VW Abgas-Affäre

Abgas-Affäre: Viel Rauch um nicht ganz so viel?

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Der Aufschrei der Empörung ist riesig: Schon seit Monaten steht der Volkswagen-Konzern wegen der Abgas-Affäre am Pranger. Doch wie verhalten sich die getäuschten Autofahrer? Reagieren sie etwa mit Liebesentzug für die Marke VW? Das jedenfalls sollte man annehmen, angesichts der immer neuen Enthüllungen und Negativ-Schlagzeilen. Doch zumindest die deutsche Auto-Realität sieht da ganz anders aus. Das jedenfalls ist das überraschende Ergebnis einer Sonderbefragung der Deutschen Automobil Treuhand GmbH (DAT) im „DAT-Report“ 2016 zu der Manipulation von Abgaswerten durch den Volkswagen-Konzern.

Lediglich 9 Prozent aller Befragten und 9 Prozent der momentanen Diesel-Fahrer würden sich wegen des Abgas-Skandals künftig kein Fahrzeug mit Diesel-Motor mehr kaufen – egal welcher Marke. 85 Prozent der Diesel-Fahrer lässt die Affäre scheinbar kalt. Sie verneinen, dass der Abgas-Skandal einen negativen Einfluss auf ihre zukünftige Kauf-Entscheidung hinsichtlich eines Modells mit Diesel-Motor habe.

Und wie sieht es speziell mit VW-Fahrzeugen aus?

Ebenfalls überschaubare 17 Prozent geben an, dass sie sich wegen des Abgas-Skandals wahrscheinlich keinen VW kaufen werden.Was laut DAT-Report viel schwerer wiegt, ist die Unkenntnis bei dieser Thematik. Denn mehr als 75 Prozent der Autofahrer sind offenbar nicht richtig darüber informiert, worum es bei dem VW-Skandal wirklich geht. Gerade einmal 16 Prozent wissen, dass Stickoxid der entscheidende Punkt ist. Die große Mehrheit gibt jedoch an, dass es um CO2 gehe.Auch das Vertrauen in den Volkswagen-Konzern und den Handel sowie die Werkstätten bei der Bewältigung der Thematik ist offensichtlich sehr viel größer als weitläufig angenommen. Immerhin 63 Prozent aller Befragten und 74 Prozent der VW-Fahrer trauen dem Autobauer aus Wolfsburg eine zufriedenstellende Lösung der Probleme zu. 15 Prozent aller bzw. 16 Prozent der VW-Fahrer haben sich hierzu noch keine Meinung gebildet. Nur 10 Prozent der VW-Fahrer glauben, der Konzern könne das Thema nicht zufriedenstellend lösen.

Beim Blick auf die Zahlen des DAT-Reports dürfte sich sicher so mancher fragen, ob der Hype um die Softeware-Manipulationen tatsächlich gerechtfertigt war. Oder ist es am Ende doch viel Rauch um nicht ganz so viel? Jedenfalls kann alles schwarz auf weiß nachgelesen werden. Zusätzlich erscheint der DAT-Report 2016 auch als Beilage in den Fachmedien „kfz-Betrieb“, „Autohaus“, „Krafthand“ und „Automobilwoche“.

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