Pössl mit Citroen Spacetourer
Neu in der Riege der Campingbusse ist der Ausbau des Citroen Spacetourer zum Klappdach-Mobil von Pössl. Der Campster hat zwei Schiebetüren, einen herausnehmbaren Küchenblock und ein Klappdach, er soll die vielen preisbewusst kaufenden Interessenten mit einem Preis unter 40.000 Euro überzeugten. Rund 20.000 Euro mehr müssen Camper für den Canyon S hinlegen, den ersten Mercedes-Sprinter, den Hymer zum Campingbus macht und der auch als Allrad-Mobil im Angebot ist.
Mercedes-Benz bietet den Marco Polo als Edition-Modell mit kompletter Ausstattung und ansprechendem Preisvorteil an. Einen Messe-Star stellt Niesmann&Bischof mit dem Smove nach Düsseldorf. Das teilintegrierte Reisemobil in 4,00 bis zu 7,40 Meter langen Versionen ist in der Optik eines integrierten Linergehalten. Mit Vollausstattung kostet der Smove rund 80.000 Euro. Fast doppelt so viel ist für den bislang kürzesten Flair der Marke zu bezahlen. Der 830 LE gehört in die Klasse bis 7,5 Tonnen und ist 8,30 Meter lang, Längsbetten und ein äußerst geräumiges Bad machen ihn zum Traummobil für Camper-Pärchen.
Challenger stattet das Modell 720 mit vorne eingebauten, einzelnen Längshubbetten aus. Darunter stehen ein mittig angeordneter Tisch und ein Zweier-Couch-Duo. Das schafft Beinfreiheit am Boden. Mit einem konventionellem Hubbett stattet Bürstner die neue Lyseo-Serie aus, die in der Mittelklasse positioniert ist und mit farbenfrohen Inneneinrichtungen den Anspruch der Kehler als Design-Marke herausstellt. Weniger überzeugt die Studie Harmony, deren Aufbau und Inneneinrichtung in der Farbe Bronzemetallic gehalten ist.
Jugendlich sind die neuen Wohnwagen-Serien, Farbe und Form sprechen in erster Linie Familien an. So gibt es bei den Neuheiten mindestens einen Grundriss mit Kinderzimmer und Etagenbetten im Heck. Fendt tauft sein neues Quartett "Bianco Active", die Caravans sind 6,00 bis 7,50 Meter lang und kosten zwischen 18.000 und 22.000 Euro. Der Wohnwagenhersteller Tabbert zielt in die gleiche Richtung und nennt die drei auf der Da-Vinci-Baureihe basierenden Grundriss-Varianten ganz selbstbewusst "Pep". Bei Tabbert steht auch das teuerste Caravan-Exponat. Der zehn Meter lange Cellini hat auf der linken Wagenseite eine Slide-Out-Einheit, die den Innenraum um rund einen halben Meter verbreitert und ein quer zur Fahrtrichtung angeordnetes Queens-Bett ermöglicht. Kostenpunkt: 68.000 Euro.
Auch die Zulieferer gehen neue Wege. Im Auftrag von Hobby haben sie einen Kühlschrank entwickelt, der nicht vertikal, sondern horizontal ausgerichtet ist. Drei Fächer, eines davon mit rollengelagertem Auszug, liegen auf rund 1,20 Meter nebeneinander und wirken eher wie ein Dachstauschrank als ein Kühlfach. Kleinere Camper können sie jedoch kaum komfortabel befüllen oder entleeren, auch die ungünstige Gewichtsverteilung erscheint nachteilig. Regenduschen, Kamine und natürliche Materialien wie Bambus oder Kautschuk halten als Werkstoffe außerdem zunehmend Einzug in den höherwertigen Freizeitfahrzeugen.
Unterdessen werden Reisemobile immer mehr vernetzt. Per Smartphone lässt sich die Heizung oder Klimaanlage ein- und ausschalten, Füllstände abrufen oder die Beleuchtung steuern. Stiefmütterlich wird dagegen die Nachfrage audiophiler Camper behandelt. Alternativen zum meist eher blechern klingenden Audiosystem der Basisfahrzeuge finden sich kaum. Die Ausnahme sind hier die Luxus-Liner, die mit High-End-Geräten das Ohr erfreuen. Und alle anderen Sinne.
Der Vario Mobil Perfect 1200 Platinum etwa hat auf zwölf Meter Länge eine Unterflurgarage im Heck, die einem Mercedes-Benz SL Roadster Platz bietet. Der Preis dieses wohl größten Reisemobils auf dem Caravan Salon liegt bei 1,23 Millionen Euro. Ohne Roadster, versteht sich.
Camping war zwar nie wirklich billig, doch gibt es in Düsseldorf auch zahlreiche Angebote für kleinere Geldbörsen. So hat der Hersteller Ququc eine Campingbox im Programm, die einen Kombi oder Kastenwagen durch einen integrierten Kocher, Waschbecken und Frischwasserversorgung fast zum Reisemobil macht. Dazu gibt es Dachzelte, die auf dem Trägersystem des Basisfahrzeugs montiert zum Übernachten in luftiger Höhe einladen. Zusammen kostet das Ensemble etwa 5.000 Euro.
Im preisgünstigen Segment bietet auch Karmann einen Kastenwagen mit Hubdach an. Der Kolibri II nutzt den Renault Trafic mit langem Radstand als Basis und hat sogar eine kleine Nasszelle mit Dusche und Toilette im Heck. Etwa 40.000 Euro sind dafür zu veranschlagen.Die Branche bietet also für fast jeden Interessenten ausgefeilte Lösungen für die mobile Freizeit an. Dass das rasante Wachstum anhält, davon sind die Hersteller überzeugt. Denn solange die Leitzinsen nahe Null verweilen und flüssige Mittel aus Lebensversicherungen oder Erbschaften keine Erträge abwerfen, werden sich viele den Traum vom Reisemobil oder Wohnwagen immer öfter erfüllen.
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