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(adrivo.com) Viele Szenarien wurden in den finalen Titelkämpfen der neuen DTM bereits durchgespielt. Wir blicken zurück…
Kollisionen, vorzeitig aufgesuchte Garagen, motorsportliche Dramen: Was vor sechs Tagen in Barcelona geschah, sorgt mit Blick auf die Titelentscheidung in Hockenheim zu unterschiedlisten Prognosen. Von einer krampfhaften Waffenstillstand zwischen Audi und Mercedes – und damit einer Prozessionsfahrt im alles entscheidenden Rennen – bis hin zum erneuten Eklat scheint alles denkbar. Ein Blick zurück auf die Geschichte der neuen DTM zeigt, dass Ingolstädter und Stuttgarter bereits mit verschiedensten Szenarien vertraut sind…
Manuel Reuter gegen Bernd Schneider – der ITC-Champion von 1996 gegen den DTM-Meister von 1995: Das Debütjahr der neuen DTM steht ganz im Zeichen der Protagonisten, die bereits wahrend der letzten Jahre der alten DTM im Rampenlicht gestanden hatten. Doch zum vorletzten Saisonwochenende auf dem Nürburgring reisen Reuter und Schneider mit unterschiedlichen Voraussetzungen: Schon in der Eifel hat der Saarländer die Gelegenheit, sich den ersten Titel der neuen DTM zu sichern – der Mainzer hingegen steht unter Zugzwang. Doch obwohl Schneider während des Qualifyings zunächst wie der sichere Pole-Inhaber aussieht, beweisen die Rüsselsheimer Kampfgeist: Doppelte Opel-Pole für Joachim Winkelhock und Manuel Reuter – vor dem drittplatzierten Schneider.
Während des ersten von zwei Läufen wird der Vorwärtsdrang Schneiders hin zur obersten Podeststufe weit nachhaltiger gebremst als der Reuters: Kommt Reuter erwartungsgemäß leicht an Markenkollege Winkelhock vorbei, so rutscht Schneider nach einem erfolgreichen Überholmanöver von Opel-Pilot Uwe Alzen gleich nach dem Start bis auf Rang vier. Zwar arbeitet sich der Mercedes-Pilot am Ende bis auf Rang zwei vor – das bessere Ende weiß dennoch Reuter trotz eines Ausfalls der Bordelektronik mit seinem dritten Saisonsieg auf seiner Seite. Reuters vierter Sieg, der zugleich sein letzter DTM-Sieg sein sollte, folgt nur wenige Stunden später beim zweiten Lauf – und doch kann er den vorzeitigen Titelgewinn Bernd Schneiders nicht mehr verhindern. Im Jubel über seinen zweiten Titelgewinn sieht Schneider großzügig darüber hinweg, dass Astra-Pilot Alzen ihn zuvor mehr als einmal touchiert hat…
Auch 2001 bildet Manuel Reuter die Speerspitze der Rüsselsheimer – und hat mit der Titelentscheidung dennoch nichts zu tun. Im Kampf gegen ein meist schwächelndes Opel Astra Coupé und einen nur punktuell starken Abt-Audi TT-R haben die Piloten des Mercedes CLK leichtes Spiel. Bis zum drittletzten Saisonlauf auf dem österreichischen A1-Ring hat sich Bernd Schneider einen deutlichen Tabellenvorsprung erarbeiten können, seine Teamkollegen reichen nicht an die Konstanz des amtierenden Meisters heran. Noch nie zuvor hatte Schneider im Titelkampf so leichtes Spiel, nie wieder sollte er es in den Meisterschaftskämpfen der folgenden Saisons so leicht haben: Und auch die Spannung für die Zuschauer hält sich eher in Grenzen…
Mit einer Pole Position am Samstag erteilt Schneider den Hoffnungen seiner Teamkollegen auf eine vertagte Titelentscheidung einen Dämpfer. Am Sonntagmittag verteidigt der CLK-Pilot seine Führung im Qualifikationsrennen, die 2001 und 2002 die Startpositionen des Hauptrennens festlegt. Und auch im eigentlichen Rennen kommt es nicht zu Überraschungen: Es siegt Bernd Schneider, der damit seinen dritten DTM-Titel erringt. Doch der A1-Ring hält auch Trostpflaster für die gegnerischen Lager bereit: Laurent Aiello distanziert mit Platz zwei im Abt-Audi den zweitschnellsten Mercedes-Pilot Uwe Alzen deutlich, Manuel Reuter sorgt mit Platz vier für einen Rüsselsheimer Achtungserfolg.
Sorgten in der jüngeren DTM-Geschichte die Rennen im Zandvoort immer wieder für Action und einige Diskussionen, so war es 2002 der im Jahr zuvor wenig aufregende Lauf im österreichischen Zeltweg, der die Emotionen hochkochen ließ. Ein in der Gesamtwertung komfortabel führender Laurent Aiello, dessen Sieg die Stuttgarter mit aller Macht verhindern wollen. Ein Crash in der Zielkurve spült Titelrivale Bernd Schneider vorbei an dem Franzosen, bevor eine Stallorder zu Schneiders Gunsten skurrile Formen annimmt: Wenige Meter vor der Ziellinie soll Schneider vor die führenden Teamkollegen Jean Alesi und Marcel Fässler berufen werden. Doch während Alesi abbremst, kommt der Funkspruch nicht in Fässlers Cockpit an. Der Schweizer siegt vor Schneider und Alesi – und immerhin: Die Titelentscheidung wird auf Zandvoort vertagt…
Am Samstag des folgenden Zandvoort-Laufs wird Aiello auf dem Weg zum ersten Titel für Abt-Audi von einem weiteren Rückschlag ereilt: Eine verunreinigte Benzinprobe wirft den damals sechsfachen DTM-Rennsieger bis auf den letzten Startplatz zurück – während sich Teamkollege Mattias Ekström die erste Pole Position seiner Karriere sichert. Am Sonntag führt zunächst Christian Abt das Hauptrennen an, bevor Ekström die Führung zurückerobert und schließlich seinen ersten DTM-Sieg einfährt. Doch noch besser als Bernd Schneider, der mit Platz zwei sein Möglichstes für einen weiterhin offenen Titelkampf tut, schlägt sich Laurent Aiello: Eine furiose Aufholjagd, zeitweise unterbrochen von einer unverschuldeten Kollision mit Uwe Alzen, führt den Franzosen bis auf Platz sechs – und zum ersten DTM-Titel…
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geschrieben von veröffentlicht am 30.09.2007 aktualisiert am 30.09.2007
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