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Magna
Das Ganze wird nicht nur entworfen, berechnet und gebaut, sondern auch erprobt. Magna-Prototypen rollen Millionen Kilometer im Jahr. Die geländegängigen unter ihnen werden wieder und immer wieder auf den „Schöckl“ getrieben. Das ist der Grazer Hausberg mit Gipfelkreuz (1445 Meter), Bilderbuch-Rundumsicht und uriger Einkehr-Hütte – und einem schmalen Felspfad hinauf, so steil, dass manche Passagen kaum zu Fuß zu bewältigen sind. Hier quälen Testfahrer immer wieder neue Allradtechnik, oft versteckt in der Karosserie eines ganz normal aussehenden G-Modells von Mercedes-Benz.
Dieses G-Modell baut Magna seit 38 Jahren – auch in Parallelversion mit dem Namen Puch. Spartanische Militärausführungen mit VierZylinder-Dieselmotor, Handschalttecnik und Kurbelfenstern sind genau so dabei wie mit Elektronik voll gestopfte AMG-Modelle mit feinem Leder und 5,0-Liter-Achtzylinder. Karosserien, Achsen, Getriebe, Stoßdämpfer, die hundertmal die drei Kilometer lange „Schöckltherapie“ überstehen, lassen sich später auch auf hunderttausenden Kilometern auf Feldwegen und auf der Straße nicht klein kriegen.
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Zum G-Modell gesellte sich von 1971 bis 2000 der „Pinzgauer“, das einzige Vehikel, das neben dem Puch-G den eigenen Markennamen trägt. Auch nur indirekt: Der Militärtransporter mit zwei angetriebenen Hinterachsen (Fachjargon 6x6) wurde ebenfalls von Puch konstruiert, trägt also das runde Emblem auf der Haube, das grün-weiß von Ferne an den BMW-Propeller erinnert. Und natürlich kennt man in Österreich den „Haflinger“ noch, einen ebenso winzigen wie talentierten kleinen Transporter mit Allradantrieb. Von 1959 bis 1974 gebaut, war er nicht nur im heimischen Heer verbreitet, sondern auch bei den Gebirgsjägern in der Schweiz, sogar in Indonesien und Australien.
Puch gehörte in den ersten Dekaden des vergangenen Jahrhunderts zusammen mit Austro-Daimler und Steyr zu den Motor-Pionieren in Österreich – mit Traktoren, Gelände-, Last- und Personenwagen. Berühmter Konstrukteur bei Austro-Daimler war unter anderem Ferdinand Porsche. In den 30er-Jahren fusionierten die Unternehmen zu Steyr-Daimler-Puch. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute Puch heute noch berühmte Motorräder. Und den Steyr-Puch 650: Unter diesem Namen verwandelten die Österreicher in den 1960er-Jahren des vorigen Jahrhunderts den braven Fiat 500 in eine regelrechte Rennsemmel. Statt des originalen Zweizylinders mit 500 Kubikzentimetern Hubraum und 16 PS pflanzten sie ihm den Boxer aus dem Haflinger ein, wieder luftgekühlt und zwei Zylinder, aber 643 ccm und 25 PS. Er ließ das knapp drei Meter lange und 500 kg leichte Auto 112 Kilometer pro Stunde rennen statt der 100 beim Original - damals außerordentlich respektabel. Auch ein Volkswagen-Käfer, 1961 von 30 auf 34 PS erstarkt, beschied sich mit 115 km/h Höchstgeschwindigkeit.
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geschrieben von AMP.net/Sm veröffentlicht am 04.07.2017 aktualisiert am 03.07.2017
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