Mazda

50 Jahre Mazda: Gleich das erste Auto ein Erfolg

Vor 50 Jahren begann alles wie bei vielen anderen japanischen Herstellern. Auf Fahrräder, dreirädrige „Nutzfahrzeuge“ und kleine Pritschenwagen folgte damals bei Mazda der erste Kleinwagen: das winzige R360 Coupé. Heute bietet der Japaner ein komplettes Modellprogram vom Kleinwagen und Sportautos bis zu SUV.

Um 1960 fördert die japanische Regierung kleine Viersitzer in der 360-Kubikzentimeter-Klasse, die so genannten Kei-Cars. Fast alle großen Hersteller stürzen sich auf diesen Markt und präsentieren meist konventionell gezeichnete Zweitakt-Kleinstmobile. Mazda überrascht dagegen mit einem eleganten City-Coupé, das von einem weitgehend aus teurem Leichtmetall gefertigten 12 kW / 16 PS starken Viertaktmotor auf „überlandtaugliche“ 85 km/h beschleunigt wird. Noch am Tag seiner Vorstellung, dem 23. Mai 1960, unterschreiben 4500 Japaner einen Kaufvertrag für den drei Meter kurzen, aber viersitzigen Winzling. Rasch entwickelt sich das R360 Coupé zu einem richtigen Renner: Mazda wird Anfang der 60-ger Jahre zum Marktführer in Japan.

Zum Wettbewerber auf dem Weltmarkt entwickelt sich Mazda mit dem Familia, der ab 1962 in der japanischen unteren Mittelklasse kaum eine Nische unbesetzt lässt. Zuverlässige zwei- und viertürige Limousinen, praktische Kombis und sportliche Coupés, angetrieben von ebenso wirtschaftlichen wie starken Motoren in der Klasse von 800 ccm bis 1,3 Liter. Diese Rolle haben bei Mazda heute die Modelle der Reihe Mazda 2 übernommen.

1968 beginnt die Expansion. Unter den Bezeichnungen Mazda 1200 und Mazda R100 Coupé entwickelt sich der Familia zu einem der ersten Weltautos. Fast 100 000 Einheiten des schnellen R100 Coupés mit damals revolutionärem 74 kW / 100 PS starken Zweischeiben-Wankelmotor sorgen in nur fünf Jahren für die globale Bekanntheit der Familia-Baureihe. Ihre größten Erfolge feiern die Familia-Modelle als preisgünstige Stufenhecklimousinen und Kombis. Mazda sieht diese Modellreihe als Vorläufer des aktuellen Mazda 3.

In Deutschland setzt erst 1973 ein größeres Familienmodell den Anfang für Mazda. Als Urahn des aktuellen Mazda 6weist der damalige Mazda 616 den Weg in die Mittelklasse. Lieferbar ist der 616 als Stufenhecklimousine und als Coupé, wobei die auffällige Formensprache und die konventionelle Fahrwerkstechnik mit starrer Hinterachse jedoch eher amerikanische Kunden überzeugen. Zum Erfolg wird die große Mittelklasse erst 1978: Mit Vorstellung des ersten Mazda 626 verdoppeln sich die Verkaufszahlen in Amerika und auch in Europa.

Auch technisch übt sich der 626 inzwischen in Vorreiterrollen: Den eher schwachen 47 / 64 PS Diesel beflügelt eine neuartige Comprex-Aufladung zu 60 kW / 82 PS Leistung und der große 103 kW / 140 PS-Benziner läuft mit 4WD-Allradantrieb und der weltweit ersten 4WS-Allradlenkung zu beispielhafter Fahrdynamik auf. Im Jahr 2002 folgt der erste Mazda 6.

Sind es bis in die 90er Jahre hinein vor allem geräumige Limousinen und Kombis, mit denen fast alle Hersteller erfolgreiche Familienpolitik betreiben, fahren jetzt vielseitige Vans und SUV bei Familien und freizeitorientierten Menschen an die Spitze der Beliebtheit. Mit den Van-Modellreihen Demio, Premacy und MPV und dem SUV Tribute erweitert auch Mazda sein Programm. Zum ganz großen Erfolg werden aber erst der der dynamische Kompaktvan Mazda5 und der sportliche Crossover-SUV Mazda CX-7.

Sportliche Meilensteine in der Mazda-Unternehmensgeschichte sind die Rotary-Coupés und die Roadster aus drei MX-5 Generationen. 1967 geht der Mazda Cosmo Sport 110 S als einer der ersten japanischen Supersportwagen an den Start – und als erstes Serienautomobil mit Zweischeiben-Wankelmotor. Anfang der 70-ger Jahre hatte in den USA jeder zweite Mazda einen Wankelmotor unter der Haube. Legendäre Sportwagen wie der RX-7 setzen die Serie fort. Gekrönt wird das Mazda-Engagement im Motorsport 1991 durch den Sieg eines Mazda 787B beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans.

Mit dem MX-5 hat Mazda 1989 das Konzept des preiswerten Roadsters mit Frontmotor und Heckantrieb wiederbelebt. Der offene Zweisitzer entwickelt sich sofort zu einem Weltauto im besten Sinne, so erfolgreich, dass der MX-5 seit dem Jahr 2000 im Guinness Buch der Rekorde als meistverkaufter zweisitziger Sportwagen aller Zeiten geführt wird. Bis heute wurden von drei Generationen des Roadsters über 875 000 Einheiten verkauft, davon rund 102 000 in Deutschland. Mit einem limitierten Jubiläums-Sondermodell feiert Mazda jetzt die europäische Markteinführung der Stilikone vor 20 Jahren.

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