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Der Name ist Programm: Adventurer, also Abenteurer, heißen die Reisemobile des kanadischen Vermieters Fraserway (www.fraserway.com), der das kanadische Ahornblatt im Logo trägt. Die Mobile kauft er übrigens nicht zu, sondern baut sie selbst. Rund 800 Ford-Fahrgestelle pro Jahr verwandelt das Mutterunternehmen „Adventurer LP“ in Wohnmobile zum Verkauf und zur Vermietung, verrät uns Bernie Lehman, der die Fraserway-Niederlassung in Vancouver leitet. Wir waren 14 Tage mit einem „Adventurer 24 DBS“ in der Region Cariboo Chilcotin und auf Vancouver Island unterwegs.
Die Typenbezeichnung des Alkovenmobils verrät schon einiges. Die 24 steht für die Länge in Fuß – umgerechnet sind das knapp acht Meter – und DBS für die Ausstattung mit Doppelbett und Slideout. Im Heck ist also ein Doppelbett längs eingebaut, mit 191 Zentimeter auf 125 Zentimeter nicht gerade üppig, doch bietet es erstaunlich guten Schlafkomfort. Ergänzt wird das Übernachtungsangebot durch ein geräumiges Alkovenbett (205 x 135 cm). Die Länge des Fahrzeugs kommt auch dem Sanitärkomfort zu Gute. Eine geräumige Dusche, in der sich genüsslich brausen lässt, gehört hier zum Standard. Eine feine Sache ist der Slide-out. Die Kabine lässt sich auf der linken Seite – auf etwa drei Metern Länge – um 30 Zentimeter ausfahren. Dadurch wird der Adventurer nun nicht gleich zum Tanzsaal, doch ergibt sich so im Inneren ein angenehmes Raumgefühl. Hier ist allerdings Vorsicht angeraten. Vor der Weiterfahrt sollte der Fahrer sich durch einen Blick zurück [foto id=“432646″ size=“small“ position=“left“]versichern, dass der Auszug wieder eingezogen ist. Eine Warnleuchte gibt es hierfür ebenso wenig wie für die Trittstufe zum Einstieg.
Das alles erfahren wir während der gründlichen Einweisung in der Vermietstation. Die erfolgt ganz nach Herkunft und Wunsch des Kunden auf englisch, deutsch oder sogar schwizerdütsch. Schließlich ist der Niederlassungsleiter selbst geborener Berner. Die Flaggensymbole auf den Namensschildern der Fraserway-Mitarbeiter verraten, dass hier mehr als die Hälfte zwei- oder gar dreisprachig sind. So bleiben nach der Übergabe keine Fragen offen, zumal eine gut strukturierte Gebrauchsanweisung inklusive und das Fahrzeug nahezu narrensicher konstruiert ist – nicht Hightech, sondern Funktionalität steht bei dieser Konstruktion im Vordergrund. Die Bedienung ist weitgehend selbsterklärend, so dass auch Einsteiger gut klarkommen. Routiniers fühlen sich angesichts von Komponenten des deutschen Herstellers Dometic in Küche und Bad gleich heimisch. Und wer unterwegs partout nicht weiter weiß, kann ungeniert fragen – Reisemobilisten im Allgemeinen und [foto id=“432647″ size=“small“ position=“right“]Kanadier im Speziellen sind sehr hilfsbereit. Für den Notfall gibt es noch eine Telefon-Hotline.
Unser Reisemobil basiert auf dem Ford E-450, einem robusten Transporter-Fahrgestell, das bis zu 6,5 Tonnen tragen darf. Es hat nach Herstellerangaben ein zulässiges Gesamtgewicht von 5,6 Tonnen. Entwarnung für Inhaber eines B-Führerscheins, die in Europa nur Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen fahren dürfen: Diese Grenze gilt in Kanada nicht, doch muss der Mieter – und auch alle im Mietvertrag eingetragenen Fahrer – mindestens 21 Jahre alt sein. Angetrieben wird das Mobil von einem 6,8-Liter-V10-Benziner mit 221 kW/300 PS. Diesel haben sich in diesem Segment in Nordamerika noch nicht so richtig durchgesetzt. Und so darf man sich auf eine satte Spritrechnung gefasst machen. Je nach Temperament und Fahrtstrecke verbrauchten wir zwischen 20 Liter und 25 Liter Normalbenzin auf 100 Kilometer, der Liter kostet derzeit umgerechnet etwa 1,10 Euro. Dabei ist die 300-PS-Maschine kein Temperamentsbolzen, genügt aber in Kombination mit der sanft schaltenden Wandlerautomatik zum entspannten Mitschwimmen im Verkehr. Das reicht auch, denn in Kanada wird das deutsche Caravaning-Motto „reisen statt rasen“ tatsächlich gelebt. Denn nur wer nicht im Tiefflug durch die Lande donnert, kann die wilde Landschaft der Region Cariboo Chilcotin genießen und sieht auch die wilden Einwohner am Straßenrand – Schwarzbären, Elche oder Weißkopfseeadler. Es ist für Europäer ein echtes Abenteuer – speziell demnächst, wenn der Indian Summer mit seiner Farbpalette die Natur verwandelt.
Alkoven-Wohnmobil 5 gurtgesicherte Sitzplätze, 4 feste Schlafplätze |
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Länge/Breite/Höhe: | 7,67 Meter/2,50 Meter/3,40 Meter |
Leergewicht: | ca. 4800 Kilogramm |
zulässiges Gesamtgewicht: | ca. 5600 kg |
Motor: | 6,8 Liter V10-Benziner 227 kW/309 PS |
max. Drehmoment: | 570 Nm bei 3250/min |
Höchstgeschwindigkeit: | ca. 140 km/h |
Testverbrauch: | 22 Liter/100 km |
geschrieben von auto.de/(maha/mid) veröffentlicht am 29.08.2012 aktualisiert am 29.08.2012
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