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100 Jahre Maserati
Maserati zählt nicht nur zu den exklusivsten Automarken der Welt, der italienischen Autobauer darf sich auch in die Liste der traditionsreichsten Autobauer eintragen. Am 1. Dezember 1914 riefen vier Brüder Maserati in Bologna ihre „Società Anonima Officine Alfieri Maserati“ ins Leben. Die Geschichte der Marke mit dem Dreizack verlief dramatisch wie 100 italienische Opern. Sie war sowohl von großen automobilen Momenten, sportlichen Höchstleistungen, aber auch von multiplen Pleiten geprägt. Ohne Maserati wäre kurz nach dem zweiten Weltkrieg ein gewisser Enzo Ferrari niemals auf die Idee gekommen, eigene Autos zu bauen.
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Die autoaffinen Maseratis wiesen bemerkenswerte Gemeinsamkeiten auf. Sie waren durchweg begabte Konstrukteure, huldigten fanatisch dem Motorsport und begeisterten sich für die faschistische Bewegung. Nachdem sich Benito Mussolini 1925 mit seinem faschistischen Regime an die Spitze Italiens gesetzt hatte, wollten die Maseratis ihrem Duce in den späten Dreißigern mit einer ultimativen Staatslimousine huldigen. Das Auto sollte einen 16-Zylinder-Motor erhalten. Damit wollten die Maseratis Ferdinand Porsche zuvor kommen, dessen Genie sie ein ähnliches Projekt für Adolf Hitler in Deutschland unterstellten.
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1940 verlegte Orsi seinen Firmensitz von Bologna nach Modena. Ausgerechnet an jenen Ort, wo ein gewisser italienischer Rennsport-Tycoon namens Enzo Ferrari residierte. Ferrari, der vor dem Krieg Alfa Romeo erfolgreich im Grand-Prix-Zirkus als einzigen erfolgreichen Konkurrenten der übermächtigen deutschen Silberpfeile von Mercedes und der Auto Union etabliert hatte, betrieb zu Beginn des Zweiten Weltkriegs in Modena eine mittelständischen Maschinenbaubetrieb. Während seiner Rennsportzeit hatten sich die Gebrüder Maserati zum bevorzugten Feindbild des „Commendatores“ entwickelt. Das Engagement Orsis bei seinen Erzrivalen, quasi direkt vor der Haustüre, veranlasste Ferrari schließlich ab 1947 eigene Fahrzeuge zu bauen, die auf Rennstrecken und Straßen den Maseratis prompt meist um die Ohren fuhren.
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Der argentinische Rennfahrer und Unternehmer, war schon mit seiner eigenen, 1959 gegründeten Marke überfordert. De Tomasos zeichneten sich durch die Kombination aufregender italienischer Karosserien mit großvolumigen amerikanischen V8-Motoren in bemerkenswert lässiger Verarbeitung aus. 1993 fand Maserati schließlich unter dem Dach des Fiat-Konzerns Unterschlupf. 1997 unterstellten die Verantwortlichen die Marke mit dem Dreizack des Neptunbrunnens von Bologna der Verantwortung von Ferrari. Und damit durfte Maserati erstmals in seiner Geschichte Fahrt in sicheren Gewässern aufnehmen. Mit dem Zugriff auf die Antriebs-Technik aus dem Achtzylinder-Baukasten von Ferrari, konnten die Entwickler den Gran-Turismo-Coupés und der Limousine Quattroporte endlich mit standesgemäßer Leistung und Alltagstauglichkeit ausstatten. Das Produktportfolio von Maserati ergänzt inzwischen perfekt das von Ferrari.
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Mit ausschließlich Sechs-Zylinder-Motoren, die als Benziner und Diesel das Leistungsspektrum von 184 kW / 250 PS bis 301 kW / 410 PS abdecken, tritt der knapp fünf Meter lange Ghibli als Limousine seit 2013 im Revier der oberen Mittelklasse an, das bislang von den Platzhirschen Mercedes E-Klasse, BMW 5er oder Audi A6 dominiert wird. Als Hundertjähriger steht Maserati so gesund wie nie zuvor da.
geschrieben von AMP.net/jri veröffentlicht am 04.11.2014 aktualisiert am 24.11.2014
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