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Für wenig hilfreich hält der Auto Club Europa (ACE) die Forderung der FDP nach einer nationalen Streusalzreserve, da eine solche Maßnahme an der vor Ort vernachlässigten Verkehrssicherungspflicht als Kern des Problems vorbeigehe.
Zudem fielen mit 75.600 Kilometern lediglich zwölf Prozent des Gesamtnetzes der öffentlichen Straßen (630.000 km) in die Verantwortung des Bundes. „Außerdem funktionieren Streu- und Räumdienste auf Bundesautobahnen unter den gegebenen Umständen immer noch am besten“, sagte ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner.
Ganz anders ist dagegen die Lage in den Kommunen und Landkreisen. „Hier ist die Versorgungslücke augenfällig.“ Die Folge sei ein erhöhtes Unfallrisiko. Die Kommunen haben nach Ansicht des ACE-Experten die Kapazitäten der Streusalzlager in den vergangenen Jahren aus Kostengründen systematisch und massiv heruntergefahren. „Wenn die Kommunen kein Geld für Salz haben, hilft aber auch eine Verpflichtung des Bundes nicht weiter“, meinte Hillgärtner.
Bereits Anfang Januar wurde vom ACE auf die drohenden Engpässe bei der Versorgung von Räumfahrzeugen mit Streusalz hingewiesen. Ein Blick in den Kalender oder in Wettervorhersagen hätte jedem Verantwortlichen klarmachen müssen, was auf Räum- und Streudienste zukommen würde. Während der Streusalzvorrat früher bei etwas länger anhaltenden Schneefällen bis zu 14 Tage gereicht habe, sei dieser heute oftmals schon binnen 48 Stunden verbraucht, kritisiert der ACE.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Versorgung mit Nachschub nach dem Just-in-time-Prinzip. Hierfür ist eine aufwändige Beschaffungslogistik unerlässlich. Der ACE weiß von Ausschreibungen, die Salzlieferanten mitunter dazu verpflichten, innerhalb weniger Stunden zu liefern. Das lässt vermuten, dass der Vorrat vor Ort häufig zu knapp bemessen wird und Nachlieferungen erst bei akuter Straßenglätte erfolgen. Vorbeugende Einsätze sind damit nicht möglich.
Der Druck dringend benötigter Nachlieferungen von Streusalz könne zudem zu verbotenen Preisabsprachen in der Branche führen, befürchtet der Automobilklub und fordert besonders die Kommunen auf, als Großabnehmer und Winterdienstleister die derzeitigen Methoden der Lagerhaltung zu überprüfen.
geschrieben von auto.de/(auto-reporter.net/sr) veröffentlicht am 09.02.2010 aktualisiert am 09.02.2010
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