ADAC: Discocrash mit katastrophalen Folgen

Ein mit jungen Menschen besetzter Pkw kommt nachts von der Straße ab und prallt gegen einen Baum – dieses Szenario eines so genannten Discounfalls hat der ADAC bei einem Crashtest simuliert, um zu zeigen, was dabei im Inneren eines Fahrzeuges passiert. Das katastrophale Ergebnis: Ein Airbag platzt, der Fußraum wird stark demoliert, die Insassen stoßen aneinander, der Kopf eines Nichtangeschnallten ist jenseits kritischer Grenzwerte belastet – schwerste oder tödliche Verletzungen sind die Folge.

Der Crashtest stellt nach, wie ein mit vier jungen Personen besetzter Kleinstwagen mit 70 km/h frontal gegen einen Baum prallt. Die Längsträger, die eigentlich die Energie des Aufpralls minimieren sollen, schrammen am Baumhindernis vorbei, Motor und Getriebe werden in den Innenraum gedrückt – der Fußraum wird nahezu zerstört. Der hintere, nichtangeschnallte Insasse prallt auf die angeschnallte Fahrerin, deren Airbag daraufhin platzt – das Rückhaltesystem ist wirkungslos. Durch fehlende Gurtstraffer und -begrenzer erreichen die Kopf- und die Nackenbelastungen bei den Personen auf der Rückbank kritische Grenzen.

Im Jahr 2011 starben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 522 junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren bei Pkw-Unfällen. Laut ADAC sind junge Fahrer meist mit älteren Autos ohne moderne Sicherheitssysteme unterwegs und verunglücken überproportional oft in der Nacht. Häufig kommen sie von der Straße ab. Ursache ist größtenteils der Verlust der Fahrzeugkontrolle. Die Zahl der Nichtangeschnallten bei den 18- bis 24-jährigen Fahrern ist dramatisch hoch: Im Vergleich zur Allgemeinheit sind sie doppelt so oft nicht durch Gurte gesichert.

Nach Einschätzung des Automobilclubs kann die Zahl der jungen Verkehrstoten erheblich reduziert werden. Mit ESP halbiere sich die Gefahr eines Abkommens von der Straße. 30 Prozent der bei jungen Fahrern häufig vorkommenden tödlichen Alleinunfälle könnten vermieden werden, wenn alle Fahrzeuge mit dem elektronischen Stabilitätsprogramm ausgestattet wären. Doch die Technik allein ist kein Allheilmittel: Wer deutlich zu schnell in einer Kurve fährt, den hält auch ein ESP nicht auf der Straße. Dennoch rät der ADAC, auch beim Gebrauchtwagenkauf auf die Sicherheitsausstattung zu achten. Ebenso unerlässlich sei eine umfassende Schulung der Fahranfänger.

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