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Dass Erdöl knapp und damit wertvoll ist, weiß man schon lange. Aber erst die Ölkrise von 1973 hat die Endlichkeit des Rohstoffes auch in den Köpfen der Autofahrer manifestiert. Ein Symbol des Bewusstseins-Wandel ist der abschließbare Tankdeckel, der vor 40 Jahren ganz plötzlich die Autowelt eroberte.
Zuvor war man eher sorglos mit dem Kraftstoffvorrat umgegangen. In der Regel verschloss damals nur ein Deckel mit Schraubgewinde die Öffnung zum gut gefüllten Tank. Sprit war billig und überall verfügbar – warum also mehr Aufwand treiben? Das rächte sich, als sich die OPEC-Länder im Herbst 1973 entschlossen, die Öllieferungen in den Westen in Reaktion auf den Jom-Kippur-Krieg zu drosseln.
Innerhalb kürzester Zeit stiegen die Benzinpreise an deutschen Tankstellen vom seit Jahren gewohnten Niveau von knapp 60 Pfennig auf 70 und schließlich über 80 Pfennig. Ein Anstieg, der sich in den folgenden Jahren rasant fortsetzen sollte (1979 war das letzte Jahr, als der Liter noch für weniger als 1 DM wegging).
Das konnte man zwar im Einzelnen 1973 höchstens ahnen. Aber schon der Preissprung um 10 Pfennig hat offenbar die kriminelle Energie einiger Autofahrer angeregt. Wer einen Gummischlauch und einen Ersatzkanister besaß, konnte in unbeobachteten Momenten sein eigenes Benzin fördern. Inwieweit der Kraftstoff-Klau damals aber wirklich zugenommen hat, lässt sich heute kaum mehr feststellen.
Die deutschen Autofahrer zumindest waren alarmiert und beruhigten sich mit dem Kauf abschließbarer Tankdeckel, die die Auto- und Zubehörindustrie kurzfristig in großer Menge auf den Markt warf.
Heute ist das Schloss am Tank bei Pkw Standard, meist gekoppelt an die Zentralverriegelung. Andere Reaktionen auf die Ölkrise haben den Test der Zeit schlechter überstanden. Die autofreien Sonntage sowie die Tempolimits auf Autobahnen und Landstraßen zumindest sind längst wieder aufgehoben.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 18.12.2013 aktualisiert am 18.12.2013
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