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Ford
Die Idee kam wie so oft abends beim Bier. Warum nicht mal einen Rennwagen mit Flüssiggas betreiben? Einfach was Neues probieren und schauen, ob die sparsamere und umweltfreundlichere Verbrennungsart im harten Rennbetrieb überhaupt hält. Gesagt, getan: Innerhalb eines Jahres entstand der erste Ford Fiesta LPG von Ralph Caba (47) und Volker Lange (50). Die beiden Ingenieure arbeiten bei den Ford-Werken in der Öffentlichkeitsarbeit bzw. im Marketing, betreiben aber auch gemeinsam das Hobby-Rennteam OVR-Racing. Seit 2004 sind sie bei Langstreckenrennen unterwegs, seit fünf Jahren auch immer auf dem Nürburgring beim 24-Stunden-Rennen dabei.
Ihren Öko-Flitzer mussten die beiden für den Einsatz in der Eifel zwar um- aber nicht völlig neu aufbauen. Achsen und Getriebe stammen unverändert vom Serien-Fiesta, Innenraum und Fahrwerk wurden dem Reglement angepasst. Der 2,0-Liter-Vierzylinder stammt aus dem alten Fiesta ST, ist jetzt allerdings [foto id=“364896″ size=“small“ position=“left“]speziell auf Flüssiggas abgestimmt. So wurden unter anderem die Ventilsitze gehärtet und die Motorelektronik angepasst. Jetzt leistet das Gaswerk rund 240 PS und stemmt 230 Newtonmeter auf die Kurbelwelle – ideal für die bergige Strecke der Nordschleife.
Auf der Geraden schafft der Kleine immerhin 230 km/h. 16 bis 19 Liter Flüssiggas gehen dann auf 100 Kilometer durch die Leitungen. Insgesamt rechnen die Kölner mit einem Verbrauch von bis zu 750 Liter Flüssiggas – und sparen dabei rund 600 Euro an Kraftstoffkosten. Denn ein Liter LPG kostet derzeit um 70 Cent und ist damit nur etwa halb so teuer wie Superbenzin. Doch bei einem Rennengagement von etwa 15.000 Euro fällt das weiter nicht ins Gewicht. „Die reduzierten Treibstoffkosten sind nicht der Grund für unsere Umrüstung. Wir wollen einfach mal sehen, ob das alles auch hält und dabei noch Spaß macht“, sagt Ralph Caba. Der Verbrauch des Gaswerks liegt nur um zehn Prozent über dem Rennmotor mit Benzinantrieb [foto id=“364897″ size=“small“ position=“left“]und bleibt bei der Leistung identisch. Damit hätten die Kölner zumindest ein Vorurteil ausgeräumt – dass der Öko-Sprit nicht nur einen höheren Verbrauch mit sich bringt, sondern auch noch Leistung schluckt.
Beim Rennen erhoffen sich die Fahrer eine Rundenzeit von unter 10 Minuten, insgesamt 120 bis 130 Runden sollen so zustande kommen. „Wir wünschen uns Regen“, sagt Ralph Caba. „Sonst haben wir in der starken Klasse gegen Dodge Viper und VW Scirocco keine Chance.“ Denn auch die treten in der Gasklasse an. Und bestimmt nicht, um zu sparen.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 23.06.2011 aktualisiert am 23.06.2011
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