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Mercedes-Benz
Große Leute feiern große Geburtstage, damit auch alle etwas davon haben. Gestern beging Mercedes-Benz den 125. Jahrestag der Patenterteilung für den Motorwagen von Carl Benz, und alle kamen. An der Feierstunde in weiten Bereichen völlig umgestalteten Mercedes-Benz-Museum nahmen Bundeskanzlerin Angela Merkel, der baden-württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus, rund 1400 Gäste und viele Mitarbeiter teil. Auch die erhielten ihr Geburtstagsgeschenk: Daimler schüttet an sein Mitarbeiter 125 Millionen Euro aus.
Gratulationen, Glückwünsche und Erinnerungen, mehr noch aber Zukunftspläne und Visionen bestimmten den Abend. Mercedes-Benz feierte sich als der Erfinder des Automobils und zitierte immer wieder seine Gründerväter. Karl Benz mit der Aussage: „Die Liebe zum Erfinden hört niemals auf“ und Gottlieb Daimler mit „Das Beste oder nichts“. Beides Aussagen, die sich Mercedes-Benz gerade angesichts der langen Tradition auf die Fahne geschrieben hat. Niemand in Stuttgart möchte den Eindruck provozieren, man sei rückwärtsgewandt. So stand die vorwärts gewandte Philosophie und der Erfindergeist der alten Herren Benz und Daimler im Vordergrund und nicht etwa alte Autos.
Von Zukunft war viel die Rede an diesem Abend, auch wenn Angela Merkel in ihrer Rede zunächst an die Vergangenheit erinnerte, als sie darauf hinwies, dass es Berta Benz war, die sich – ohne Wissen ihres Mannes – als erste [foto id=“341362″ size=“small“ position=“left“]für eine längere Fahrt an den Lenkknüppel des dreirädrigen Motorwagens setzte. „Frauen könnten bei Daimler heute auch noch eine größere Rolle spielen“, mahnte sie Management und die größtenteils männliche Versammlung.
Die Kanzlerin hob auf die große Bedeutung der Autowirtschaft für Deutschland ab. Mit 740 000 Mitarbeitern sei die Automobilindustrie „eine wesentliche Säule unseres Wohlstands“. Sie provozierte mit der Frage, wie ein Unternehmen wie Daimler wohl in weiteren 125 Jahre aussehen werde, ob die Feier dann eine museale oder wieder eine von Innovationen geprägte sein werde. Und sie weitete diese Frage auf ganz Deutschland aus. Was aus Deutschland werde, entscheide sich in den kommenden zehn Jahren. „Ich habe allen Optimismus, dass Deutschland eine führende Nation bleiben wird.“
Mit Blick auf Stuttgart 21 stellte Angela Merkel eine Schicksalsfrage: „Sind wir fähig, Neues durchzusetzen und daran zu glauben?“ Ausruhen könne man nicht. „Die Welt wartet nicht auf Deutschland“, deswegen sei „jeder von uns gezwungen, neu zu denken. Der Automobilindustrie rief sie lobend zu: „Deutsche machen’s möglich“.
Gleichzeitig stellte die Bundeskanzlerin fest, das Auto befinde sich im Umbruch – eine Vorlage für den Daimler- und Mercedes-Benz-Chef Dieter Zetsche, der in seiner Rede auf den steigenden Bedarf für persönliche Mobilität hinwies: „Wir müssen das Auto neu erfinden, weil immer mehr Auto fahren wollen.“ Nachdem die individuelle Mobilität im 20. Jahrhundert Nordamerika, Europa und Japan erobert habe, setze sich seinen Triumphzug nun in den Schwellenländern fort. „Gerade in China, einem Land, das allein fast [foto id=“341412″ size=“small“ position=“right“]dreimal so viele Einwohner hat wie die 27 EU-Staaten zusammen, ist die automobile Faszination mit Händen zu greifen.“ Das Land sei voll sozialer Aufsteiger, die extrem hart arbeiten, die ihren Erfolg dann aber auch gern zeigten.
Dennoch ergänzt Zetsche: „Wir müssen das Automobil also nicht deshalb neu erfinden, weil es in seiner bisherigen Form an Faszination verloren hätte. Sondern genau umgekehrt: Wir müssen es neu erfinden, weil es mehr Menschen denn ja fasziniert. Alle wollen es haben.“ Deshalb müsse das Auto der Zukunft emissionsfrei werden, ohne emotionsfrei zu sein. Zetsche formuliert einen Rat an seine Kollegen in der Industrie: „Macht grüne Autos noch faszinierender und faszinierende noch grüner.“
Das Jubeldatum nutzt Mercedes-Benz gleich für zwei Aktionen. Dieter Zetsche gab bekannt, dass das Kapital der Gottlieb Daimler- und der Karl Benz-Stiftung auf 125 Millionen Euro erhöht wird. Die Stiftungen sollen sich mit der Mobilität der Zukunft befassen. Ein Vorgriff auf die nähere Zukunft war der Start von drei Mercedes-Benz B-Klassen mit Brennstoffzellentechnologie. Die F-Cell B-Klassen sollen auf einer 30 000 Kilometer langen Fahrt rund um die Welt in insgesamt 125 Tagen beweisen, dass die Brennstoffzelle produktionsreif ist und zuverlässig arbeitet.
geschrieben von auto.de/(ampnet/Sm) veröffentlicht am 01.02.2011 aktualisiert am 01.02.2011
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