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Der 24. Juni ist für Alfa Romeo ein historisches Datum: An jenem Tag vor 110 Jahren wurde die Biscione – wie die Traditionsmarke in Italien in Anlehnung an die Schlange im Logo genannt wird – gegründet. Mit der „Storie Alfa Romeo“ wird jetzt im Internet auf die über 100-jährige Geschichte zurückgeblickt. Dabei werden nicht nur die bekanntesten Modelle der Marke anhand von Archivaufnahmen aus dem Museo Storico, dem Werksmuseum von Alfa Romeo, im Mailänder Vorort Arese, vorgestellt. Der Blick gilt auch der Geschichte und gesellschaftlichen Entwicklung Italiens.
Fast eine Million Menschen nutzten einen „Tag der offenen Tür“ bei den Alfa-Romeo-Händlern, um im Spätherbst 1997 die Premiere des 156 zu erleben. Über 100.000 Bestellungen gingen innerhalb weniger Monate ein. Bis zum Produktionsende 2005 wurden mehr als 680.000 Stück gebaut.
Dies macht den Alfa Romeo 156 zu einem der kommerziell erfolgreichsten Modelle in der Geschichte der Marke. Die Rennversion feierte zahlreiche Erfolge im Motorsport. Innerhalb von zehn Jahren gewann der Alfa Romeo 156 insgesamt 13 internationale Titel.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/FCA
Die 1990er-Jahre waren für Alfa Romeo, seit 1984 im Besitz von Fiat, geprägt von einer ungewöhnlich großen Modellvielfalt. 1987 war der große 164 auf den Markt gebracht worden, es folgten die Mittelklasselimousine 155, im Jahr 194 das kompakte Schrägheckmodell 145 und ein Jahr später die Stufenheckversion 146 sowie die beiden Sportwagen GTV und Spider.
Ab 1993 mischte Alfa Romeo auch in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) mit. Werksfahrer Nicola Larini gewann im Alfa Romeo 155 V6 Ti gegen die starke einheimische Konkurrenz auf Anhieb den Titel. Der Italiener siegte 1993 in elf von 20 Rennen, darunter auch in beiden Läufen auf der berühmten Nordschleife des Nürburgrings.
Während Alfa Romeo oft mit renommierten italienischen Designschmieden wie Bertone, Pininfarina und Giugiaro zusammen arbeitete, gewann das hauseigene Centro Stile ab den 1980er-Jahren immer mehr an Bedeutung. Den Wendepunkt markierte schließlich der 156. Der markentypische Kühlergrill, das Scudetto, dominierte die Fahrzeugfront.
Die Dachlinie und das Verhältnis zwischen Glas und Metalloberflächen ähnelten eher einem Coupé als einer Limousine. Betont wurde dieser Effekt durch die fast unsichtbar in die Türrahmen integrierten Griffe der hinteren Türen. „Er scheint sich zu bewegen, selbst wenn er steht“, kommentierte Walter de Silva, zu dieser Zeit Leiter des Centro Stile Alfa Romeo.
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Die Farbpalette des Alfa Romeo 156 enthielt experimentelle Lackierungen, die zuvor in ähnlicher Form beim Konzeptfahrzeug Carabo (1968) und beim Montreal (1970) zu sehen gewesen waren. Die Designer des Centro Stile fanden Inspiration im benachbarten Werksmuseum, das damals im selben Gebäude wie heute untergebracht war. In Anlehnung an die Farbe des ausgestellten Alfa Romeo 8C 2900 B von 1938 erfanden sie den Mehrschichtlack Nuvola Blau mit einem Glimmereffekt.
Ein V6-Benziner wurde von drei Twin-Spark-Aggregaten mit Doppelzündung begleitet. Hier wurden die zwei Zündkerzen pro Zylinder erstmals mit vier Ventilen kombiniert.
Der 156 war außedem das erste Serienauto der Welt, in dem Dieselmotoren mit Direkteinspritzung nach dem heute weit verbreiteten Common-Rail-Verfahren eingesetzt wurden. Die am Kürzel JTD erkennbaren Turbodiesel mit 1,9 beziehungsweise 2,4 Litern Hubraum begeisterten Fachleute und Kunden gleichermaßen. Zum ersten Mal boten Dieselmotoren Leistung, Geräuschdämpfung und Komfort auf dem Niveau von Benzinern.
1998 gewann der Alfa Romeo 156 als erstes Modell der Marke die international wichtigste Auszeichnung als „Auto des Jahres“. 2000 präsentierte das Unternehmen den auf derselben technischen Plattform basierenden 147, das sich auch weite Teile der Karosserie mit dem großen Bruder teilte. Auch er wurde „Auto des Jahres“ (2001).
geschrieben von AMP.net/jri veröffentlicht am 20.06.2020 aktualisiert am 20.06.2020
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