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41% erhöhen 2011 um saftige 3,4% / Berliner BVG bei Monatskarten mit Abstand am teuersten / Große Studie untersucht Ticket-Preise, Automaten-Kaufoptionen, Fremdsprachen, Fahrgastaufkommen, Anzahl Haltestellen, Verhältnis Kosten Jahresticket zu Bruttoeinkommen / Berlin nach Tokyo, London mit die teuerste Stadt / teurer als New York
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Im Jahr 2011 wollen 41% der deutschen, österreichischen und schweizerischen Betriebe des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in den Städten mit über 100.000 Einwohnern die Preise für Standard-Einzeltickets, Monatskarten, Tageskarten oder Wochenkarten um saftige 3,4% erhöhen. Das ist das Ergebnis einer umfangreichen Untersuchung des deutschen Reiseportals ab-in-den-urlaub.de. Für die Untersuchung wurden insgesamt 93 Anbieter des Öffentlichen Nahverkehrs in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt (umfangreiches Tabellenmaterial bitte im Anhang berücksichtigen). Damit nimmt die Preistreiberei der öffentlichen Verkehrsmittel eine neue Dimension an. Bei vielen Anbietern gehören jährliche, deutlich über der Inflationsrate liegende Preiserhöhungen schon zum Ritual. In Deutschland lag die Inflation 2010 bei 1,04%, in Österreich bei 1,8% und in der Schweiz bei 0,75%. Das steht im eklatanten Widerspruch zu dem gerne politisch betonten Willen, die Bürger zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel zu bewegen. Obendrein werden nicht nur für die Einheimischen so öffentliche Verkehrsmittel immer teurer, sondern auch für Touristen, Geschäftsleute oder sonstige Reisende.
Die Experten von ab-in-den-urlaub.de wollten neben den geplanten Preiserhöhungen im Jahr 2011 auch wissen, wie viel die Bürger oder Touristen in den Städten für die unterschiedlichsten Ticketarten (Tages-, Wochen-, Monats-, Standard-Einzelticket oder Flughafenticket) derzeit hinblättern müssen. Dabei zeigen sich enorme Preisunterschiede. So müssen Bürger beispielsweise in Berlin (D) bereits 3,2% ihres durchschnittlichen Bruttojahreseinkommens in Höhe von 27.232 € für den Kauf von 12 Monatstickets ausgeben (alle folgenden Angaben von Monatstickets in den Städten beziehen sich immer auf die günstigste Innenstadt-Variante). Das ist der höchste Anteil am Bruttoeinkommen in der gesamten Untersuchung in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In Berlin kostet eine Monatskarte für den günstigsten normalen Tarif (AB) saftige 72 €. Jährlich entspricht dies einem Betrag von 864 € (ohne Berücksichtigung von Sonderrabatten bei Jahresvorauszahlung etc.). Noch vor sieben Jahren kostete eine solche Monatskarte circa 57 €. Die Experten regen an, in Berlin endlich über eine Aufteilung des AB-Tarifs hin zu getrennten A- oder nur B-Klassifizierung nachzudenken, um die Kosten für den Verbraucher zu senken. Grund: Ein Bewohner des Berliner Stadtteils Steglitz fahre wohl kaum regelmäßig bis an die Ost-Berliner Stadtgrenze. Die BVG (Berliner Verkehrsbetriebe) zwängen den Bürgern zumindest im Bereich der Monatstickets unnötig teure Tarife auf.
Ebenfalls zu den teuersten Städten des Öffentlichen Nahverkehrs gehören: Frankfurt a.M. (D) mit 897,60 € für den Kauf von 12 Monatskarten. Dies entspricht einem Anteil am durchschnittlichen Jahresbrutto-Gehalt (35.894 €) von 2,5%. Mit dem hohen monatlichen Ticketpreis von 74,80 € ist Frankfurt die teuerste Stadt für den Öffentlichen Nahverkehr unter allen 93 untersuchten Städten.
Ebenfalls darunter, gleich auf Platz 4: Mainz (D, 806,40 €; 2,8%-Anteil am Jahresbruttogehalt), Wiesbaden (D, 806 €; 2,8%-Anteil am Jahresbruttogehalt), Kassel (D, 762 €; 2,5%-Anteil am Jahresbruttogehalt) sowie Bottrop (D, 750,60 €; 3,1%-Anteil am Jahresbruttogehalt). Damit sind Monatstickets in Berlin und Bottrop gemessen am durchschnittlichen örtlichen Jahresbrutto-Gehalt die teuersten Städte überhaupt in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Berlin liegt mit seinem hohen monatlichen Ticketpreis von 72 Euro um 41% über dem Schnitt aller anderen 93 untersuchten Städte, Frankfurt (D) übertrifft das sogar um 46%. Durchschnittlich kostet ein Monatsticket im günstigsten Bereich in den 93 untersuchten Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz 51,24 €. Auch wenn den Studienleitern bewusst ist, dass zum Beispiel Berlin ein größeres Streckennetz als Moers (D) zu bedienen hat, so kann dieses alleine jedoch nicht als Argument dafür dienen, dass die Preise immer weiter steigen. Grund: Berlin hat auch deutlich mehr Touristen sowie über 900 Mio. Fahrgäste, die zur Refinanzierung des größeren Streckennetzes beitragen. Außerdem sind zum Beispiel Monatskarten in New York auch günstiger als in Berlin (siehe weiter unten + die Anhänge zum Download bitte berücksichtigen).
Insgesamt 23 der 93 untersuchten Städte kassieren von ihren Bewohnern 20% bis 46% mehr für Monatstickets als die anderen untersuchten Städte. Darunter sind, neben den bereits genannten, Städte wie Düsseldorf (D, 750,60 €), Moers (D, 738,00 €), Recklinghausen (D, 750,60 €), Hagen (D, 750,60 €) oder Essen (D, 750,60 €). Dass Öffentlicher Nahverkehr auch ökologisch günstig regional angeboten werden kann, zeigen vorbildlich Städte wie Freiburg (D, 493,20 €), Rostock (D, 480,00 €), Regensburg (D, 480,00 €), Linz (A, 478,92 €), Göttingen (D, 474,00 €), Magdeburg (D, 462,00 €), Würzburg (D, 462,00 €), Schwerin (D, 456,00 €), Erlangen (D, 456,00 €), Cottbus (D, 438,00 €), Graz (A, 436,80 €), Darmstadt (D, 434,40 €), Offenbach am Main (D, 434,40 €), Augsburg (D, 423,60 €), Potsdam (D, 420,00 €), Fürth (D, 410,40 €), Lausanne (CH, 522,00 €), Heilbronn (D, 522,00 €), Hamburg (D, 516,00 €) oder München (D, 530,40 €). Sie sind ein Teil der Städte die 14% bis 33% unter dem Durchschnittswert von 51,24 € pro Monatskarte liegen. Das ist eine bürgernahe regionale Förderung von ökologischem Verhalten.
Misst man die Monatsticket-Preise nur am Anteil, den die jährlichen Ausgaben am Jahresbrutto-Gehalt ausmachen, steht die Schweiz geradezu vorbildlich da: Hier müssen die Bürger nur zwischen 1 bis 1,2% ihres Jahres-Bruttoeinkommens für den Kauf von 12 Monatstickets (Jahrespreis) ausgeben. Dabei ist Lausanne (CH) mit einem Anteil von nur 1% (entspricht 522€) am günstigsten, gefolgt von Basel (CH, 1,1%; entspricht 609 €), Genf (CH, 1,2%, entspricht 609 €), Bern (CH, 1,2%, 609 €) und Zürich (CH, 1,2%; 669,90 €). So günstig können die Bürger weder in Deutschland noch in Österreich mit den örtlichen Bussen & Bahnen fahren, obwohl es in Österreich auch recht preiswert für die Bürger ist. So müssen Einwohner von Graz (A) lediglich 1,8% für den Kauf von 12 Monatstickets hinlegen (436,80 €). Das entspricht unter 93 untersuchten Städten Platz 7 der günstigsten Anbieter des Öffentlichen Nahverkehrs. Auch in Linz geht es recht günstig (1,8%, entspricht 478,92 €, Platz 9). Wien liegt zumindest mit einem Einkommensanteil von 2,1% (594,00 €) für den Kauf von 12 Monatstickets exakt beim Durchschnitt aller 93 untersuchten Städte. Genauso sieht es in Salzburg aus (2,1%, 546 €). Es scheint vor allem in der Schweiz offensichtlich, dass örtliches Bürger-Einkommen als Grundlage für die Ermittlung von Tarifen des Öffentlichen Nahverkehrs berücksichtigt wird.
Doch es geht auch in Deutschland günstig: Im hessischen Offenbach am Main müssen die Bürger ebenfalls nur 1,3% ihres Jahres-Einkommens für 12 Monatstickets ausgeben (Platz 4 der günstigsten Städte unter 93 berücksichtigten). Im ebenfalls hessischen Darmstadt sind es wiederum auch nur 1,3% (ebenfalls Platz 4 der günstigsten Städte). Im bayerischen Fürth sind es 1,4% (Platz 5) und im Nachbarstädtchen Erlangen sogar nur 1,2% (Platz 3). Heißt: So preiswert wie in diesen deutschen Städten ist der Öffentliche Nahverkehr in Deutschland sonst nirgends. Auffallend: Es handelt sich ausschließlich um Städte, die in Bundesländern liegen, die entweder von der CDU oder CSU regiert werden. Vorbildlich ist aber auch die SPD-dominierte Stadt München. Am Weißwurst-Äquator müssen die Bürger ebenfalls nur 1,6% des durchschnittlichen Jahreslohns für den Kauf von 12 Monatskarten ausgeben. Das zeigt, dass es auch in Millionenstädten günstig geht.
Negativ skizziert sich das deutsche Gera heraus: Hier verdienen die Bürger durchschnittlich im Jahr nur 21.754 €, müssen davon aber 2,7 Prozent für den Kauf von 12 Monatstickets hinblättern. Das ist in Ost-Deutschland der Spitzenplatz und Platz 5 im internationalen Test-Vergleich! Platz zwei der ostdeutschen Abkassiermeister geht an die Leipziger Verkehrsbetriebe. Hier müssen die Bewohner für ein eher dünnes Verkehrsangebot an Straßenbahnen oder Bussen, das darüber hinaus ins Umland häufig nur im 30-Minuten-Takt pendelt, nachts fast gar nicht fährt, ebenfalls 2,7 Prozent ihres Jahreseinkommens (23.728 €) überweisen. Zusammenfassend kann man feststellen: Das Monatsticket bieten 33% der 93 Anbieter für 34,20 € bis 46 € an, 35% zwischen 46,60 € bis 55,83 € und 31% sogar zwischen 56,50 € und 74,80 €.
Ab-in-den-urlaub.de wollte aber auch über den „Tellerrand“ schauen. So stellten die Experten beim Vergleich internationaler Ticket-Angebote der Städte wie Tokiy, London, Amsterdam, Paris, Berlin, New York, Zürich, Wien, München, Prag, Rom, Luxemburg und Hong Kong große Preisunterschiede fest. So ist bei den Monatstickets Tokyo (148,02 €; 146,1% über dem weiter gefassten internationalen Durchschnitt bei Monatskarten) am teuersten. Es folgen London (113,97 €; 89,5% über dem weiter gefassten internationalem Durchschnitt), Berlin (D, 72,00 €; 19,7% über dem weiter gefassten internationalen Durchschnitt), New York (63,19 €; 5,1% über Durchschnitt), Paris (60,40 €; 0,4% über Durchschnitt), Zürich (55,83 €; 7,2% unter internationalem Durchschnitt), Wien (49,50 €; 17,7% unter Durchschnitt), Luxemburg (45,00 €; 25,2% unter Durchschnitt), München (44,20 €; 26,5% unter Durchschnitt), Amsterdam (42,25 €; 29,8% unter Durchschnitt), Hong Kong (35,10 €; 41,6% unter dem Durchschnitt), Rom (30,00 €; 50,1% unter Durchschnitt) und Prag (22,44 €; 62,7% unter Durchschnitt). Verglichen mit diesen teils auch außereuropäischen internationalen Preisen sind Frankfurt a.M. (24,3% über dem internationalen Durchschnitt), Mainz (11,7% über Durchschnitt) und das hessische Kassel (5,5% über Durchschnitt) auch sehr teuer.
Sind die Preisunterschiede für Monatstickets unter den 93 erhobenen Städten bereits gravierend, fällt es bei den Einzeltickets (im jeweils kleinsten möglichen Bereich) noch stärker auf. Dabei könnte auch hier nicht einmal gesagt werden, dass größere Städte, bzw. Metropolen, immer teurer als kleinere sind. Die drastischen Preisunterschiede machen sich entsprechend auch bei den Einzeltickets im jeweils günstigsten Tarifbereich der Innenstadt bemerkbar. Die teuersten Einzeltickets sind um 142% höherpreisiger als die günstigsten. Die Zürcher (CH, 2,90 €) und Berner (CH, 2,76 €) zahlen beispielsweise mit bis zu 42% über dem Durchschnitt (2,04 €) am meisten für einfache Standard-Karten. Allein 43% der getesteten Städte liegen mit mindestens 10% über dem Durchschnitt. Um 17% teurer als der Durchschnitt aller 93 getesteten Städte sind mit einem Einzelticketpreis von 2,40 € zum Beispiel: Frankfurt a.M. (D), Kassel (D), Mainz (D), München (D), Neunkirchen (D), Saarbrücken (D), Siegen (D), Wiesbaden (D). Auch unter Berücksichtigung von weiteren internationalen, nicht-deutschsprachigen Ländern, führt Zürich das Preisranking für Standard-Einzeltickets im kleinstmöglichen Tarifbereich mit 2,90 € an – das liegt um 70,7% über dem weiter gefassten internationalen Preisschnitt. Gefolgt von Amsterdam (2,60 €; 53,1% über dem weiter gefassten internationalen Preisschnitt), München (D, 2,40 €; 41,3% über dem weiter gefassten internationalem Preisschnitt), Berlin (D, 2,10 €; 23,6% über dem weiter gefassten internationalem Preisschnitt), London (2,07 €; +21,9%), Wien (1,80 €; 6% über dem weiter gefassten internationalem Preisschnitt), Paris (1,70 €; +0,1%). Unter dem weiter gefassten internationalen Preisschnitt liegen für Standard-Einzelkarten New York (1,60 €; -5,9%), Luxemburg (1,50 €; -11,7%), Tokyo (1,41 €; -17,1%), Rom (1,00€; -41,1%), Prag (0,73 €; -56,8%) oder Hongkong (0,27€; -84,1%). Verglichen mit diesen internationalen Preisen stehen Städte wie Bern (62% über dem weiter gefassten internationalen Durchschnitt), Frankfurt a.M. (41% über dem weiter gefassten internationalen Durchschnitt) und selbst Kassel (41% über dem weiter gefassten internationalen Durchschnitt) den teuersten internationalen Angeboten in nichts nach.
Günstige Mobilität bekommt man in den folgenden Städten, die zwischen 12% und 17% billiger sind als der Durchschnitt. Das macht die Städte auch für Touristen attraktiv. Die Einzelfahrt-Tickets im Innenstadtbereich kosten dort zwischen 1,80 € und 1,20 €, und zwar in: Chemnitz (D), Ingolstadt (D), Innsbruck (A), Wien (A), Potsdam (D), Erfurt (D), Gera (D), Halle/Saale (D), Hamburg (D), Jena (D), Magdeburg (D), Rostock (D), Koblenz (D), Bergisch-Gladbach (D), Darmstadt (D), Erlangen (D), Leverkusen (D), Offenbach am Main (D), Schwerin (D), Münster (D), Neuss (D) und Salzburg (A). Cottbus und Augsburg sind mit jeweils 1,20 Euro sogar um 41% billiger als der Durchschnitt. Es sind die günstigsten Einzeltickets unter allen 93 getesteten Städten. Zusammenfassend lässte feststellen: Das Standard-Einzelticket bieten 26% der 93 Anbieter für 1,20 € bis 1,80 € an, 38% zwischen 1,85 € bis 2,20 € und 37% sogar zwischen 2,25 € und 2,90 €.
Die besonders bei Städtereisenden beliebten Tagestickets schlagen im Studien-Durchschnitt mit 5,03 € zu Buche. Im Ranking der 93 Städte ist das Tagesticket der Schweizer Hauptstadt Bern mit einem Preis von 8,70 € um +73% das teuerste Angebot. Warum dann aber Städte wie Bergisch-Gladbach (D; 8,00 €, 59% über dem Durchschnitt aller Städte), Kiel (D, 7,70 €, 53% über Schnitt, Lübeck (D, 7,70 €, 53% über Schnitt), Kassel (D, 5,90 €, 17% über Schnitt), Aachen (D, 6,45 €, 28% über Schnitt) im Ranking der teuersten Städte folgen, ist für die ab-in-den-urlaub.de-Studienleitung nicht nachvollziehbar. Die Preise wurden deshalb als deutlich zu hoch eingestuft. Ebenfalls deutlich über Schnitt liegen zwar die Preise von Genf (CH, 7,25 €, 44% über Schnitt), Hamburg (D, 6,50 €, 29 % über Durchschnitt), Berlin (D, 6,10 €, 21% über Durchschnitt), Stuttgart (D, 5,95 €, 18 % über dem Schnitt), Bremen (D, 6,10 €, 21 % über Durchschnitt) und Frankfurt a.M. (D, 6,00 € 19 % über Durchschnitt). Dennoch kann hier zumindest teilweise positiv angeführt werden, dass dafür ein wirklich großes Streckennetz zur Verfügung steht, was den Preis letztlich eher rechtfertigt. Gerade für Touristen sind die Tages- oder Wochentickets am wichtigsten. Sie sollten deshalb einen hohen Attraktivitätsfaktor nach Meinung der ab-in-den-urlaub.de-Tester aufweisen. Hier ist festzustellen: Das Tagesticket bieten 34% der 93 Anbieter für 2,70 € bis 4,50 € an, 41% zwischen 4,60 € bis 5,51 € und 25% zwischen 5,60 € und 8,70 €.
Im erweiterten internationalen Vergleich führt die britische Hauptstadt London (8,28 €; 55,2% über dem weiter gefassten internationalen Durchschnitt) das Preisranking an. Die holländische Metropole Amsterdam (7,00 €; 31,2% über dem weiter gefassten Durchschnitt) folgt auf dem zweiten Platz. Es folgen Paris (6,10 €; 14,4% über Durchschnitt), Berlin 6,10 €; 14,4% über Durchschnitt), New York (5,86 €; 9,8% über dem Schnitt), Zürich (5,80 €; 8,7% über Durchschnitt), Wien 5,70 €; 6,9% über Durchschnitt), München (5,20 €; 2,5% unter dem Durchschnitt), Prag (4,08 €; 23,5% unter dem Durchschnitt), Rom (4,00 €; 25% unter Durchschnitt) , Luxemburg (4,00 €; 25% unter Durchschnitt), Hongkong (1,89 €; 64,6% unter Durchschnitt). Noch teurer als London ist die Schweizer Hauptstadt Bern. Hier liegt der Preis mit 8,70 € 63,2% über dem internationalen Durchschnitt. In diesem Vergleich fällt selbst Bergisch-Gladbach auf. Hier zahlt man happige 50% mehr als in diesem skizzierten größeren internationalen Preisschnitt
Ebenfalls von Reisenden gerne genutzt werden Wochentickets. Wie schon bei den Tagestickets ist wieder eine Schweizer Stadt ganz stark im Abkassieren: Zürich. In der doch recht kleinen Schweizer Finanzhauptstadt zahlen Fahrgäste stolze 31,32 € für ein Wochenticket. Damit liegen die Eidgenossen sage und schreibe 94% über dem Durchschnittspreis aller 93 von ab-in-den-urlaub.de getesteten Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz von 16,13 €. Die Studie ergab, dass fast 25% der Städte nach Ansicht von ab-in-den-urlaub.de beim Wochenticket letztlich doch zu teuer sind. Grund: Weltweit betrachtet sind Wochentickets deutlich günstiger. Das gilt auch für die Berliner Wochenkarte, die die Verkehrsgesellschaft BVG mit 26,20 € verkauft. 7 Tage in Berlin (D) unterwegs sein, bedeutet 62% über den Durchschnitt der drei getesteten Länder (D, A, CH) zu bezahlen. Unverhältnismäßig teuer sind auch Wochenkarten in Bern (CH, 25,38 €; 57% über Durchschnitt), Genf (CH, 25,38 €; 57% über Durchschnitt), Siegen (D, 22,60 €; +40%), Frankfurt a.M. (D, 21,70 €; +35%), Mainz (D, 19,80 €; +23%), Wiesbaden (D, 19,80 €; +23%), Lausanne (CH, 19,58 €; +21% ), Heidelberg (D, 19,00 €, +18%), Kassel (D, 19,00 €; +18%), Ludwigshafen (D, 19,00 €; +18%), Mannheim (D; 19,00 €; +18%), Dresden (D; 18,50 €; +15%), Moers (D; 18,50 €; +15%), Hamm (D; 18,40 €; +14%), Aachen (D, 18,30 €; +13%), Stuttgart (D; 18,20 €; +13%), Münster (D; 18,10 €; +12% über Preisschnitt), Bielefeld (D, 18,00 €; +12%), Kiel (D, 17,80 €; +10%), Leipzig (D, 17,70 €; +10%) sowie Nürnberg (D, 17,70 €; +10%).
Weitet man auch in dieser Ticket-Kategorie den Fokus über die Grenzen von Deutschland, Österreich und der Schweiz aus, führt Zürich auch hier mit einem Wochenticket-Preis von 31,32 € und mit einem Schnitt von +48,4% über dem weiter gefassten internationalen Durchschnitt. Es folgen auf Platz 2 London (29,67 €; 40,5% über dem weiter gefassten internationalem Durchschnitt), Amsterdam (29,00 €; +37,4%), Berlin (26,20 €; +24,1), Prag (20,40 €, +3,4%). Unter dem Durchschnitt der internationalen Ticketpreise für Wochenkarten liegen hingegen: New York (19,17 €; -9,2%) Paris (18,35 €; -13,1%), Rom (16,00 €; -24,2%), Luxemburg (16,00 €; -24,2%), Wien (14,00 €; -33,7%), München (12,10 €; -42,7%). Richtig teuer auch im internationalen Vergleich sind die Schweizer Städte Bern und Genf (beide 20% über dem weiter gefassten internationalen Durchschnitt), ebenso das verschlafene deutsche Städtchen Siegen (+7%).
Doch es gibt auch günstige Anbieter von Wochenkarten beim Öffentlichen Nahverkehr. Beispiele hierfür sind: Innsbruck (A, 12,90 €; 20% unter dem Durchschnitt), Salzburg (A, 12,80 €,21% unter dem Durchschnitt), Koblenz (D, 12,60 €; -22%), Magdeburg (D, 12,50 €; -23%), Schwerin (D, 12,20 €; -24%), Cottbus (D, 12,10 €; -25%), München (D, 12,10 €; -25%), Linz (A, 11,70 €; -27%), Potsdam (D, 11,60 €; -28) Hamburg (D, 11,25 €; -30%), Erlangen (D, 11,10 €; -31%), Fürth (D, 11,10 €; -31%), Graz (A, 10,70 €; -34%), Darmstadt (D, 10,50 €;-35%), Offenbach am Main (D, 10,50 €; -35%), Augsburg (D, 9,90 €;-39%). Weniger erfreulich: Im kompletten Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) sind keine Wochenkarten erhältlich. Auch gibt es beispielsweise in Basel, Freiburg im Breisgau, Reutlingen oder Wolfsburg keine Wochenkarten (Komplettübersicht von allen 93 Städten finden sich detailliert im Anhang zum downloaden). Zusammenfassend kann man feststellen: Das Wochenticket bieten 37% der 93 Anbieter für 9,90 € bis 14,40 € an, 26% zwischen 14,60 € bis 17,15 € und 37% sogar zwischen 17,70 € und 31,32 €.
Passagiere, die nur kurze Strecken von A nach B fahren, sind mit den sogenannten Kurzstreckentickets gut bedient. Der Durchschnittspreis der getesteten Städte beträgt 1,35 €. Mal wieder ist es der ÖPNV in Zürich (CH), der den Fahrgästen viel Geld abnimmt. Am Fluss Limmat wird von den Passagieren pro Kurzstrecke 1,81 € kassiert. Als Kurzstrecke wird in der Regel die Fahrtstrecke zwischen 2 und 4 Haltestellen innerhalb einer Entfernung von rund 1,5 Kilometern bezeichnet. Damit liegt die Schweizer Finanzhauptstadt 34% über dem Durchschnitt auf Platz Eins. Ebenfalls teuer: Saarbrücken (D) mit 1,80 € (33% über Preisdurchschnitt aller 93 getesteten Städte), Kiel (D) mit 1,65 € (+22%), Siegen (D, 1,65 €, +22%) oder Köln (D) mit 1,60 € (+19%). Teuer lebt es sich zudem in Leipzig (D), das mit 1,50 € – trotz der eigentlich niedrigeren Lebenshaltungskosten – seinen Fahrgästen genauso viel Geld aus der Tasche zieht, wie das deutlich teurere Frankfurt a.M. (D) und damit um 19% über dem Schnitt aller 93 getesteten Städte liegt. Die sächsische Stadt ist damit sogar teurer als Genf (CH, 1,45 €), Berlin (D, 1,30 €), Düsseldorf (D, 1,30 €), Hamburg (D, 1,30 €), München (D, 1,20 €) oder Wien (A, 0,90 €). Dabei spielt es nach Ansicht der ab-in-den-urlaub.de-Tester keine Rolle, ob nun zwei, drei oder fünf Stationen angefahren werden. Vielmehr kommt es darauf an, dass hier Ticketpreise national und international vergleichbar sein sollten und dass man stets auch für den kleinen Geldbeutel Angebote anbieten sollte.
Negativ fallen u.a. auch Städte wie Graz (A), Darmstadt (D), Münster (D), Regensburg (D), Trier (D) oder Ulm (D)auf. Hier schaffen es die Verkehrsbetriebe nicht einmal Kurzstreckentickets anzubieten. Fahrgäste müssen, selbst für kürzeste Wege, die teureren Einzeltickets kaufen. Zusammenfassend kann festgestellt werden: Das Kurzstrecken-Ticket bieten 22% der 93 Anbieter für 0,80 € bis 1,20 € an, 49% zwischen 1,25 € bis 1,45 € und 29% zwischen 1,50 € und 1,81 €.
Für den Fall, dass der Städte-Reisende eine Anreise mit dem Flugzeug plant, haben die Experten von ab-in-den-urlaub.de auch die Nahverkehrspreise von den Flughäfen zum jeweiligen Hauptbahnhof recherchiert. In die Wertung aufgenommen wurden allerdings nur Flughäfen die eindeutig (vom Namen) den betreffenden Städten zuzuordnen waren.
Am teuersten ist die Strecke vom EuroAirport Basel/ Mulhouse/ Freiburg zum Hauptbahnhof nach Freiburg (D) Für eine Fahrt mit dem Bus vom Elsass ins Breisgau zahlt man satte 20 €. Das sind 357% über dem Durchschnittspreis aller 34 in die Bewertung einbezogenen Städte (4,35 €). Achtung: Nur weil der Airport den Stadtnamen trägt, heißt es nicht, dass er auch direkt um die Ecke liegt. Hier sollten Touristen auf jeden Fall aufpassen. Darunter leiden auch Aachener (D) und Münchner (D) und deren Touristen. In beiden Fällen sind die Strecken vom Flughafen in die Innenstädte circa 40 Kilometer lang. So müssen die Aachener sogar über die Grenze in die Niederlande, um zu „ihrem Flughafen“ zu kommen. Der Preis ist dementsprechend: saftige 15,50 € für eine Fahrt (256% über dem Durchschnitt). Die Münchner fahren durch 4 Tarifzonen und zahlen noch 9,60 € (121% über dem Schnitt).
Ähnlich teuer ist auch die Fahrt von Osnabrück (D) zum Flughafen Münster / Osnabrück. Hier zahlt man 9,00 € (107% über dem Schnitt). Mehr Glück haben die Münsteraner (D). Sie wohnen näher am Flughafen, dennoch zahlen sie immer noch 6,00 € (38% über Preisschnitt). 26% über dem Preisschnitt liegt Paderborn (D) mit 5,50 €. In Karlsruhe (D) und Rostock (D) verlangt man 5,20 € oder 5,10 € für die Strecke zum jeweiligen Flughafen. Damit liegen die beiden Ticketpreise noch 20% und 17% über dem Durchschnittspreis. Das preisliche Mittelfeld bilden Zürich (CH, 4,50 €; 3% über Durchschnitt), Bonn (D, 4,30 €, 1% unter Durchschnitt) und Bern (CH, 4,21 €; 3% unter Durchschnitt). Unter dem Preisdurchschnitt für Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln vom Flughafen in die Innenstädte liegen insgesamt 23 der 34 von ab-in-den-urlaub.de getesteten Verbindungen. Darunter sind selbst Metropolen wie Frankfurt a.M. (D, 3,80 €; -13%), Wien (A, 3,60 €; -17%), Stuttgart (D, 3,30 €, -24%), Basel (2,90 €, -33%), Hamburg (2,75 €; -37%). Lübeck (D, 2,70 €, -38%), Linz (A, 2,60 €, -40%), Saarbrücken (D, 2,40 €, -45%), Köln (D, 2,40 €, -45%), Düsseldorf (D, 2,30 €, -47%), Dortmund (D, 2,30 €, -47%), Bremen (D, 2,25 €, -48%), Genf (CH, 2,18 €, -50%), Salzburg (A, 2,10 €, -52%), Berlin (D, 2,10 €, -52%), Nürnberg (D, 2,00 €, -54%).
Richtig günstig vom Flughafen ins Stadtzentrum kommt man in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. Dort kostet das Airport-City-Ticket gerade einmal 1,70 € (61% unter dem Durchschnitt). Ebenfalls preiswert von den Flughäfen in die Innenstädte können Gäste der österreichischen Alpenstadt Innsbruck fahren (1,80 €; 59% unter Durchschnitt) und in „Elbflorenz“ Dresden mit 1,90 € (56% unter Durchschnitt). Auch am südöstlichen Alpenrand, in Graz, kostet das Ticket nur 1,90 € (56% unter Durchschnitt).
Auf internationaler Ebene übertrifft nur die Megacity Tokio das teure Freiburg. Vom Flughafen „Narita“ zur „Tokyo Station“ kostet die Fahrt 26,40 €. Das sind 284,3% über dem weiter gefassten internationalen Durchschnittspreis von 6,87 €. In Rom zahlt man 14,00 € (103,8% über Durchschnitt). München schafft es mit 9,60 € auf Platz 3 (39,7% über Durchschnitt). In Paris verlangt man 9,40 € (36,8% über Durchschnitt). In Amsterdam werden 7,00 € fällig (1,9% über Durchschnitt), in Hongkong (5,40 €; 21,4 unter Durchschnitt), in Zürich (4,50 €; 34,5% unter Durchschnitt), Wien (3,60 €; 47,6% unter Durchschnitt), London (2,30 €; 66,5% unter Durchschnitt), Prag (2,12 €; 69,1% unter Durchschnitt), Berlin (2,10 €; 69,4% unter Durchschnitt), Luxemburg (1,50 €, 78,2% unter Durchschnitt) und New York (1,42 €; 79,3% unter Durchschnitt). Zusammenfassend kann man feststellen: Das Hauptbahnhof-Flughafen-Ticket (und umgekehrt) bieten 68% der 93 Anbieter für 1,70 € bis 2,90 € an, 9% zwischen 3,30 € bis 4,21 € und 24% zwischen 4,30 € und 15,50 €.
Ab-in-den-urlaub.de untersuchte auch, wie viele Haltestellen durchschnittlich den Bürgern in einer Stadt zur Verfügung stehen. Daraus lässt sich auch auf die Dichte des Netzes des öffentlichen Nahverkehrs schließen. Ergebnis: In keiner anderen Stadt müssen sich beispielsweise statisch berechnet so viele Bürger – nämlich 1.135 – eine einzige Haltestelle teilen, wie in Köln (D). Auch in Essen (D) ist es, statistisch betrachtet, sehr eng. Hier teilen sich 820 Einwohner eine Haltstelle. Touristen sind in all diesen Berechnungen noch nicht einmal berücksichtigt.
Nimmt man als Maßstab die Anzahl der Haltestellen je 1000 Einwohner, so bietet der Öffentliche Nahverkehr in den folgenden Städten das am schlechtesten engmaschige Netz, nämlich mit jeweils lediglich einer Haltestelle. Es sind dies neben Köln und Essen noch Frankfurt a.M. (D) und Jena (D). Nicht viel besser sieht es mit nur zwei Haltestellen je Tausend Einwohner in den folgenden Städten aus: Hannover (D), Gera (D), Neuss (D), Bremen (D), Hildesheim (D), Leipzig (D), Cottbus (D), Schwerin (D), Wolfsburg (D), Berlin (D), Moers (D), Chemnitz (D), München (D), Bielefeld (D), Pforzheim (D), Duisburg (D) und Recklinghausen (D). Am engmaschigsten und damit am vorbildlichsten ist die Haltestellendichte in folgenden Städten: Hier stehen zwischen 7 und 5 Haltestellen auf je 1000 Einwohner zur Verfügung: Karlsruhe (D), Halle/Saale (D), Saarbrücken (D), Ingolstadt (D), Hamburg (D), Würzburg (D), Innsbruck (A), Bern (CH), Stuttgart (D), Koblenz (D) und Linz (A).
Als besonderes Beispiel für mangelhafte Verkehrsführung im Öffentlichen Personen-Nahverkehr sei an dieser Stelle Hamburg angeführt: So fuhren die ab-in-den-urlaub.de-Tester beispielsweise von der Sternschanze in Hamburgs Westen zum Elbe-Einkaufszentrum mit dem Fahrrad immer noch schneller als mit der S-Bahn und dem Bus. Die Öffentlichen Verkehrsmittel benötigen für eine Strecke von gerade einmal rund 7,2 Kilometer bis zu 45 Minuten. In vielen Teilen Hamburgs ist das U-Bahn-Linien-Netz nicht sehr gut ausgebaut und konzentriert sich auf alte Stammstrecken. Das erfordert von den Kunden häufiges und zeitraubendes Umsteigen. Beschämend war jahrzehntelang, dass es keine zügige Direktanbindung mit der S-Bahn oder U-Bahn zum Flughafen gab. Diese Lücke ist zwar vor kurzem geschlossen worden, dennoch gibt es immer noch genügend Streckenabschnitte die abenteuerlich sind. Beispiel: Die Streckenführung vom Hamburger Stadtteil-Bahnhof Altona in den vornehmeren Stadtteil Blankenese. Das Ein- und Ausfahren von Altona ist mit starken Ruckelbewegungen der S-Bahn verbunden, da die Strecke scheinbar seit Jahrzehnten nicht modernisiert wurde und die S-Bahnen über seltsame Streckenkrümmungen in den altmodischen Bahnhof-Untergrund gelangen und wieder hinaus. Nicht perfekt sind auch die Anschluss-Verbindungen die oftmals mit sehr langen Wartezeiten im zugigen Bahnhof verbunden sind. In Hongkong bietet die U-Bahn Wartezeiten von wenigen Sekunden (wenn überhaupt), in Hamburg sind es oftmals über 10 Minuten selbst an zentralen Stellen. Auch sind ganze Stadtteile mit der U- oder S-Bahn nur sehr umständlich und langwierig, oft mit größeren Umsteigeaktionen, zu erreichen. Test-Urteil unterm Strich: Altmodisches Netz, zu geringe Haltestellendichte. Keine gute moderne Infrastruktur.
Ein weiteres Untersuchungskriterium von ab-in-den-urlaub.de war: In welchen Fremdsprachen können Touristen mittlerweile an den Automaten Tickets kaufen. Die Ergebnisse reichten von „Ungenügend“ (für gar keine Fremdsprache) bis „Sehr gut“ (für fünf bis sechs Fremdsprachen). Ein „Sehr gut“ mit sechs Fremdsprachen erhielten in der Studie: München (D), Frankfurt a.M. (D), Dortmund (D), Hannover (D), Wiesbaden (D), Augsburg (D), Oberhausen (D), Darmstadt (D), Offenbach a.M. (D). In diesen Städten können Touristen nicht nur in Englisch Tickets kaufen, sondern auch in Französisch, Spanisch, Türkisch, Italienisch oder sogar in Niederländisch (nur in Oberhausen).
Mit „Mangelhaft“ bzw. „Ungenügend“ wurden alle Städte ausgezeichnet, die über 500.000, bzw. über 1.000.000 Einwohner haben und lediglich Deutsch und Englisch anbieten. Ein „ausreichend“ hätte zu wenig dokumentiert, da es eben in einer globalisierten Welt aus Sicht der Studienführenden nicht „ausreichend“ ist beim Öffentlichen Nahverkehr – zumindest an den Automaten in solch großen Städten – nur eine einzige Fremdsprache anzubieten. Das ist – besonders für Touristenstädte – in Zeiten der globalisierten Welt eindeutig zu wenig. Dies auch vor allem deshalb, da Deutschland als Industrienation technisch alle Möglichkeiten hat, stets vorneweg und nicht hinterher zu marschieren. Von den 93 getesteten Städten bekamen eine solch schlechte Bewertung insgesamt 2: Hamburg (D), Dresden (D).
Weitere rund 25% der getesteten Städte erhielten ebenfalls nur ein „ungenügend“ (27 an der Zahl). Grund: Sie haben auch im digitalen 21. Jahrhundert immer noch keine Automaten oder nehmen die Preis-Auszeichnung nur auf Deutsch vor (bitte umfangreiche Tabellen hierzu im Anhang berücksichtigen): Bielefeld (D); Aachen (D); Braunschweig (D); Kiel (D); Krefeld (D); Hagen (D); Hamm (D); Mühlheim an der Ruhr (D); Osnabrück (D); Oldenburg (D); Neuss (D); Salzburg (A); Paderborn (D); Regensburg (D); Ingolstadt (D); Heilbronn (D); Wolfsburg (D); Pforzheim (D); Innsbruck (A); Reutlingen (D); Jena (D); Siegen (D); Hildesheim (D); Cottbus (D); Schwerin (D); Leverkusen (D); Mönchengladbach (D); Lübeck (D); Herne (D); Göttingen (D); Recklinghausen (D); Bottrop (D); Bremerhaven (D); Remscheid (D); Koblenz (D); Moers (D); Bergisch-Gladbach (D); Trier (D); Salzgitter (D); Neunkirchen (D).
Ein „Ungenügend“ erhielt auch die Schweizer Städte Genf und Lausanne. Grund: Obwohl die Schweiz überwiegend deutschsprachig ist, halten es die Stadtoberen noch nicht einmal für nötig, die Automaten des Öffentlichen Nahverkehrs auch in deutscher Sprache anzubieten. Das ist ein Provinzialismus der seinesgleichen in Europa sucht. Das deckt sich auch mit der Pressestelle des dortigen Öffentlichen Nahverkehrs, die noch nicht einmal bereit war, eine englischsprachige oder deutsche Anfrage anzunehmen. Nur französisch wurde akzeptiert. Die Beantwortung der Fragen dauerte obendrein Tage.
Besonders wichtig finden die Tester von ab-in-den-urlaub.de auch die mehrsprachige Durchsage in den Bussen, U-Bahnen, S-Bahnen oder Straßenbahnen. Als Minimalanforderung gelten hier die wichtigsten von Touristen oder Geschäftsleuten häufig genutzten Routen. Eine der fünf führenden Industrienationen der Welt, sollte hier nicht durch dumpfe Deutschtümelei negativ auffallen – wie es zum Beispiel in Frankreich häufig mit Französisch anzutreffen ist. Die Test-Ergebnisse in den 93 getesteten Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind dennoch ernüchternd. Es konnten insgesamt nur elf Städte mit mehrsprachigen Durchsagen gezählt werden, da hier die Durchsagen zumindest in Deutsch und Englisch, bzw. Französisch auf den wichtigsten Strecken vorhanden sind. Es sind dies: München (D; Sprachen: Deutsch, Englisch), Berlin (D; Sprachen: D, E), Frankfurt a.M. (D; Sprachen: D, E) Fürth (D; Sprachen: D, E), Nürnberg (D; Sprachen: D, E), Freiburg (D,; Sprachen: D, F), Zürich (CH; Sprachen: D, E), Bern (CH; Sprachen: D, E), Saarbrücken (D; Sprachen: D, F), Graz (A Sprachen: D, E). Ein „Sehr gut“ für drei Sprachen auf den wichtigsten Linien konnte lediglich an Leipzig vergeben werden (D; Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch).
Alle Städte, die kein Englisch im Durchsagen-Angebot anbieten und über 200.000 Einwohner haben, wurden von den ab-in-den-urlaub.de-Testern mit „Befriedigend“ oder schlechter ausgezeichnet. Auch deshalb, weil sich fast jede größere Stadt mit über 200.000 Einwohnern gerne auch als Touristenstadt bezeichnet. Städte wie Berlin oder München verfügen mittlerweile jeweils über mehr als fünf Mio. Touristen jährlich. Viele von ihnen fahren mit Bussen & Bahnen. Mit „Mangelhaft“ wurde unter anderem folgende Stadt ausgezeichnet: Lausanne (CH; englisch, französisch). Grund: Lausanne mag zwar französisch-sprechend sein, dennoch liegt die Stadt in der mehrheitlich deutschsprachigen Schweiz. Eine Durchsage nur auf Französisch und Englisch ist ein lächerlich kleinstädtischer Affront gegen alle deutschsprachigen Mitbürger und Touristen in der Schweiz. Noch provinzieller und deswegen mit „Ungenügend“ bewertet, geht es in Genf (CH) zu. Hier wird die Durchsage nur in Französisch durchgeführt. Für solchen Provinzialismus gibt es keinen Platz mehr in einer globalisierten Welt so die Meinung von ab-in-den-urlaub.de.
Erschreckende 80 der insgesamt 93 getesteten Städte, so die ÖPNV-Studie, halten es auch im 21. Jahrhundert immer noch nicht für nötig, überhaupt auch nur eine Durchsage in einer anderen Sprache als Deutsch zu machen. Damit schaden diese nach Ansicht von ab-in-den-urlaub.de nicht nur ihrer eigenen Region, sondern auch ihrem Land. Insgesamt wurde an elf Städte eine glatte „6“ vergeben („Ungenügend“): Besonders peinlich da unter ihnen bekannte touristische Städte wie Dortmund, Hannover, Köln, Stuttgart, Düsseldorf, Wien, Bremen, Dresden und Hamburg sind.
Internetauftritte sind die Tore zur Welt. Enttäuschend und letztlich sogar skandalös provinziell stellen sich viele der 93 getesteten Homepage-Seiten der Personennahverkehrs-Betriebe in Deutschland, Österreich und der Schweiz dar. Beschämende 34 Städte verfügen über Mehrsprachigkeit. 59 Städte sind wie vor 100 Jahren noch ausschließlich auf Deutsch bzw. Französisch gehalten. Damit schädigen diese Anbieter nicht nur ihre eigenen Kommunen, sondern schaden auch dem Ansehen als gastgeberfreundliche Länder insgesamt. Die Note „Ungenügend“ erhielt allerdings nur die Stadt Hannover (D), da sie die einzige mit über 500.000 Einwohnern ist und somit absolut hinter internationalen Ansprüchen bleibt. Folgende 13 Städte stellen eine positive Ausnahme durch Mehrsprachigkeit auf den Homepages dar und wurden entsprechend besser benotet. Die folgenden Abkürzungen stehen für: D=Deutsch, E=Englisch, F=Französisch, I=Italienisch, S=-Spanisch, N=Niederländisch: Dortmund (D; Sprachangebote auf Homepage: D, E, F), Düsseldorf (Sprachen auf Homepage: D, E, F), Hagen (D; Sprachen: D, E, F), Herne (D; Sprachen: D, E, F, Mannheim (D; Sprachen: D, E, F), Oberhausen (D; Sprachen: D, E, F), Essen (D; Sprachen: D, E, F, S), Heidelberg (D; Sprachen: D, E, F, I, Ludwigshafen (D; Sprachen: D, E, F, I), Mühlheim an der Ruhr (D; Sprachen: D, E, F, S), München (D; Sprachen: D, E, F, S, I), Wiesbaden (D; Sprachen: D, E, F, S, I), Köln (D; Sprachen: D, I, N.).
Zusätzlich zur Fremdsprachigkeit testete ab-in-den-urlaub.de auch, welche Ticketarten an den Automaten überhaupt erworben werden können. Voll im digitalen Trend liegen Städte wie Berlin (D), Bern (CH), Bonn (D), Zürich (CH), Frankfurt am Main (D), München (D), Hamm (D) und Chemnitz (D). Hier können Passagiere alle Arten von Tickets (Einzel-, Tages-, Wochen-, Monats- und Kurzstreckenticket) direkt an den Automaten kaufen.
Unakzeptabel ist der Automatenservice in Basel (CH), Düsseldorf (D), Hamburg (D) oder Genf (CH). Hier stehen nur 2 bis 3 Ticket-Arten zur Auswahl. Als Negativ-Beispiel unter den Großstädten muss hier die feine Hansestadt Hamburg näher dargestellt werden: Hier müssen sich Käufer von Monatstickets immer noch an Hot-Spot-Personenschalter begeben, wie am Dammtor, Altona oder dem Hauptbahnhof. Die Automaten bieten auch im 21. Jahrhundert keine Monatskarten. Damit liegt Hamburg mittlerweile selbst hinter dem Service von Kuala Lumpur in Malaysia. Für die Kunden doppelt ärgerlich: Nach 18 Uhr gibt es beispielsweise ein Monatsticket nicht mehr in Altona am Kundenschalter zu kaufen. Berufstätige, die länger arbeiten, müssen also den längeren Weg zum Dammtor oder Hauptbahnhof nehmen. Da können leicht 45 Minuten Mehraufwand für die Hin- und Rückfahrt entstehen. Auf Beschwerden der ab-in-den-urlaub.de-Tester vor Ort am Dammtor erhielten diese nur die lapidare Antwort der HVV-Mitarbeiterin: Dann müsse man sich halt in der Zentrale beschweren, wenn einem das nicht passe, dass man Monatskarten nicht am Automaten kaufen könne. In über 20 Jahren hat der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) es nicht für nötig befunden, diese antiquierte Sichtweise zu überdenken und kundenfreundlicher zu werden.
In sage und schreibe 32 Städten – einem Drittel der getesteten Städte – können auch in Zeiten der Digitalisierung Monatskarten immer noch nicht am Automaten gekauft werden. Es sind dies: Köln, Osnabrück, Cottbus, Basel, Dortmund, Düsseldorf, Oberhausen, Braunschweig, Reutlingen, Wolfsburg, Bergisch-Gladbach, Bottrop, Herne, Mönchengladbach, Recklinghausen, Remscheid, Augsburg, Bielefeld, Genf, Hamburg, Lausanne, Offenbach am Main, Jena, Bremerhaven, Göttingen, Koblenz, Neunkirchen, Trier, Leverkusen, Lübeck, Moers und Salzgitter (alle D).
Anmerkung: Ab-in-den-urlaub.de wird diese Studie künftig jährlich vorlegen und erweitern.
geschrieben von auto.de/ab-in-den-urlaub | Grafik: Unister GmbH veröffentlicht am 30.11.2010 aktualisiert am 30.11.2010
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