Abenteuer Mitfahrgelegenheit – Teil 4: Rasende Verantwortungslosigkeit.

Dass nicht immer nur Mitfahrer sich skurril verhalten können (wie im letzten Teil), sondern auch Fahrer der Mitfahrgelegenheiten, ist eine manchmal unterhaltsame, manchmal aber auch beunruhigende Tatsache. Schließlich sind jene Fahrzeugführer für das Leben ihnen fremder Personen mitverantwortlich und sollten damit keinesfalls unbedacht umgehen. Dass dies trotzdem immer wieder geschieht, ist leider Realität.

Zwar hatte ich noch nie einen wirklich verantwortungslosen Fahrer, allerdings ein Freundin von mir. Diese fuhr einmal – ausgerechnet als einzige Mitfahrerin – mit einem jungen Typen eine Strecke von knapp 400 Kilometer. Diese wurde zu einer Tortur. Jener junge Herr hatte leider keinerlei Respekt vor irgendwas. Es fing an mit einer Zigarette nach der anderen bei nahezu geschlossenen Fenster an und ging weiter mit der ohrenbetäubenden Lautstärke seiner Metal-Musik. Nun ist es natürlich sein Auto und er kann darin tun, was er will. Ein wenig Rücksicht wäre trotzdem nett gewesen.

Zur Hölle mit der StVO!

Das alles wäre noch irgendwie ertragbar gewesen und so fügte sich meine Bekannte in die Lektüre ihres Buches. Als es dann alerdings auf die Autobahn ging, wurde die ganze Sache doch ziemlich unangenehm. Jener Herr betrachtete die Straßenverkehrsordnung wohl eher als Spießerlektüre denn als Gesetz. Von Abstandhalten oder dem Gebot, doch bitte nur links zu überholen, hatte er wohl leider noch nichts gehört. Und auch die Geschwindigkeit wurde immer am höchst möglichen Level gehalten und somit auch der Blutdruck meiner Bekannten.

Dezent angesprochen, ob er denn nicht ein bisschen entspannter fahren könne, erwiderte der unsympathische Herr nur, wenn ihr sein Fahrstil nicht passe, müsse sie halt aussteigen. Was für ein Angebot, mitten auf der Autobahn. Irgendwie überstand sie die Fahrt doch noch, wenn auch mit einer gehörigen Angst und Wut um Bauch. Angekommen am Ziel, warf sie ihm auch nur das Geld auf den Beifahrersitz und verschwand wortlos. Eine Beschwerde über den Fahrer auf der Mitfahrgelegenheits-Seite folgte natürlich. Man kann nur hoffen, dass diese gefruchtet hat.

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