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Opel
Modellnamen wechseln: „Rekord Olympia“, „Rekord“, „Omega“, „Signum“, „Insignia„, die Marschrichtung bei Opel bleibt. Die Baureihen der Mittelklasse aus Rüsselsheim haben das Segment wesentlich geprägt, seit nunmehr sechs Jahrzehnten. 1953 sprangen die Rüsselsheimer mit dem „Rekord Olympia“ auf den Zug des Wirtschaftswunders auf.
Das deutsche Wirtschaftswunder nach dem Krieg hatte 1953 den Status des „zarten Pflänzchens“ längst überwunden. In der Autoindustrie liefen die Bänder auf Hochtouren. VW pirschte sich an die erste Produktionsmillion des Käfers heran, die schließlich am 5. August 1955 erreicht war. 1953 senkten die Wolfsburger den Preis für einen Käfer von 4 400 Mark auf 4 200 Mark und bei Opel war der Zeitpunkt gekommen, die wachsende Mittelklasse mit einem ganz neuen Modell zu erobern. Bis dahin hatte eine Vorkriegsentwicklung das Fähnlein der Rüsselsheimer hoch gehalten, der „Olympia“ von 1936, der seinen Namen nach den Olympischen [foto id=“471898″ size=“small“ position=“left“]Spielen in Garmisch Patenkirchen und Berlin trug.
Nicht nur, weil Opel eine Marke des US-Autoriesen General Motors war, sondern weil der amerikanische Lebensstil zunehmend auch den Nerv der Deutschen traf, prägte eine reich mit Chrom verzierte Pontonform den „Olympia Rekord“. Zwei 1,5-Liter Vierzylinder standen mit 29 kW/40 PS und 33 kW/45 PS zur Auswahl. Zum Verkaufsstart wies das Preisschild 6 140 D-Mark aus, 1957, zum Produktionsende der ersten Modellgeneration waren es nur noch 5 510 D-Mark. Nicht weil ein wenig erfolgreiches Auto finanzielle Anreize für potentielle Kunden liefern musste, sondern weil Produktion und Nachfrage gewaltig in die Höhe geschossen waren.
Der Nachfolger „P1“ erschien 1957. „P“ stand für „Panorama“ und charakterisierte die Form der weit zur Seite gekrümmten Front- und Heckscheibe, die in jenen Tagen das automobile Schönheitsideal prägte. Auch dieser gestalterische Trend stammte aus den Vereinigten Staaten. Opel-Designer Hans Mersheimer wollte mit der Form des „P1“ dem Chevrolet „Bel Air“ von 1955 huldigen. Auch wenn ein paar Spötter den despektierlichen Begriff „Bauern-Buick“ für den zweiten „Olympia Rekord“ prägten, war die bis zu 40 kW/55 PS starke Reihe bis zum Produktionsende 1960 überaus erfolgreich. 509 110 Exemplare hatte Opel gebaut. Darunter neben den viertürigen Limousinen auch Kombis, [foto id=“471899″ size=“small“ position=“right“]Coupés und Lieferwagen.
Der 4,52 Meter lange „Rekord P2“ folgte 1960 mit einer glatten, fast strengen Form. Als „1700 S“ leistete das Topmodell 44 kW/60 PS. Ab 1961 baute Opel auch die Coupé-Version. Sogar 20 Cabriolets entstanden in Handarbeit bei „Deutsch“ Köln und „Autenrieth“ in Darmstadt. Ab 1963 änderte Opel mit der nächsten Modellgeneration den Namen in „Rekord“. Die Buchstaben „A“, „B“, „C“, „D“ und „E“ bezeichneten bis 1986 die jeweiligen Modellgenerationen. Der „Rekord A“ entstand als komplette Modellfamilie. Neben den Stufenhecklimousinen mit zwei und vier Türen, bot Opel das Modell als Coupé und als Kombi an, der die Bezeichnung „Caravan“ trug. Die Vierzylinder leisteten 40 kW/55 PS, 44 kW/60 PS und 49 kW/67 PS. Nach der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland reichten Vierzylinder in der Mittelklasse längst nicht mehr für erfolgsorientierte Aufsteiger aus. Dieses Klientel bediente Opel ab 1964 mit einem 2,6-Liter-Reihensechszylinder, der 74 kW/100 PS leistete. Die Preise spannten sich von 6 830 D-Mark bis 9 310 D-Mark für ein Sechszylinder-Coupé.
Der „Rekord B“ galt als Zwischenmodell, bis der „Rekord C“ 1966 als ganz neue Baureihe erschien. Mit 1 274 362 Exemplaren bis 1973 war der „C“ der zweiterfolgreichste Rekord überhaupt. Bis 1977 baute Opel vom „Rekord D“ 1 128 196 Einheiten. Die Modellfamilie setzte sich unverändert aus Limousinen mit zwei und vier Türen, Coupé und Kombi „Caravan“ zusammen. Erstmals durfte der „Rekord“ auch dieseln, mit 44 [foto id=“471900″ size=“small“ position=“left“]kW und 60 PS.
Als langlebigster Vertreter der Rekordfamilie erwies sich die letzte Generation. Der „Rekord E“ lebte zwischen 1977 und 1986. 1982 war allerdings eine gründliche Modellpflege erforderlich. Als Topmotorisierung bot Opel einen Zweiliter-Vierzylinder mit Benzineinspritzung und 81 kW/110 PS an. Nach rund 1,4 Millionen Exemplaren gab der „Rekord“ den Staffelstab der Opel Mittelklasse 1986 an den „Omega“ weiter. Der setzte bis 2003 die Tradition der Mittelklasse mit geräumigen Limousinen und Caravans fort. Der erste Omega war 4,74 Meter lang und ab 1988 als sportliches Spitzenmodell „Omega 3000“ auch mit einem 136 kW/177 PS starkem Dreiliter-Reihensechszylinder erhältlich. Die zweite Generation streckte sich sogar über 4,90 Meter und war als Spitzenmodell mit 160 kW/218 PS erhältlich.
Zwischen 2003 und 2008 vertrat der Vectra-Ableger „Signum“ Opel in der Mittelklasse, bis die Rüsselsheimer mit dem „Insignia“ 2008 ein vollkommen neues Modell präsentierten. Nach 580 000 produzierten Exemplaren bereitet der Hersteller für das Modell zur IAA im September eine umfangreiche Modellpflege vor. Stufenheck- und Schräghecklimousine sowie der Kombi „Sportstourer“ erhalten eine überarbeitete Karosserie, einen frischen Innenraum und neue Motoren bis hin zum Zweiliter-Turbobenziner mit 184 kW/250 PS.
Der neue Opel „Insignia“ kostet als Viertürer ab 24 325 Euro. Mit 103 kW/140 PS starkem 1,4-Liter-Turbobenziner bietet das Basismodell unter anderem Start/Stop-Automatik, Lederlenkrad, Komfortsitze, Klimaanlage und ein MP3-fähiges Stereo-Radio mit 4,2 Zoll großem Farbdisplay, Audiostreaming sowie USB- und Bluetooth-Schnittstelle. Der erste „Rekord Olympia“ konnte sich solche Ausstattungsmerkmale nicht einmal in kühnsten Träumen ausmalen.
geschrieben von auto.de/(tl/mid) veröffentlicht am 25.06.2013 aktualisiert am 25.06.2013
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