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Morgan
1909 gründete Harry Frederick Stanley Morgan in England eine kleine Autofirma, die zunächst dreirädrige Autos mit Motorradmotor produzierte, die so genannten Threewheeler. Carrera feiert das 100-jährige Firmenjubiläum der Marke mit zwei 1:32-Modellen: dem legendären Morgan Plus 8 und dem modernen Aeromax. Letzterer ziert auch das Titelblatt und die Rückseite des aktuellen Carrera-Katalogs.
Beide Miniaturen im Maßstab 1:32 liegen sowohl für das klassische System als auch für die Digital-Bahn vor. Die Modelle weisen gegenüber bisherigen Carrera-Fahrzeugen eine geänderte Anordnung der Magneten auf. Sie sind nicht mehr von unten am Chassis befestigt, sondern von innen. Damit entfällt auch die bisher verschiebbare vordere Hafthilfe. Leider lässt sich der hintere Magnet jetzt schwerer ausbauen. Geblieben ist der für diesen Hersteller typische Schalter zum Fahrtrichtungswechsel.
Vor allem der Morgan Plus 8 weckt auch als Modellrennauto nostalgische Gefühle, stammt doch das Original aus der Blütezeit des Slotcar-Booms Ende der sechziger Jahre. Der Plus 8 wurde nahezu 40 Jahre lang gebaut und trägt [foto id=“110421″ size=“small“ position=“right“]einen 3,5-Liter- 8-Zylinder-Motor von Rover unter der Haube. Als Roadster mit 3,0-Liter-V6 ist er in ähnlicher Form bis heute im Programm von Morgan.
Das Carrera-Modell ist in klassischem Grün gehalten. Die Proportionen des Vorbilds sind gut wiedergegeben. Der Roadster für die Plastikpiste zeichnet sich durch vielerlei Feinheiten aus. Das reicht vom Lederriemen über der Motorhaube und die drei Scheibenwischer über den vorne am Kotflügel positionierten Außenspiegel bis hin zur Plaketten-Galerie vor dem verchromten Kühlergrill. Nicht nur Türgriffe und Scharniere sind farblich abgesetzt, sondern sogar die Verschlüsse der Abdeckplane über dem Beifahrersitz. Die Liebe zum Detail beweist Carrera auch einmal mehr mit der Fahrerfigur. Hinter dem Steuer des Morgan Plus 8 sitzt ein stilecht gestalteter Fahrer mit Mütze.
Etwas schlichter fällt der Aeromax aus. Doch das liegt in der Natur der Sache: Die fließende Karosserie des modernen Coupés mit dem 4,4-Liter-V8-Motor von BMW bietet Modellbauern wenig Ansätze für besonders feine Details, darf aber im wahrsten Sinne des Wortes als rundum gelungen gelten. Verchromte Scheibenwischer fehlen ebenso wenig wie die Nummernschilder und schwarz abgesetzte Scheibenrahmen. Besonders originalgetreu nachgebildet sind die Scheinwerfer mit separaten Einsätzen hinter der Verglasung. Auch beim Aeromax ist die Fahrerfigur einen Blick wert, trägt sie doch – politisch zwar nicht korrekt, aber nett anzuschauen – eine Pfeife im Mund.
Im Serienzustand lässt sich der Aeromax dank der beiden vor und hinter dem Motor angebrachten Magneten mit ziemlich hohem Tempo über die Bahn bewegen. Er weist dann aber so gut wie keinen kontrollierbaren Grenzbereich mehr auf. Kaum weniger langsam geht es zur Sache, wenn die vordere Hafthilfe ausgebaut wird. Das in zu schnell angegangenen Kurven ausbrechende Heck lässt sich dann aber besser zähmen. [foto id=“110422″ size=“small“ position=“left“]Das harmonischste und anspruchvollste Fahrgefühl stellt sich ein, wenn nur mit dem vorderen Magneten gefahren wird. Dann tänzelt das Heck bei höherer Geschwindigkeit nur leicht und der Drücker wird nicht unter Dauervolllast gehalten, so dass auch das erreichbare Tempo besser zum Modell passt.
Das gilt für den Plus 8 erst recht. Er saust im serienmäßigen Zustand mit den zwei Magneten viel zu schnell über die Bahn, auch wenn das Original selbst keineswegs langsam ist. Das natürlichste Fahrverhalten legt die Miniatur aber ebenfalls an den Tag, wenn auf die hintere Hafthilfe verzichtet wird. Bei dem Morgan Plus 8 fährt allerdings immer ein wenig die Angst mit, das schöne Stück zu beschädigen, das auch in der Vitrine eine gute Figur machen würde und sicher schnell zum begehrten Sammlermodell in der Szene avanciert.
geschrieben von (ampnet/jri) veröffentlicht am 21.10.2009 aktualisiert am 21.10.2009
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