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Ford
Frankfurt/Main – Eigentlich sollten es 15 Produktneuheiten sein, die in Europa für den Zeitraum von 2012 bis 2015 geplant waren; acht davon sind bereits auf dem Markt. Doch Ford legt jetzt noch einmal nach: Beim Vorstandsdinner am Vorabend der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt/Main kündigt Bernhard Mattes, Chef der Kölner Ford-Werke, an, die Schlagzahl deutlich auf 25 zu erhöhen.
Nähere Angaben darüber, was sich konkret dahinter verbirgt, machte Mattes nicht. Wobei eine Produktneuheit nicht sofort gleichbedeutend mit einer neuen Baureihe sein musss. Auch Komponenten wie Motoren, Getriebe oder neue Technologien könnten darunter zu verstehen sein.
Nimmt man die neuen Tourneos hinzu, ist Ford aktuell bei uns im Pkw-Bereich vom Ka über Fiesta, B-Max, Focus, C-Max/Grand C-Max, S-Max, Kuga und Mondeo bis zum Galaxy schon ziemlich breit aufgestellt und mit dem Fiesta Van, dem Transit samt dessen verschiedenen Varianten und dem Ranger ebenfalls bei den Nutzfahrzeugen bereits gut vertreten.
Nicht ganz unrealistisch freilich dürfte sein, sich mit einem neuen Preiswertmodell unterhalb vom Ka zu positionieren, ohne eine eigene Billigmarke aufzulegen. Darüber hinaus ließe sich in Nischen wie den Cabrios wieder stärker Präsenz zeigen. Wohl auszuschließen ist, dass sich Ford in Europa ins Luxussegment wagt. Lieber macht man sich daran, das Flaggschiff Mondeo, dessen verschobene Neuauflage nun erst Anfang 2015 kommt, weiter zu veredeln, Stichwort Vignale.
Weltweit will Ford wieder zur Spitze der Autobauer, zu Toyota, General Motors und Volkswagen, aufschließen, pro Jahr dann laut Konzernchef Alan Mulally rund acht Millionen Autos verkaufen, 2012 waren es um die 5,7 Millionen. Europa-Chef Stephen Odell, der im laufenden Jahr für seinen Verantwortungsbereich mit einem erneuten Verlust von rund 1,8 Milliarden Euro rechnet, geht davon aus, 2015, wenn nach den englischen Werken Southampton und Dagenham auch das belgische in Genk geschlossen ist, wieder in die Gewinnzone zurückzukehren.
Tatsache ist: Auf Konzernebene hat der Autobauer zuletzt erneut einen Vorsteuergewinn in Milliarden-Höhe erwirtschaftet; die profitablen Quartale summieren sich damit auf 16 in Folge. Deutschland-Chef Mattes erwartet, dass der europäische Markt bis Mitte des Jahrzehnts wieder wächst, „wenn auch moderat“. Die Verbesserungen beim Image und bei der Stärke der Marke zeigten sich nicht zuletzt an den sinkenden Lagerbeständen der Händler. Die globale „One Ford“-Strategie greife ebenfalls bezüglich die Kosteneffizienz. Die europaweiten „Anpassungen“ erhöhten die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, womit Mattes die Werksschließungen meint, so bitter das für die Betroffenen auch sei.
Dass Ford bei allen Schwierigkeiten nun viel mehr neue Produkte plant, mag der Einsicht geschuldet sein, „dass es auch nichts hilft, sich zu Tode zu sparen“, wie es ein Ford-Mann formuliert, „sondern eher, sinnvoll in neue und attraktive Produkte zu investieren“. Aktuell reichen Fords Neuheiten von der Ausstattungslinie Vignale, die künftig für Premium bei der Marke steht, über eine ebenfalls in Frankfurt gezeigte Studie, die seriennah einen Ausblick auf den nächsten S-Max gibt, bis hin zum 1,0-Liter-Ecoboost im Focus ohne Hybridtechnologie, der als erster Benziner den Kohlendioxid-Ausstoß auf unter 100 Gramm pro Kilometer senkt.
Der kleine EcoSport-Lifestyler debütiert vielleicht noch in diesem Jahr in Europa. Anfang 2014 folgen Transit Courier, Tourneo Courier, Transit Connect, Tourneo Connect und Transit. Neben dem großen Edge-SUV kommt auch der Mustang nach Deutschland. Der Elektro-Focus ist bereits auf der Straße. 2014 schließt sich der C-Max als Plug-in-Hybrid an. Der nächste Mondeo wird ebenfalls als Vollhybrid angeboten.
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 13.09.2013 aktualisiert am 13.09.2013
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