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Warum lassen sich Menschen beim Autofahren durch innere und äußere Einflüsse ablenken? „Das Auto fahren ist zumindest teilweise so einfach, dass sich Fahrer sicher genug fühlen, um sich mit anderen Dingen zu beschäftigen.“
Zu diesem Ergebnis kommt Prof. Dr. Mark Vollrath von der TU Braunschweig auf einem Seminar des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR). Und da Unfälle seltene Ereignisse sind, Ablenkungen für die Fahrer meist folgenlos bleiben, fühlen sich Fahrer bestätigt, dass sie die Situation im Griff haben.
Befragungsstudien im Raum Braunschweig zeigten, dass nur vier Prozent aller Fahrer während der letzten halben Stunde nichts Fahrfremdes getan hatten. Etwa 20 Prozent berichteten von einer anderen Tätigkeit, knapp 40 Prozent von zweien und der Rest hatte sich mit drei oder mehr Dingen beschäftigt. Am häufigsten wurden das Bedienen von Geräten, die Unterhaltung mit Beifahrern und gedankliche Ablenkungen genannt.
Die Studie zeigte einmal mehr: Fahrer lassen sich gern und häufig ablenken: Und: Sie finden das zwar generell gefährlich, sind aber überzeugt, dass sie selbst die Situation im Griff haben.
Inwieweit die Selbsteinschätzung der Fahrer mit der Realität übereinstimmt, ist Gegenstand von Untersuchungen, etwa der Analyse des Unfallrisikos. So kann geprüft werden, ob die Fahrer vor einem Unfall telefoniert haben oder nicht. Das Ergebnis bestätigt die Gefährlichkeit des Telefonierens beim Autofahren. Deutlich wird aber auch, dass Langeweile ebenfalls kein geeigneter Beifahrer ist. Angestrebt werden solle eine „leichte Ablenkung“, etwa belanglose Gespräche. Tiefgründige Diskussionen lenken schon wieder zu stark ab.
Noch gefährlicher wird es, wenn der Blick von der Fahrbahn abgezogen wird, etwa beim Schreiben einer SMS. In der Phase der Blickabwendung wird unterbewusst automatisch gefahren, werden Hindernisse und andere Verkehrsteilnehmer übersehen.
geschrieben von auto.de/(kzr/mid) veröffentlicht am 10.05.2012 aktualisiert am 10.05.2012
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