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Citroen
Business-Limousinen starten mit einem besonderen Anspruch am Markt. Zum einen sollen sie repräsentativ sein und zeitlose Eleganz verkörpern, zum anderen ist es ein Muss, dass der Wagen auf dem Stand der Technik ist. Und das sich letzteres nicht ausschließlich auf Fahreigenschaften und Komfort beschränken darf, haben wir im Citroën C6 HDi 240 Business erfahren. Die Limousine der oberen Mittelklasse soll die Tradition eines Citroën DS, MS oder CX fortschreiben. Mit dem C6 positioniert Citroën seine Business-Limousine auf Höhe des Audi A6, BMW 5er oder der E-Klasse von Mercedes-Benz.
Wer sich für einen Citroën entscheidet, der ist auch immer auf der Suche nach etwas Besonderem. Esprit soll der Wagen haben. Und genau das muss gerade ein Citroën auch optisch transportieren. Die Erwartungen an unseren Testkandidaten waren also verständlicherweise hoch. Ob der Franzose sie am Ende auch erfüllen konnte, wird sich zeigen.
Der erste Eindruck erfüllte unsere Erwartungen nicht vollends. Obgleich die Front des C6 vom großen Citroën [foto id=“317051″ size=“small“ position=“right“]Doppelwinkel-Signet dominiert wird, fehlt es der Limousine dennoch an Charakter. Die Vorderansicht präsentiert sich uns als lineares Gebilde ohne optisch interessanten Akzent. Wir vermissten ein zentrales Element, etwas, dass Spannung schafft und vom Zentrum in die Flanken führt.
Die Silhouette der Seite ist da schon weitaus charakterstärker gezeichnet. Coupéhafte Linienführung der Fahrgastzelle und eine sich vom Bug zum Heck erstreckende Chromleiste über dem Schweller verhelfen dem Citroën C6 zu mehr Dynamik. Zudem ist die Chromapplikation ein klares Zitat der in den 1960er bis in die 1970er Jahren hinein gebauten Göttin „La Déesse“, dem Citroën DS.
Buchstäblich aus der Art fällt die Rückansicht in ihrer als modernistisch zu bezeichnenden Gestaltung. Hier nun wird der Betrachter (endlich) mit einer gehörigen Portion Extravaganz und originellem Design überrascht. Den Abschluss nach unten bildet die Doppelendrohr-Auspuffanlage des V6-Aggregats. Darüber erstreckt sich eine Aluminiumapplikation, die den Anschein erweckt, als solle sie Lackschäden beim Beladen des Kofferraums verhindern helfen. Auffällig, weil dominant: die voluminösen Radhäuser, auf denen aufgesetzt die [foto id=“317052″ size=“small“ position=“left“]Rücklichteinheiten platziert sind. Die kurze Kofferraumklappe mit ihrer zum Fahrgastraum hin abschließenden Bogenform lässt die Stufenhecklimousine beinahe zu einer mit Fließheck werden. Das Spiel zwischen Spannung und Entspannung in der Formensprache, sowie die generell besondere Gestaltung der Heckpartie mit der konkaven Scheine, bieten endlich das, was der frankophone Autoliebhaber so schätzt: Ausgefallenes, aber dennoch funktionales Design gepaart mit Praktikabilität und Komfort.
Hochwertig empfängt uns der Innenraum mit Echtholzdekor, Aluminiumapplikationen und jeder Menge Leder – Wohlfühlambiente vom Feinsten. Der Innenraum ist großzügig, das Raumgefühl ausgesprochen angenehm. Auch die Plätze im Fond geben mit ihrer üppigen Beinfreiheit keinen Anlass zu Kritik. Ablagen sind auf allen Plätzen in ausreichender Zahl vorhanden. Bemerkenswert und originell sind die in den Türen: Über einen aufwendigen Mechanismus lässt sich ein Deckel öffnen, der den Inhalt der für alle Türen verfügbaren Fächer vor neugierigen Blicken von außen abschirmt.
Der Arbeitsplatz mit dem zentralen Display für Navigation und Multimedia gliedert sich nahtlos in das hochwertig [foto id=“317053″ size=“small“ position=“right“]wirkende Ambiente ein. Dennoch fällt auf, dass bei der Gestaltung offensichtlich Wert auf schlichte Eleganz gelegt worden ist. Mit diesem Anspruch präsentieren sich uns Lenkrad, Cockpit und Armaturenbrett. Schon beinahe kühl wirken die drei Elemente in ihrer Gestaltung. Ganz anders die Struktur der Mittelkonsole. Mit ihrer Vielzahl an Knöpfen und Rädchen wirkt sie im Gegensatz zur Schlichtheit des Armaturenbretts beinahe etwas deplatziert. Zudem stellte sich während des Fahrbetriebes heraus, dass die Bedienung all der Schalter und Knöpfe nichtzuletzt wegen der recht knapp bemessenen Größe etwas gewöhnungsbedürftig war.
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Die nach hinten führende Mittelkonsole mit Armlehne beherbergt die für den Fondbereich regelbare Klimaautomatik. Der Wahlschalter des 6-Gang-Automatikgetriebes wird von einer hochglänzenden Metallapplikation gerahmt, die wiederum von Echtholzdekor umrandet wird. Obgleich die Lichtverhältnisse im Citroën auf allen Plätzen ausreichend waren, erschloss sich uns nicht, aus welchem Grund der Hersteller auf die [foto id=“317054″ size=“small“ position=“right“]Beleuchtung des Wahlschalters für das Automatikgetriebe verzichtet hat. Der Kostendruck dürfte wohl nicht die Ursache dafür gewesen sein.
Viel zu tun gab es nicht, im Franzosen. Das Automatikgetriebe verrichtete unauffällig seinen Dienst, die Servolenkung mit geschwindigkeitsabhängiger Lenkunterstützung arbeitete direkt. Dennoch hätten wir etwas mehr Rückmeldung dahingehend erwartet. Innerhalb des urbanen Verkehrsgeschehens ließ sich der Citroën C6 leicht bewegen. Unser Testwagen mit seinem 3.0-Liter-V6 Common-Rail-Diesel leistete 177 kW/241 PS. Der Fronttriebler mit 6-Gang-Automatikgetriebe lies sich trotz seiner Länge von etwa fünf Metern leicht manövrieren. Für besten Komfort sorgte das hydropneumatische Fahrwerk mit elektronisch geregelter Abstimmung und Dämpfung, das eine in Abhängigkeit der Fahrbahnbeschaffenheit automatische Anpassung der Bodenfreiheit garantiert.
Zudem bietet die Businesslimousine mit den Einstellungen Sport und Normal zwei Fahrwerksmodi, die es im [foto id=“317055″ size=“small“ position=“left“]Bedarfsfall ermöglichen, das hydropneumatische Fahrwerk manuell einzustellen. Bei maximaler Tieferlegung lässt sich der C6 mit bis zu zehn Stundenkilometern, bei maximaler Hochstellung des Fahrwerks mit bis zu 40 Kilometer pro Stunde bewegen. Entsprechende Informationen werden über das Display an den Fahrer geben. Sollte während des Fahrbetriebes eine der angegebenen Höchstgeschwindigkeiten überschritten werden, stellt sich das Fahrwerk automatisch in den Normalzustand.
Die nächste Etappe bestand darin, die Langstreckentauglichkeit auf der Autobahn zu untersuchen, dem, wie sich zeigte, bevorzugten Revier des Citroën C6. Die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 235 Stundenkilometern war mit der Sänfte schnell erreicht. Dennoch entschieden wir uns dafür, als Reisegeschwindigkeit etwa 160 Kilometer pro Stunde zu wählen.
Während die Straßenlage in allen Geschwindigkeitsbereich ohne Fehl und Tadel war, viel uns bei etwa 140 Stundenkilometern ein Pfeifen auf, dass erst mit Unterschreitung besagter Marke wieder verschwand. Nun darf spekuliert werden, was für das vordergründige Windgeräusch ursächlich gewesen sein könnte. Entweder schlossen die rahmenlosen Fenster nicht korrekt, oder aber es handelte sich schlichtweg um Materialermüdung – wobei [foto id=“317056″ size=“small“ position=“right“]letzteres eher unwahrscheinlich sein dürfte.
Absolut einwandfrei und zuverlässig arbeitete hingegen das hydropneumatische Fahrwerk. Selbst auf recht rustikalen Untergründen bot es ein Höchstmaß an Komfort. Da machte der Franzose richtig Spaß.
Weltpremiere feierte der Citroën C6 auf dem Genfer Automobilsalon 2005, der Verkaufsstart der französischen Businesslimousine in Deutschland folgte im Mai 2006. Und 2007 entschied sich der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy den Citroën C6 als Dienstwagen zu nutzen. Doch trotz staatstragenden Einsatzes blieben die Verkaufszahlen des Citroën C6 weit hinter den Erwartungen zurück. Es gelang der Limousine der gehobenen Mittelklasse nicht, den Exotenbonus hinter sich zu lassen. Bis heute hat es der C6 laut Kraftfahrbundesamt nicht unter die Top 50 in der Zulassungsstatistik geschafft. Und dieser Zustand dürfte sich wohl auch in der der [foto id=“317057″ size=“small“ position=“left“]Modellgeneration verbleibenden Zeit nicht ändern.
Dennoch lässt sich festhalten, dass der Citroën C6 – eben gerade weil er etwas Besonderes im hiesigen Straßenbild ist – immer auch für all jene von Interesse sein könnte, die Wert auf Individualität legen. Klassische Schlichtheit und französischer Esprit vermögen es sicherlich, den einen oder anderen zu verzaubern. Alltagstauglichkeit können wir der frankophonen Sänfte mit ihrem edlen Ambiente in jedem Fall bescheinigen. Und ein Hingucker ist der Citroën C6 zudem…
Weiter auf Seite 3: Bewertung; Datenblatt und Preise
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Bewertung – Citroën C6 HDi 240 Business |
|
Exterieur-Design | 2,9 |
Bedienung | 2,4 |
Interieur-Design | 2,4 |
Multimedia | 2,6 |
Navigation | 1,6 |
Fahrbetrieb | 2,2 |
Kosten pro Jahr* | |
Anschaffungspreis Testfahrzeug | 56.530 Euro |
Kraftstoffkosten** | 1.443 Euro |
Steuern | 463 Euro |
Wertverlust | 8.480 Euro |
Gesamtkosten pro Jahr: |
10.386 Euro |
Testergebnis/Gesamtprädikat: |
2,3 |
*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer, errechnetem Wertverlust (15 Prozent p. a.) |
Datenblatt – Citroën C6 HDi 240 Business | |
Länge/Breite/Höhe: | 4.908mm/1.860 mm/1.464 mm |
Motor: | V6 Common-Rail-Diesel mit 6-Gang-Automatikgetriebe, Frontantrieb |
Hubraum: | 2.992 ccm |
Leistung: | 177 kW/241 PS bei 3.800 Umdrehungen pro Minute |
max. Drehmoment: | 450 Newtonmeter bei 1.600 Umdrehungen pro Minute |
Höchstgeschwindigkeit: | 235 Stundenkilometer |
Beschleunigung 0-100 km/h: | 8,5 Sekunden |
Verbrauch | |
Innerorts: | 10,6 l/100 km |
Außerorts: | 7,0 l/100 km |
Mittel: | 8,8 l/100 km |
CO2-Ausstoß: | 195 g/km |
Schadstoffklasse: | Euro-5 |
Ausstattung (Auswahl Serie): | aktive Motorhaube, Bi-Xenonscheinwerfer mit Scheinwerferwaschanlage, elektrische 5-Wege-Sitzeinstellung für Fahrer und Beifahrer, elektrische Parkbremse, elektronische Einparkhilfe (akustisch und visuell) mit Abstandssensoren vorne und hinten, ESP mit ASR, hydropneumatische Federung mit elektronisch geregelter Abstimmung und Dämpfung, Lederpolsterung, Leichtmetallfelgen 18 Zoll, Mehrzonen-Klimaautomatik mit sanfter Luftausströmung, zusätzliche Lüftungsdüse im Fond, NaviDrive RT5 GPS-Navigationssystem mit integrierter Europa-Karte |
Fahrwerk: | automatische Anpassung an den Fahrstil des Fahrers – ein Rechner nimmt automatisch und in Sekundenbruchteilen die Fahrwerksabstimmung vor (komfortabel weich oder sportlich straff). Wahl der Fahrwerksabstimmung auch manuell durch Betätigung des „Sport“-Schalters oder des „Schnee“-Modus möglich (nur für Automatik-Getriebe) |
Gewichte/Zuladung | |
Leergewicht: | 1.948 kg |
zul. Gesamtgewicht: | 2.340 kg |
Zuladung: | 392 kg |
Stützlast: | 65 kg |
Dachlast: | 80 kg |
Anhängelast (gebremst): | 1.620 kg |
Anhängelast (ungebremst): | 750 kg |
Preise | |
Basismodell: | ab 54.180 Euro |
Testwagen: | 56.530 Euro |
Topmodell: | ab 58.730 Euro |
geschrieben von auto.de/ingo koecher | Fotos: auto.de veröffentlicht am 24.08.2010 aktualisiert am 24.08.2010
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