BMW

“Gut, der gefällt mir“: Wie vor 25 Jahren der M3 von BMW entstanden ist

München – Es war 1985, als der erste BMW M3 bei der internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt/Main für Furore sorgte. Mittlerweile rollt bereits die vierte Generation über die Straßen. „Mit 195 PS galt der M3 schon damals als Rennwagen mit Straßenzulassung“, erinnern sich die Münchner. Heute holt der M3, der in diesen Spätsommer-Tagen mit 25 Jahren ein richtiges Jubiläum feiert, satte 420 PS aus acht Zylindern.

Aktuell mittlerweile schon die vierte Generation

Beim BMW M3 handelt es sich um ein auf der 3er-Reihe aufbauendes Sportauto der M-GmbH-Tochter, das die Münchner seit 1986 anbieten. Der M3 ist die besonders leistungsstarke Variante des jeweiligen Serienmodells. Anfangs war er nur als zweitürige Limousine lieferbar, [foto id=“318926″ size=“small“ position=“right“]später kamen Cabrio, Coupé und viertürige Limousine hinzu. Die aktuelle Generation ist bereits die vierte. Statt mit klassischem Stoffverdeck fährt das Cabrio nun mit dreiteiligem Stahlklappdach vor.

Momentan 4,0-Liter-Achtzylinder mit 420 PS

Ein 420 PS starker 4,0-Liter-Achtzylinder treibt M3-Limousine, M3-Coupé und M3-Cabrio gegenwärtig an, die zu Einstiegspreisen ab 66 400 Euro (Limousine), 68 350 Euro (Coupé) und 75 650 Euro (Cabrio) in der Liste stehen. Auch 6er Coupé/Cabrio, X5 und X6 sind als M-Modelle zu haben.

M GmbH auf Hochleistungsfahrzeuge spezialisiert

Anfang Juli, Ascari-Rennstrecke nahe Ronda in Andalusien. BMW hat Vertreter aller M3-Generationen dort versammelt, dazu den Leichtbau-M3-GTS mit sogar 450 PS. Die Gespräche kreisen um die Anfänge der auf Hochleistungsfahrzeuge spezialisierten BMW-Tochter M [foto id=“318927″ size=“small“ position=“left“]GmbH. Alles begann mit 200 PS, über 230 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit und dem Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 in 6,7 Sekunden. Daraus geworden ist der erfolgreichste Tourenwagen der Motorsport-Geschichte.

Damaliger BMW-Chef von Kuenheim gibt den Auftrag

Rückblende. Die Produktion des Mittelmotor-Sportwagens M1 ist schon eine Weile ausgelaufen. Eberhard von Kuenheim, damals Chef von BMW, gibt die Konzeption eines Nachfolgers in Auftrag. Immer wieder fällt in diesem Zusammenhang auch auf der Ascari-Rennstrecke im Süden Spaniens vor allem ein Name: Paul Rosche. Der ist zu dieser Zeit technischer Geschäftsführer der M(otorsport) GmbH, die zuvor nicht nur mit den 5er-Limousinen mit M-Motoren schon ihre Kompetenz bewiesen, sondern auch den Formel-1-Turbo entwickelt hat, mit dem Nelson Piquet aus Brasilien 1983 auf Brabham BMW Weltmeister geworden ist.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Mit Kraftkur zum athletischen Treibsatz; Genug Spielraum für Weiterentwicklungen; Innerhalb von nur zwei Wochen; Probefahrt am Sonntag

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Mit Kraftkur zum athletischen Treibsatz

Das Projekt M3 beginnt. Ein Serien-Vierzylinder in diesen Tagen ist mit seinen 2,0 Litern Hubraum viel zu zahm für einen Sportmotor. Um aus dem braven Alltagstriebwerk einen athletischen Treibsatz zu machen, ist eine umfangreiche Kraftkur nötig. Die BMW-Konstrukteure erhöhen[foto id=“318929″ size=“small“ position=“right“] den Hubraum auf 2,3 Liter, wenden mit der Vierventil-Technik ein Rezept an, mit dem sie bereits vorher Erfolge erzielt haben. Und die Entscheidung gegen den im 3er eingeführten Sechszylinder hat einen weiteren Grund.

Genug Spielraum für Weiterentwicklungen

Für Technik-Interessierte: Die längere Kurbelwelle des großen Triebwerks gerät mit steigenden Drehzahlen viel früher in Schwingungen als die Vierzylinder-Welle. Die Konstrukteure legen den Kurbeltrieb des M3 deshalb so steif aus, dass selbst 10 000 Umdrehungen pro Minute und mehr machbar sind. Im Vergleich zu dem in der Serie verbauten Vierzylinder bedeutet dies eine Steigerung um rund 60 Prozent. Die Nenndrehzahl für die Straßenversion des BMW M3 liegt mit 6750 Touren pro Minute noch deutlich unter dem kritischen Bereich und bietet somit genügend Spielraum für Weiterentwicklungen.

Innerhalb von nur zwei Wochen

„Wir haben uns sofort an die Arbeit gemacht“, lebt für Paul Rosche die Zeit Mitte der 1980er-Jahre wieder auf. „Uns kam entgegen, dass der große Sechszylinder original den gleichen Zylinderabstand hatte wie der Vierzylinder.“ Also gehen Rosche und sein Team hin, schneiden am Vierventil-Zylinderkopf zwei Brennräume ab, schrauben eine Platte über das Loch an der hinteren Stirnseite, womit der neue [foto id=“318930″ size=“small“ position=“left“]Vierzylinder seinen zweiten Paten hat, den Sechszylinder, der erstmals im M1 für Aufsehen sorgt und den M 635 CSi zu einem der schnellsten Coupés macht. „Ob man es glaubt oder nicht: Wir hatten innerhalb von zwei Wochen ein ausgezeichnetes Vierzylinder-Triebwerk für die 3er-Reihe geschaffen, das noch für Schlagzeilen im Sport und in der Serie sorgen sollte.“

Probefahrt am Sonntag

Rosche fährt anschließend sonntags zu von Kuenheims Wohnung, überlässt ihm das Auto für eine Probefahrt. „Als er zurückkam sagte er: Gut, der gefällt mir.“ So ist der M3 entstanden.

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