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Als Carl Benz vor 125 Jahren das Automobil erfand, hat er wegen dessen epochaler Bedeutung unbewusst auch den Grundstein für Stätten gelegt, die den raschen und enormen technischen Fortschritt dieser neuen „motorisierten Mobilität“ für künftige Generationen dokumentieren sollten. 13 Jahre nach der Benz’schen Erfindung waren es 1899 die Franzosen, die im Jardin de Tuileries eine Automobilausstellung mit einer „historischen Abteilung“ veranstalteten. In dieser wurde neben anderen Fahrzeugen ein Motorwagen von 1888 ausgestellt, der – elf Jahre jung – bereits als „hoffnungslos veraltet“ belächelt wurde. Das dürfte wohl das erste Automuseum der Welt gewesen sein.
In Deutschland wurde Oskar von Millers „Deutsches Museum“ in München dann zum wohl bekanntesten Sammel- und Darstellungshort der Technikgeschichte; dabei auch das erste Automobil der Welt, das Dreirad von Carl Benz. In der Folgezeit entstanden mehr und mehr solcher Sammelstätten. Mit ihnen befasst sich der Verband der deutschen Museen für Auto, Motor und Technik e. V. Er wurde 1989 von einem Dutzend Museumsbetreibern gegründet, die ihre Häuser und Sammlungen stärker ins Licht der Öffentlichkeit rücken wollten. Nachforschungen ergaben bald, dass es in Deutschland neben den bekannten Werksmuseen eine Vielzahl kleiner Museen mit Privatsammlungen gab, von denen kaum jemand wusste.
Ausgehend von der Idee, neben einer Organisation für eingetragene Mitgliedsmuseen auch eine Art Zentralregister aller deutschen Auto-, Motorrad- und (straßenbezogener) Technikmuseen zu sein und damit als Initiative die „Deutsche Museumsstraße“ zu begründen, wurde für ein bundesweites Verzeichnis umfassend recherchiert. Es gibt inzwischen etwa 220 Museen dieser Kategorie, wobei allein in den letzten zehn Jahren etwa 30 Neugründungen hinzukamen. Damit ist Deutschland eine Art „Museumsweltmeister“, legt man als Kriterien eine gewisse Größe und vor allem einen regulären Museumsbetrieb mit verlässlichen Öffnungszeiten zugrunde. Deutlich weniger Museen (ca. 160), aber vielleicht mehr Sammlungen weisen nur noch die USA auf, bei denen allerdings der Zutritt von etlichen Faktoren abhängt, etwa, ob einen jemand empfohlen hat.
Bundesweit werden wenigstens 13 000 Autos, Zweiräder und Nutzfahrzeuge museal präsentiert, rechnet man noch weitere technische Originalexponate hinzu, dürfte die Zahl von insgesamt 20 000 nicht zu hoch gegriffen sein, meint die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ). Rund die Hälfte sind Spezialmuseen für Feuerwehren (28), Traktoren (13) und Zweiräder, also Motorräder, -roller und Mopeds (64). Der Rest sind Automobil- oder vielfach Mischsammlungen, meist ein Mix aus vier- und zweirädrigen Fahrzeugen. Das Oldtimerarchiv der Sachverständigenorganisation GTÜ) mit dem der Verband eng kooperiert, weist rund 500 deutsche Automarken auf (www.gtue-oldtimerservice.de).
Sieht man von einigen Freizeitpark-ähnlichen Museumskonzepten ab, ist das privat geführte Museum oft ein Zuschussgeschäft. Gut dran ist noch, wer sein Museum in einer touristisch aktiven Region betreibt, denn hier freut sich das Stadtmarketing über jeden Beitrag, der im Kulturangebot punktet. Oder wer über Räumlichkeiten verfügt, die einen gewissen Eventbetrieb ermöglichen, meist die einzige Zusatzeinnahme der Museen, die allerdings gut organisiert sein will. Oft liegen die Museen in der „Provinz“, eben da, wo der Sammler oder eine Sammlergemeinschaft Haus, Betrieb oder eine Halle haben. Genau dieser Herausforderung stellt sich der Museumsverband mit seiner „Deutschen Museumsstraße“: Was durch Besucher ausgekundschaftet werden soll, sind nicht nur die Schätze in den Museen, sondern überhaupt erst einmal die Museen selbst und ihre weit verstreuten Standorte.
Der Verband der deutschen Museen für Auto, Motor und Technik e. V. wurde 1989 von zwölf Museen gegründet; im 22. Jahr seines Bestehens hat er 50 Mitglieder. Wenige Jahre nach der Verbandsgründung wurde der Titel „Straße der 1000 Oldtimer“ wegen der immer größeren Zahl an bekanntgewordenen Museen in „Deutsche Museumsstraße“ mit 220 Standorten umbenannt.
geschrieben von auto.de/(ampnet/nic) veröffentlicht am 26.09.2011 aktualisiert am 26.09.2011
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Gast auto.de
September 24, 2011 um 12:21 pm Uhrder Welt gibt es millionen Bürger, die gern ein "In" vor "Deutschland gibt es . . ." gesehen hätten. Also: Auf auf . . .