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Das Magazin „Der Spiegel“ deckte jetzt auf, dass die gesetzlich vorgeschriebene Abgasuntersuchung von Pkws mit Dieselmotor – für den Fahrzeughalter kostenpflichtig – mit alten, unscharfen Instrumenten vorgenommen wird, die gar nicht erkennen lassen, ob bei dem betreffenden Fahrzeug die gültigen Partikel-Grenzwerte eingehalten werden. Die eingesetzten Messmittel sind offensichtlich unzureichend. Als passenden Vergleich bringt „Der Spiegel“ an: „Wer damit heutige Autos prüft, könnte ebenso gut mit dem Kompass Vasco da Gamas eine Satellitennavigation testen.“
Dass der Abgastest so, wie er derzeit vorgenommen wird, die Glaubwürdigkeit der Prüfdienste untergrabe, leuchte sogar den Betroffenen ein. „Das ist nicht mehr zu vermitteln“, zitiert „Der Spiegel“ Hans-Jürgen Mäurer, Technikleiter der Dekra. Angesichts dieser Situation gestatte das Bundesverkehrsministerium den Prüfdiensten bereits, schreibt das Magazin weiter, die Abgasuntersuchung der neueren Diesel-Pkws einfach zu unterlassen und stattdessen nur die Daten der On-Board-Diagnose (OBD) auszulesen. Die OBD vermittele aber keine Angaben über den tatsächlichen Partikelausstoß, erkenne also keine Schäden am Filter. Eine Prüfung im Sinne der europäischen Vorschriften sei das nicht. Dennoch berechneten die Prüfdienste bis zu 20 Euro.
„Die Diesel-Abgasuntersuchung, wie sie derzeit praktiziert wird, ist praktisch wirkungslos“, urteilt Axel Friedrich, früherer Autoexperte des Umweltbundesamts. Die politische Verantwortung liege beim Verkehrsministerium als verordnende Behörde. Von da werde aber sogleich nach Brüssel gezeigt. Laut Behördensprecher Sven Ulbrich habe Deutschland schließlich „die EU-Kommission mehrfach aufgefordert, die Vorschriften zur Abgasmessung an den technischen Stand anzupassen“.
Um derzeit am TÜV zu scheitern, müssten „die Schäden und damit verbundenen Partikelwolken schon enorm sein“, schlussfolgert „Der Spiegel“.
geschrieben von auto.de/(auto-reporter.net/Wolfram Riedel) veröffentlicht am 01.02.2010 aktualisiert am 01.02.2010
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