AEZ-Leichmetallräder: Vom Motorsport zur Rennyacht

Felgenhersteller ACE nimmt mit eigenem Sailing Team am Oracle RC44 Cup San Diego teil. Bislang engagierte sich AEZ im Motorsport. Seit eingen Jahren liegt der Schwerpunkt im dem Segelsport. Mit einer 44 Fuß langen aus Carbon gefertigten Rennyacht AUT44 und einem eigenen RC44 Sailing Team möchte AEZ auch in diesem Jahr Erfolge feiern. Mit der Debüt-Regatta Oracle RC44 Cup San Diego wurde die Saison 2011 eröffnet.

Während die sechs bis neun Mann starke Crew auf dicht gedrängtem Raum agieren muss, gönnt man sich bei den Segeln ein komfortables Flächenmaß von 300 Quadratmetern. Zum Vergleich: Das ist rund zweimal so viel wie bei einer mittelalterlichen Kogge, die jedoch doppelt so lang war und in der Regel mehrere hundert Tonnen Fracht mit sich führte. „Dass diese Power bei der AUT44 auf nur 3.500 Kilo Schiffsverdrängung trifft, macht das Boot zu einem echten Racer“, so Alexander Riklin, Alcar Geschäftsführer. „Pro Tonne Gewicht steht so viel Tuch im Wind, dass man damit problemlos eine 3-Zimmer-Wohnung auslegen könnte.“

Schon zwei bis drei Windstärken – nach Beaufort eine leichte bis schwache Brise – genügen, um den [foto id=“354218″ size=“small“ position=“right“]RC44-Boliden auf 14 Knoten (25 km/h) zu beschleunigen. Der Konkurrenz davon zu fahren, ist dennoch mehr als schwierig: Schließlich verfügen die anderen Teams über dieselben Einheitsboote und teilweise äußerst finanzkräftige Sponsoren und extrem professionelle Mannschaften. In der Praxis bedeutet dies, dass die AUT44 von Eigner Rene Mangold als David gegen viele Goliaths kämpft. Denn durch zusätzliche Trainings oder die Optimierung von nicht festgeschriebenen, aber in der Entwicklung extrem kostspieligen Bootsdetails lassen sich durchaus Vorteile ziehen. Das weiß auch Riklin, der etwas vom Fach versteht. Immerhin wurde er 2010 bei den Drachenbooten oberösterreichischer Landesmeister.

Einen Titel konnte sich die Crew um Skipper Peter Evans zwar noch nicht sichern, aber durchaus starke Gegner schlagen – und das heißt schon was, wenn einige der besten Teams der Welt zum Angriff blasen. Auch beim diesjährigen Oracle RC44 Cup San Diego hat sich das Boot tapfer geschlagen. Der Motivationslevel für die nächste Regatta ist in jedem Fall hoch, immerhin handelt es sich beim RC44 Austria Cup quasi um ein Heimspiel. Vom 11. bis 15. Mai macht der Rennzirkus am Traunsee Station. Die zweite von insgesamt sechs Etappen der [foto id=“354219″ size=“small“ position=“left“]Championship Tour ist immer ein echtes Highlight und zog 2010 rund 20.000 Zuschauer an.

Segelnachwuchs

Das AEZ Sailing Team ist um eine „49er-Fraktion“ reicher. Thomas Zajac und Tommy Czajka sind zwei erfolgreiche junge Österreicher, die in dieser Bootsklasse um die Qualifikation zu den Olympischen Spielen 2012 in London kämpfen. Die erst 17-jährige Ausnahmeseglerin Lara Vadlau trägt ihre Goldmedaille bereits um den Hals. Gesichert hat sich die Österreicherin die Auszeichnung bei den Olympischen Spielen der Jugend in Singapur, die 2010 das erste Mal stattfanden. Mit einer Segelfläche von sieben Quadratmetern und einer Silhouette, die eher an Windsurfing als an eine Yacht erinnert, ist ihr Boot der Klasse Byte C II technisch nicht mit einem RC44-Boot zu vergleichen. Ihr Erfolg wiegt dadurch aber nicht minder schwer, denn schließlich hat sie sich ihren Titel ganz alleine erarbeitet. „Und sie steht noch ganz am Anfang ihrer Karriere“, so Riklin. Vielleicht also sitzen Thomas, Tommy und Lara eines Tags auch in der AUT44 mit im Boot.

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