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„Mach’s maxi“. Was Kunden einer US-amerikanischen Schnellimbisskette beim Bestellen von sogenannten „Sparmenüs“ leicht von den Lippen geht, muss auch den Schöpfern des Elektrorollers „e-max“ Befehl gewesen sein. Denn es ist schon ein ganz schön dicker Rollerbrocken, der da der umweltbewussten Zweiradkundschaft aufgetischt wird.
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Von „Fast Food“ freilich kann im Fall des e-max 90 S keine Rede sein. Denn der „schnell“ in China gebaute und dann an über 150 deutsche Händler vertriebene Elektroroller fällt in erster Linie durch sein unkonventionelles Design auf. Mit den übereinander angeordneten Doppelscheinwerferaugen, seiner ausladenden, aerodynamischen Kunststoffverkleidung und in der orange-schwarzen „Kriegsbemalung“ des [foto id=“384280″ size=“small“ position=“left“]neuen Modelljahrs ist dieser auf 13-Zoll-Rädern stehende Scooter eine imposante Erscheinung. Beim ersten Aufsitzen überrascht das üppige Platzangebot, das man eher von einem 125er oder 250er-Roller erwarten würde. Auch langbeinige Rollerpiloten finden bei einer Sitzhöhe von 79 Zentimetern auf dem Rücken des Elektroflitzers ausreichend Platz für sich und die Knie.
Ist der Zündschlüssel gedreht, zeigt der e-max, was ihn so besonders macht. Ein leichtes Drehen am „Gas“-Griff und schon setzt sich der Scooter lautlos in Bewegung. Nichts knattert, nichts vibriert, unter der Sitzbank herrscht Stille. Dort, wo sonst der Kolbenmotor seine Arbeit verrichtet, versorgen vier 12-Volt-Akku-Blöcke den ins Hinterrad integrierten Radnabenmotor mit Strom.
Das vollelektrische Cruisen bereitet eine Menge Freude, ist aber auch gewöhnungsbedürftig: Zum einen fehlt das typische Knattern, das Scooter-Enthusiasten der alten Schule so lieben. Andererseits macht es aber auch mächtig Spaß, wie von Geisterhand an den sich im Schritttempo durch die City quälenden Blechlawinen vorbeizuziehen. Allerdings wird man mangels Motorsound leicht übersehen und noch leichter überhört – sogar von Fußgängern. Gut dass die hydraulischen Scheibenbremsen kräftig und gut dosierbar [foto id=“384281″ size=“small“ position=“left“]zupacken.
Im Dauerbetrieb kommt der Elektromotor auf eine Leistung von 2,8 kW/3,7 PS. Nach den ersten Metern wird allerdings klar, warum der 90 S versicherungs- und führerscheintechnisch in die Abteilung der kleinen 50ccm-Roller einsortiert wird. Denn die nominell üppig vorhandene Leistung wird vom schieren Eigengewicht des E-Rollers buchstäblich aufgewogen. Denn beim Leergewicht ist der e-max ein Großer: Mit seinen 150 Kilogramm bringt er rund zwei Drittel mehr Masse auf die Waage als ein handelsüblicher 50er Roller mit Verbrennungsmotörchen.
Das spürt man als 90-Kilo-Fahrer vor allem beim Ampelstart. Dann nämlich werden selbst Mofa-Fahrer im direkten „Sprint“-Duell zu ernsten Gegnern, es sei denn, man ist schnell mit der roten „Boost“-Taste unterhalb des Gasgriffs bei der Hand. Auf Knopfdruck mobilisiert der E-Roller für ein bis zwei Minuten sein [foto id=“384282″ size=“small“ position=“left“]volles Kurzzeit-Leistungspotenzial von gut fünf PS und kommt zügig auf die Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h. Bei der Neuauflage, die dieser Tage in den Handel kommt, soll die zeitliche Beschränkung im Max-Modus allerdings wegfallen.
Aber wie üblich im Leben werden (Beschleunigungs-)Orgien bestraft. Denn hat sich der e-Max zuvor im „Max“-Modus „ausgepowert“, verfällt er postwendend in den sparsamen „Eco“-Modus. Dann ist energiesparende Schleichfahrt mit maximal 35 km/h angesagt. Also lieber sparsam mit dem roten Knopf umgehen. Über die Betriebsart und den aktuellen Ladezustand informiert ein gut ablesbares Digitaldisplay im Zentralinstrument. Die Anzeige ist auch während der Fahrt im Auge zu behalten. Denn die in der Betriebsanleitung angegebene Maximalreichweite von 60 Kilometern versteht sich als theoretischer Wert unter Optimalbedingungen.
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Aber nicht nur in Sachen Reichweite, auch bei den Betriebskosten bietet der e-max ein Sparmenü auf zwei Rädern. So verspeist er auf 100 Kilometern je nach Tarif weniger als einen Euro an Strom.
Allerdings muss man bei einem Preis von 2 995 Euro noch einige Scheine mehr auf den Tresen des Händlers legen als für vergleichbares leistende 50er-Scooter. Das Laden ist denkbar einfach. Alles, was man zum [foto id=“384284″ size=“small“ position=“left“]Auffüllen der Speicher braucht, ist eine Haushaltssteckdose, die mitgelieferte Ladebox, die im abschließbaren Staufach unter der Sitzbank Platz findet, und drei bis fünf Stunden Zeit.
Das e-max-Konzept ist vielversprechend. Es überzeugt in der Praxis, wenn auch noch nicht in allen Belangen.
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Pluspunkte: + Leise + geräumig + einfach zu laden + preiswert im Unterhalt |
Minuspunkte: – schwankende Reichweite – hohes Gewicht – daher im Normalmodus recht anfahrschwach |
Zweisitziger Elektroroller der 50ccm-Klasse | |
Länge/Höhe/Breite: | 1,88 Meter/1,14 Meter/0,72 Meter |
Sitzhöhe: | 79 cm |
Leergewicht: | 150 Kilogramm |
Speicher: | 40 Ah Silicon/Silizium-Akku |
Ladezeit: | 3 bis 5 Stunden |
Motor: | 13 Zoll-Radnabenelektromotor mit 2,8 kW/3,7 PS (Boost: 3,85 kW/5,2 PS) |
Höchstgeschwindigkeit: | 45 km/h |
max. Reichweite: | 45-60 km |
Preis: | ab 2 995 Euro |
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geschrieben von auto.de/(mah/mid) veröffentlicht am 14.10.2011 aktualisiert am 14.10.2011
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