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VW
Die Erfolge der deutschen Autoindustrie in China schreiben eine lückenlose Erfolgsgeschichte. Volkswagen, nicht nur die Nummer 1 auf dem deutschen Markt, ist mit seinen chinesischen Partnern auch in China der Marktführer. VWs Tanz mit dem chinesischen Drachen begann am 11. April 1983 mit der Produktion des ersten Santana in China. Bis heute haben die Wolfsburger im Reich der Mitte rund neun Millionen Autos verkauft.Mehr als jeder fünfte neue Pkw in China stammte im ersten Quartal 2013 von einer Marke des VW-Konzerns. Der Marktanteil der Deutschen lag bei 20,3 Prozent.
Mit weitem Abstand und jeweils mit zehn Prozent folgten Hyundai und General Motors auf den Plätzen. Angesichts von etwa 14 Millionen Pkw, die die Chinesen in diesem Jahr neu erwerben werden, rechnet Volkswagen mit 2,8 Millionen neuen Autos für den größten nationalen Automarkt der Welt; genau das richtige Geschenk, um den 30. Geburtstag des Chinageschäfts angemessen zu feiern.Der Erfolg des Konzerns war das Ergebnis harter Arbeit. Generell muss jedes ausländische Unternehmen, das in China investieren und produzieren will, mit einem einheimischen staatlichen Partner ein Joint Venture schließen, an dem die beiden Partner zu gleichen Teilen beteiligt sind.
Volkswagen verband sich zu Beginn der 80er-Jahre mit der „Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC)“, dem damals größten staatlichen chinesischen Autobauer. Das erste Ergebnis der Zusammenarbeit lief am 11. April 1983 in Shanghai in Form eines VW Santana vom Band. Die 4,55 Meter lange viertürige Stufenheckversion des Bestsellers Passat fristete in Deutschland gegen die Schräghecklimousine und den Kombi stets das Dasein eines Mauerblümchens, traf aber auf Anhieb den Geschmack chinesischer Kunden, die sich in den Anfangsjahren mehrheitlich aus staatlichen Stellen und Taxi-Unternehmen rekrutierten.
Heute umfasst allein die Produktion in Shanghai drei Werke, Entwicklung und ein Testgelände, die zusammen fast zehn Quadratkilometer bedecken.Es dauerte 13 Jahre, bis VW 1996 den Bau des einmillionsten Autos in China feiern konnte. Danach beschleunigte sich der Erfolg. Inzwischen sind mehr als neun Millionen chinesischer Volkswagen verkauft. Bis zur zehnten Million werden nur noch acht Monate vergehen. 2018, wenn die Kapazitäten der Werke vier Millionen Einheiten erreicht haben, vergeht nur noch ein Quartal für jede weitere Million in der chinesischen Produktionsstatistik des Wolfsburger Konzerns. Derzeit betreibt VW mit den Konzernmarken Audi und Skoda zwölf Werke in China, in denen rund 75 000 Mitarbeiter 2012 etwa 2,81 Millionen Pkws gebaut haben.
Dazu kommen noch einmal 80 000 Beschäftigte in den 1 900 Verkaufsniederlassungen.Die ständige Erneuerung der Wachstumsstrategie tut not, damit der VW Konzern seine Erfolgsgeschichte bis 2050 fortschreiben kann. So lange laufen die bestehenden Verträge mit dem chinesischen Staat. In den Mega-Städten ist die Aufnahmekapazität des Straßennetzes längst erreicht. Der Staat gibt darum dort nur noch eine begrenzte Zahl neuer Nummernschilder aus. Zu den strategischen addieren sich die technischen Herausforderungen des spezifischen chinesischen Markts. Dazu zählt an erster Stelle die Reduzierung des Flottenverbrauchs auf fünf Liter pro 100 Kilometer, was ohne Dieselmotoren eine hohe Hürde darstellt.Längst trägt der Konzern den spezifischen Anforderungen des chinesischen Markts Rechnung. Bei „VW China“ arbeiten bereits 2 500 Ingenieure in der Forschung und Entwicklung.
In diesem Jahr hat nun auch Audi sein eigenes chinesisches Entwicklungszentrum in Betrieb genommen. Auch das Design schafft eigenständige chinesische Produkte. Der meistverkaufte Pkw Chinas ist der VW Lavida, eine kompakte, viertürige Stufenhecklimousine. Unverändert laufen dagegen Passat, Polo oder Golf von den chinesischen Bändern.Die Bedeutung von China für den gesamten Konzern unterstreichen zahlreiche Vertriebsergebnisse. So verkauft Bentley 26 Prozent seiner Gesamtproduktion nach China, Porsche mit rund 30 000 Autos etwa 20 Prozent. Audi hat alleine im ersten Quartal 2013 bereits 100 000 neue Autos in seinem Werk im nordchinesischen Changchun gebaut: A6 und A4, jeweils in der Langversion, sowie den Q5. Der kleine SUV-Bruder Q3 läuft noch 2013 an.
Audi bedient inzwischen zu 90 Prozent private Käufer, eine besonders attraktive Zielgruppe, da Neuwagenkunden im Reich der Mitte kaum finanzieren oder leasen, sondern zu rund 70 Prozent den Kaufpreis für ihren Neuwagen in bar zum Händler tragen. Bei Skoda, seit 2005 mit eigener chinesischer Produktion aktiv, repräsentieren die 234 000 hergestellten Fahrzeuge rund ein Viertel der Gesamtmarken-Bilanz von 940 000 Neuwagen, die Skoda 2012 gebaut hat.Dass der Santana von 1983 Volkswagen Glück gebracht hat, unterstreicht das Straßenbild in Peking oder Shanghai. Der kantige Volkswagen ist immer noch das am weitest verbreitete Modell unter den Taxis. Deshalb baute VW das Modell bis 2010 rund 1,8 Millionen Mal.
geschrieben von auto.de/(tl/mid) veröffentlicht am 19.04.2013 aktualisiert am 19.04.2013
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