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Neu vorgestellte Autos sind meist größer, stärker, besser und teurer als ihre Vorgänger. Das galt auch lange für die Motoren. Mehr Hubraum sorgte für ein Plus an Drehmoment und Leistung, oft aber auch für einen höheren Verbrauch. Im vergangenen Jahrzehnt wurde eine Technik wieder modern, die damit brach: die Turboaufladung. Mit zusätzlicher Luft und verringerten Hubraum konnte bei Ottomotoren die Energieeffizienz deutlich gesteigert werden.
Die Technik der Turbo- oder Kompressor-Aufladung ist nicht neu: Schon in den 1960er Jahren fand sich unter der Haube des Oldsmobile Turbo Jetfire V8 und des Chevrolet Corvair Spyder die Druckaufladung. Mit dem BMW 2002 turbo (mit spiegelverkehrter Schrift auf dem Frontspoiler) und dem heute legendären Porsche 911 turbo kamen 1973 beziehungsweise 1975 zwei Sportwagen mit Aufladung in den Handel. Bei den Benzinern blieben Turbos über die Jahre seltene Vertreter. Anders bei den Dieselmotoren. Seit dem Boom der direkteinspritzenden Diesel ist dort der Turbolader Alltag.
Neuerdings profitieren auch Brot- und Butterfahrzeuge von der Technik. Bei deutlich kleinerem Hubraum wird beim Downsizing durch die eingepresste Luft die Verbrennung optimiert und dadurch eine höhere Leistung erzielt. Gleichzeitig sinkt der Anteil an unverbranntem Kraftstoff, was den Verbrauch verringert. Zudem hat ein Motor mit einem kleineren Hubraum eine geringere Oberfläche und damit eine verminderte Reibung sowie weniger Energieverluste beim Wärmetransport. Außerdem sind die kleineren Motoren leichter und senken somit das Gesamtgewicht des Fahrzeuges.
Möglich wird der vermehrte Einsatz bei Großserien-Fahrzeugen auch, weil die Technik immer günstiger zu haben ist. VW beispielsweise setzt aufgeladene Vierzylindermotoren mit 1,2 und 1,4 Liter Hubraum ein, deren Leistung zwischen 63 kW/85 PS und 77 kW/105 PS liegt und beim 1.4 TSI mit bis zu 118 kW/160 PS ihr vorläufiges Ende findet. Fiat schöpft aus einem 0,87-Liter-Zweizylinder stolze 85 beziehungsweise 105 PS. Und selbst die Sportsparte AMG von Mercedes kommt ohne das Sparprogramm nicht mehr aus: Die Top-Version des CLS erhält einen neuen 5,5-Liter-V8-Biturbomotor von AMG, der den bisher genutzten Sauger mit 6,2 Litern Hubraum ersetzt. Mit 386 kW/525 PS ist der Neue eine Spur stärker als sein Vorgänger mit 378 kW/514 PS, der Verbrauch soll jedoch auch Dank der nun angebotenen Stopp-Start-Technik von 14,5 Litern auf 9,9 Liter je 100 Kilometer sinken.
Downsizing funktioniert aber auch übergreifender. Während die Hersteller kleinere Motoren mit der Leistung eines großen Triebwerks einbauen, greifen die Kunden gleich zum kleinen Fahrzeug mit der Ausstattung eines Großen. Besonders Klein- oder Kompaktwagen wie der Audi A1, Mini, VW Polo oder Golf machen Kunden den vermeintlichen Verzicht leichter, indem sie Technik-Details anbieten, die vormals der Oberklasse vorbehalten waren. Mit Doppelkupplungsgetriebe, ESP, Einparkhilfe, Klimaautomatik, Ledersitzen, Navigationssystem mit Festplatten-Laufwerk, Regen- und Lichtsensor sowie Xenonlicht wird das kleine Fahrzeug dann zu einem ganz großen – und teuren Auto.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 17.12.2010 aktualisiert am 17.12.2010
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