Historie und Histörchen

Volkswagen Passat: Frischer Wind aus Ingolstadt

Volkswagen Passat Variant, B1 (1973). Bilder

Copyright: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen

Die Käfer-Ära war zu Ende, und auch die Mittelklasse als technische Nachfahren brachte keine Wende. Der Konzern schwächelte heftig. Aber Volkswagen hatte nichts zu bieten außer der neuen Tochter Audi mit ihren modernen Motoren in modernen Pongton-Karossen.

Die Ingolstädter sollten aus der Not helfen und frischen Wind bringen

Daher wohl der Name Passat, verliehen an einen Audi 80, der als Volkswagen nun statt des Stufenhecks ein Schrägheck und das VW-Markenzeichen trug. Die Journalisten, die damals zur ersten Vorstellung des Neuen in die Schweiz reisten, wussten also, was sie erwartete. Und dennoch gab es zwei Überraschungen.

Ins abendliche Treffen der Kollegen platze eine Gruppe offensichtlich empörter Auto-Schreiber. Der erste knallte dem erschreckten Kommunikationsvorstand Horst Backsmann, dem späteren Präsidenten des Verbands der Automobilindustrie (VDA), ein Exemplar der „Bild-Zeitung“ vor die Füße. Lautstark und durcheinander trugen die Journalisten ihre Klage vor: In der Hamburger Ausgabe des Boulevard-Blattes hatten sie unterwegs einen Fahrbericht vom neuen Passat gefunden – damals ein unglaublicher Vertrauensbruch gegenüber den Medien. Backsmann redete sich recht kleinlaut damit heraus, der Bild-Autor Peter Glodschey habe das Auto nur auf einer Verladerampe ein paar Meter rückwärts und vorwärts gefahren. Wie daraus ein Fahrbericht werden konnte, könne er sich nicht erklären.

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Der Passat wurde fast zur medialen Sturzgeburt

Heute haben sich die Autoredakteure der Medien daran gewöhnen müssen, dass die Redakteure der Fachmedien mit Telefon und allen Mitteln dafür sorgen, dass ihr Blatt als erstes berichtet. Ursprünglich war das Vorziehen der Zeitschriften in Ordnung, weil sie im Gegensatz zu den Kollegen der Printmedien viele Tage brauchten, um ihre Hefte zu produzieren. Heute hat die Technik vieles verändert. Zeitschriften werden schneller produziert und das Internet ist noch schneller als die Tageszeitungen damals. Die Schlacht ums Erstrecht ist deswegen noch heftiger geworden, erst recht angesichts sinkender Auflagen.

Bei der Pressekonferenz in der Schweiz am nächsten Tag beklagte ein Fachjournalist, der Blinkgeber gebe kein Geräusch her. Nichts war es mit dem gewohnten Klacken. Die Antwort vom Podium löste Heiterkeit aus. Der Techniker klagte etwas ratlos: „Haben sich die Ingolstädter doch wieder einfach durchgesetzt.“ Der Audi 80 hatte keinen akustischen Blinkgeber; die Ingolstädter hatten sich offenbar in Wolfsburg über die VW-Entwickler hinweggesetzt. Die Journalisten feixten: Schönen Gruß von Ferdinand Piech.

45 Jahre und 30 Millionen Passat später hat sich der Wind längst gedreht.

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