100 Millionen Geldstrafe für McLaren – Keine Konstrukteurspunkte

(adrivo.com)
McLaren Mercedes wurde in der Spionageaffäre schuldig gesprochen – das Urteil kostet einen WM-Titel und viel Geld.

Das Urteil ist da: McLaren Mercedes wurde in der Spionageaffäre vom FIA World Motor Sport Council für schuldig befunden. Nachdem das Team bei der ersten Verhandlung nicht bestraft wurde, bewirkten die „neuen Beweise“ ein hartes Durchgreifen des WMSC.

Aberkenneung der Konstrukteurs-WM-Punkte

McLaren Mercedes werden alle Konstrukteurs-WM-Punkte der Saison 2007 aberkannt, außerdem muss der Rennstall 100 Millionen Dollar Geldstrafe zahlen. Die FOM-Einnahmen aus dieser Saison darf das Team jedoch behalten. Für die Saison 2008 muss dem World Council ein Bericht über das neue Auto vorgelegt werden, danach wird über eine mögliche weitere Bestrafung entschieden. Sollte bei den verbleibenden Rennen 2007 ein McLaren-Fahrer gewinnen, wird kein McLaren-Verantwortlicher auf dem Podium stehen dürfen, da das Team aufgrund der Strafe keine Konstrukteurspunkte und keinen Pokal erhält.

Für Fahrer bleibt Urteil folgenlos

Auf die Fahrer hat das Urteil keinen Einfluss. Sie dürfen ihre gesammelten WM-Punkte aus den 17 Saisonrennen behalten. Die Fahrer-WM bleibt auch in den letzten vier Saisonläufen offen. Die Konstrukteurs-WM geht nach der Bestrafung von McLaren an Ferrari, Platz 2 belegt BMW Sauber und den 3. Platz erbt der amtierende Konstrukteursweltmeister Renault.

Auch ein Sieg am Tisch wäre akzeptabel…

BMW Motorsportdirektor Mario Theissen sagte schon vor der Urteilsverkündung über einen möglichen 2. Platz in der Konstrukteurs-WM: „Auch wenn es in den Geschichtsbüchern anders stehen wird, für mich wird das immer ein 3. Platz bleiben.“ Bei Ferrari hatte Präsident Luca di Montezemolo bereits im Vorfeld klar gestellt, dass die Scuderia einen am grünen Tisch errungenen Titel nicht als befleckt ansehen würde. „Wenn die Bedingungen für einen Sieg abseits der Strecke gegeben sind, dann verdienen wir ihn auch, weil er dadurch zustande gekommen ist, dass die Sieger nur durch unsportliche und unfaire Mittel gewonnen haben“, sagte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo der .

Urteil schockiert innen und außen gleichermaßen…

„Dieses Urteil ist ein Schock für alle im Team und, wie Reaktionen bei Medien und Formel 1-Publikum zeigen, auch für weite Teile draußen“, erklärte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. „Wir kämpfen jetzt erst Recht mit aller Entschiedenheit weiter, um auf der Rennstrecke Antworten zu geben, wie zuletzt in Monza und neben der Rennstrecke vor Gericht Gerechtigkeit zu finden.“ Von Ferrari gab es nach der Entscheidung noch keine Aussagen. Das Team verschickte nur eine Pressemitteilung, in der man sich zufrieden zeigte, dass „der Gerechtigkeit Genüge getan“ wurde.

Berufung durchaus denkbar

Über eine mögliche Berufung sagt ein Pressestatement des Teams nichts aus. Die ersten Worte von Norbert Haug lassen jedoch darauf schließen. McLaren-CEO Martin Whitmarsh bekräftigte: „Wir glauben, dass es eine Grundlage für eine Berufung gibt, aber wir warten natürlich erst die Begründung der FIA ab.“ Ron Dennis sagte: „Die Saison 2008 ist nicht beeinträchtigt, da wir nie urheberrechtlich geschütztes Material eines anderen Teams verwendet haben. Wir haben die besten Fahrer und das beste Auto und wir wollen die Weltmeisterschaft gewinnen.“

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