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Der Zustand vieler Brücken in Deutschland ist schlecht, das bestätigt erneut ein Test des ADAC. Der Club hat 30 Brücken in zehn deutschen Städten überprüft. Sieben Bauwerke fielen durch, nur vier erhielten von den Testern das Urteil „gut“. Fast zwei Drittel der getesteten Konstruktionen (19 Brücken) wurden mit „ausreichend“ bewertet.
Mit der Benotung „sehr mangelhaft“ liegen drei Brücken in Lübeck (Rehder-, Sandberg- und Hüxtertorbrücke) sowie eine in Schwerin (Stadionstraße) auf den letzten Plätzen. Das lag vor allem daran, dass der Bauwerkszustand mit „sehr mangelhaft“ bewertet wurde. Dieser Aspekt ging zu 75 Prozent in die Bewertung ein, ebenfalls bewertet wurden Sanierungsmanagement (15 %), Verwaltungsmanagement (5 %) und Ausstattung des Verkehrsraumes (5 %).
Den betroffenen Stadtverwaltungen in Lübeck und Schwerin halten die Experten zugute, dass bei allen vier Brücken regelmäßige Prüfungen stattfanden. Sanierungsmaßnahmen wurden aber bislang keine ergriffen. Neben den vier genannten fielen ebenfalls Brücken in Heidelberg (Boxbergknoten über die A3), Erlangen (Bimbergbrücke) und Schwerin (Wismarschen Straße) mit „mangelhaft“ durch. Das Siegerbauwerk steht auch in Schwerin: An der „Dreeschbrücke“ hatten die Prüfer kaum etwas auszusetzen.
Häufigste Mängel im Test waren beschädigte oder undichte Fugen, Ursache dafür, dass Feuchtigkeit ins Bauwerk dringen kann. Rost an tragenden Teilen der Konstruktion war auch ein großes Problem.
In Lübeck hatte der Club die Stadt bereits Ende vergangenen Jahres über ihre Ergebnisse informiert und gewarnt, zwei Brücken seien massiv in der Standfestigkeit beeinträchtigt. Unter anderem hatten die Prüfer bei der Sandbergbrücke festgestellt, dass die Hohlkörper voll Wasser gelaufen waren, was die Statik beeinträchtigen kann. Hier schaffte die Kommune sofort Abhilfe, darüber hinaus gab sie eine genauere Prüfung in Auftrag. Man werde mittelfristig eine gesonderte Finanzplanung für die Altstadtbrücken auf den Weg bringen, um den Verfall zu stoppen, hatte der Lübecker Bausenator Ende letzten Jahres gesagt.
Die fehlenden Mittel sind nach Ansicht des Autoclubs ein Problem: Das Budget der Kommunen reiche bei weitem nicht für die erforderlichen Arbeiten aus, ernsthafte Schäden könnten über Jahre nicht behoben werden. Rechtzeitig zu handeln sei aber die bessere und kostengünstigere Option, als die Schadensbehebung zu verschieben, bis sie unbedingt notwendig wird.
Überprüft wurden Städte zwischen 100.000 und 250.000 Einwohnern in ganz Deutschland. 2007 führte der Autoclub den Brückentest zum ersten Mal durch. Als positiven Nebeneffekt benennen die Experten, dass die Stadtverwaltungen ihre Brücken nun mittlerweile weitgehend regelmäßig überprüften.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 03.06.2014 aktualisiert am 03.06.2014
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