

Auch das Platzangebot fällt wie von Škoda versprochen recht üppig aus.[foto id=“486190″ size=“small“ position=“right“] Einzig in Maximalbelegung dürfte es im Fond etwas enger zugehen als bei anderen Kompakten. Denn mit 1,71 Meter macht sich der Škoda Rapid auch als Spaceback deutlich schmaler als etwa ein VW Golf VII (1,80 m). Zu viert sitzt man jedoch auf allen vier Plätzen gut und hat ausreichend Platz. Zu den überdurchschnittlichen Platzverhältnissen bietet Škoda im Kofferraum zudem optional unzählige Gepäcknetze, Haken und Ösen, um auch kleinere Teile sicher zu verstauen.

So fährt er sich

Doch nun zurück zum Motor. Der ist aus unzähligen anderen VW-Fahrzeugen bereits bekannt, verrichtet seinen Dienst auch im Škoda Rapid Spaceback unaufgeregt, souverän und mit leicht rauem Klang. Mit 230 Nm Drehmoment nimmt der Rapid Spaceback ausreichend schnell Fahrt auf und erreicht auf der Autobahn selbst 160 km/h ohne sich zu quälen. Lediglich am steilen Anstieg auf den großen Feldberg im Taunus verlangte meine zügige Fahrweise dem Dieselmotor einiges ab, was das Aggregat auch deutlich hörbar vermeldete. Dennoch stieg der Verbrauch selbst bei der Bergetappe nicht über 5,5 l/100 km. Škoda gibt als Normverbrauch 4,5 l/100 km an, der realistische[foto id=“486191″ size=“small“ position=“left“] Alltagswert dürfte irgendwo dazwischen liegen. Maximal soll der 1.6 TDI mit 90 PS 182 km/h schaffen und in 12,1 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigen. (11,9 mit Handschaltung).

Bei der Lenkung feiert Škoda im Rapid Spaceback das Debüt seiner neuen elektromechanischen Servolenkung in der Kompaktklasse. Diese arbeitet präziser als ihr Vorgänger und passt sich in der Übersetzung der Geschwindigkeit an. Das bedeutet, dass bei höheren Geschwindigkeiten ein kleiner Dreher am Lenkrad deutlich weniger Einfluss auf den Geradeauslauf hat als beim langsamen Rangieren. Dadurch liegt der Spaceback auf Landstraße und Autobahn ausgenommen stabil in der Spur, obwohl der Rapid einen um knapp vier Zentimeter kürzeren Radstand hat als etwa ein VW Golf oder Audi A3 Sportback. Das Fahrwerk bietet einen guten Kompromiss zwischen Komfort für die Insassen und guter Straßenlage. Auch bei zügiger Kurvenfahrt konnte ich während der Testfahrt keine nennenswerten Wankbewegungen feststellen.

Ausstattung und Preis

Was die Ausstattung anbelangt, darf man natürlich keine Wunder erwarten, sind die hausinternen Vorgaben bei VW für Marken wie Škoda doch recht strikt. In der 14.990 Euro teuren Basis-Variante (Ausstattungsniveau Active) sind neben sechs Airbags, elektronischer Stabilisierungskontrolle (ESC), elektronischer Differenzialsperre (EDS) und Antriebsschlupfregelung (ASR) und der DSG-Automatik[foto id=“486192″ size=“small“ position=“right“] noch die elektromechanische Servolenkung, Tagfahrlicht, Isofix-Vorbereitungen auf den äußeren Rücksitzen inkl. Top-Tether, eine 12V-Steckdose in der Mittelkonsole vorn, Komfortblinker, Zentralverriegelung inkl. Funkfernbedienung, das Musiksystem Blues, elektrische Fensterheber vorn sowie ein höheneinstellbarer Fahrersitz bereits serienmäßig verbaut.

Der vollausgestattete Testwagen (Ausstattungsniveau Elegance, ab 18.990 Euro) verfügte zudem über Nebelscheinwerfer mit integriertem Abbiegelicht, elektrische Fensterheber hinten inkl. Kindersicherung, beheizbare Vordersitze, Klimaautomatik, Parksensoren hinten, Tempomat, 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, Drei-Speichen-Multifunktionslederlenkrad sowie das Musiksystem Swing mit Line-In- (3,5 mm) und USB-Anschluss sowie den Optionen Ablage-Paket, Radio-Navigationssystem Amundsen und Xenonscheinwerfer. Insgesamt würde der Testwagen damit 24.230 Euro kosten (+ Aufpreis für das Panoramaglasdach), was nicht ganz billig ist, sich jedoch in Anbetracht eines Dieselaggregats mit Doppelkupplungsgetriebe und der umfangreichen Ausstattung wieder relativiert. Zumal es selbst auf das neue Modelle beim Škoda Händler noch ein paar Prozente Rabatt mehr geben dürfte als bei anderen Marken.

[foto id=“486193″ size=“small“ position=“left“]Fazit

Hatte der Škoda Rapid als Limousine bereits Anfang des Jahres positiv überrascht, dürfte der kompakte Tscheche hierzulande erst mit dem Spaceback seinen großen Auftritt hinlegen. Denn Škoda hat viel bei Verarbeitung und Qualität getan, bietet zudem solide Technik aus dem VW-Regal und das ganze zu einem fairen Preis. Beeindruckend ist dabei erneut, wie hochwertig das Cockpit des Rapid Spaceback wirkt, obwohl dem kompakten Tschechen – außer an Lenkrad und Schaltknauf – nur Kunststoffe zugestanden wurden. Doch auch die fahrerischen Qualitäten konnten überzeugen. Selbst der kleine Diesel bietet ausreichend Kraftreserven. Mit der Schrägheck-Variante steht dem Erfolg des kompakten Tschechen hierzulande also nun nichts mehr im Wege. Denn dank überdurchschnittlich üppigem Stauraum, guter Verarbeitung und günstigen Preisen ist der Škoda Rapid Spaceback gleichermaßen für Privat- wie Gewerbekunden interessant. Und mit dem Schrägheck bedient er nun endlich auch die Vorlieben der Deutschen.

Technische Daten Škoda Rapid Spaceback 1.6 TDI DSG

Fünftüriger, fünfsitziger Kompaktwagen
   
Länge/Breite/Höhe (m): 4,30/1,71/1,46
Radstand (m): 2,60
   
Motor:
Vierzylinder Common-Rail-Turbo-Diesel
Hubraum: 1.598 ccm
Leistung: 66 kW/90 PS bei 4.200 Umdrehungen pro Minute
max. Drehmoment: 230 Newtonmeter von 1.500 – 2.500 Umdrehungen pro Minute
Höchstgeschwindigkeit: 182 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h:
12,1 s
   
Test-Verbrauch: 5,3 l/100 km
Verbrauch Hersteller: 3,9 l/100 km
CO2-Ausstoß Hersteller: 4,5 g/km
Schadstoffklasse: Euro 5
Energieeffizienzklasse: B
   
Ausstattung
(Serie, Auswahl):
sechs Airbags, elektronische Stabilisierungskontrolle (ESC), Antriebsschlupfregelung (ASR), elektromechanische Servolenkung, Tagfahrlicht, Isofix-Vorbereitungen, 12V-Steckdose in der Mittelkonsole, Komfortblinker, Zentralverriegelung inkl. Funkfernbedienung, Musiksystem Blues, elektrische Fensterheber vorn
   
Gewichte/Zuladung  
Leergewicht: 1.280 kg
zul. Gesamtgewicht: 1.740
Kofferraumvolumen: 415 – 1.380 l
   
Preis (Testwagen)
24.230 Euro (+ Aufpreis für das Panoramaglasdach)
***Basierend auf Berechnungen des bayerischen Landesamt für Umwelt

Was gibt es noch:

 

Motoren: 1.2-Liter TSI, 63 kW/86 PS, 160 Nm, 5,1 l/100 km (4,9 als Green tec)
1.2-Liter TSI, 77 kW/105 PS, 175 Nm, 5,4 l/100 km (5,0 als Green tec)
1.4-Liter TSI, 90 kW/122 PS, 200 Nm, 5,8 l/100 km (5,4 als Green tec)

1.6-Liter TDI, 77 kW/105 PS, 250 Nm, 4,4 l/100 km (3,9 als Green tec)

Ausstattungsvarianten:

Active (ab 14.990 Euro)
Ambition (ab 17.250 Euro)
Elegance (ab 18.990 Euro)

Was kommt noch:

GreenLine-Variante Spritspar-Version mit Leichtlaufreifen, aerodynamischen Optimierungen, 1.6-Liter TDI, 66 kW/90 PS, 3,8 l/100 km (4. Quartal 2013)
Panoramaglasdach mit verglaster Heckklappe und Sonnenrollo (ab Dezember 2013)

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DISKUTIEREN SIE ÜBER DEN ARTIKEL

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Helmut Strube

November 11, 2013 um 1:15 pm Uhr

Dafür, dass der Spaceback sich am Polo orientiert (Vorderachse, Breite, MultiMedia, ..) ist er preislich viel zu dicht am Golf oder Octavia dran. Daher wird es dieses sonst sympathisch auftretende Auto nicht leicht haben ..

Gast auto.de

Oktober 16, 2013 um 11:17 am Uhr

Ich gebe es ehrlich zu : Ich bin kein Skoda-Fan, aber ! Dieses Auto sprich Skoda Rapid Space-Heck ist wirklich gelungen,Bravo !!!!!!

Comments are closed.

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