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Alfa Romeo
Mit einem Kraftakt hat Alfa Romeo in nur zehn Monaten fast seine halbe Modellpalette erneuert. Ganz frisch ist nun der flotte Kombi Alfa 159 Sportwagon auf dem deutschen Markt, in den die Italiener besondere Hoffnungen setzen. 7 000 Einheiten sollen noch dieses Jahr von dem ab 27 150 Euro erhältlichen Fünftürer verkauft werden, knapp doppelt so viel wie von der Limousinenversion. Doch die Traditionsmarke macht nicht nur alles neu, sondern will auch gleich alles besser machen. Qualitätsprobleme sollen nun der Vergangenheit angehören.
Den Anfang soll nach Willen der Ingenieure der Innenraum machen – die Visitenkarte für den Kunden. Da wackelt oder zittert nichts, alle Materialien vermitteln einen hochwertigen Eindruck. Ins Auge fällt zuerst die leicht geriffelte Mittelkonsole in Metalloptik, in der nur Radio, Tank- und Temperaturanzeige untergebracht sind. Sie ersetzt das Plastik des Vorgängers Alfa 156 Sportwagon. Alle weiteren Schalter und Knöpfe für Fahr- und Unterhaltungselektronik sind am Lenkrad und den Blinkerhebeln versteckt. Schwere Kunststoffe mit angenehmer Haptik runden das Cockpit ab. Auf Chrom wurde zugunsten eines puren Sportwagendesigns verzichtet. Von außen sieht der Kombi gewohnt gut aus; in Natura noch viel besser als auf Fotos. Doch das war nie ein Problem für die Italiener.
Seit Mitte 2004 sitzt ein neues Management beim Mutterkonzern in der Turiner Chefetage. Und das will Verarbeitung und Langlebigkeit nun nicht mehr nur als Kostenfaktor sehen, denn der traditionelle Alfa-Fan ist als Kundenstamm nicht tragfähig genug. Was die neuen Modelle technisch wirklich drauf haben, werden jedoch erst die Pannenstatistiken der Zukunft zeigen. Alle Motoren des Kombi sind bereits aus der Limousinenversion bekannt. Im Mai kommt, erstmals bei Alfa, eine Automatik für die beiden stärkeren Dieselmotoren, Ende des Jahres wird sie auch in Verbindung mit den Benzinern angeboten.
In Fahrverhalten und Handlichkeit gleicht der Alfa 159 Sportwagon eher einem Sportwagen als einem Familienkombi. Das kleine Lenkrad überträgt jedes Kommando des Fahrers direkt auf die Räder, ein recht straff abgestimmtes Fahrwerk gibt das Gefühl voller Kontrolle. Dass die schicke Sportlichkeit des Alfa allerdings Einbußen bei der Alltagstauglichkeit bedeutet, sieht man, wenn man vor dem Kofferraum steht. Der ist mit maximal 1 235 Litern Volumen einer der kleinsten seiner Klasse. Eine hohe Ladekante sorgt zudem dafür, dass er sich nur mit großem Kraftaufwand befüllen lässt. Die umgeklappte Rückbank verschwindet zudem nicht komplett im Boden, sondern bleibt leicht angeschrägt liegen.
Sechs Motoren stehen für den Sportwagon zur Wahl, drei Benziner mit bis zu 191 kW/260 PS und drei Turbodiesel mit bis zu 147 kW/200 PS. Die Preisliste beginnt bei 28 000 Euro für den kleinsten Benziner mit 118 kW/160 PS; der kleinste Diesel kostet 27 150 Euro und leistet 88 kW/120 PS; das sind jeweils 1 500 Euro mehr als die Limousinenversion. Im Vergleich zu direkten Konkurrenten wie Audi A4 oder der BMW 3er-Reihe ist das recht günstig. Wenn die Qualität der Italiener mit der der Bayern mithält, kann der Sportwagon also nur ein Erfolg werden. Holger Holzer/mid
Technische Daten Alfa 159 Sportwagon:
1,9-Liter-Benziner, 118 kW/160 PS, max. Drehmoment 190 Nm bei 4 500 U/min, 0-100 km/h in 9,9 Sek., Höchstgeschwindigkeit 210 km/h, Verbrauch 8,7 Liter/100 km, ab 27 950 Euro;
2,2-Liter-Benziner, 136 kW/185 PS, 230 Nm bei 4 500 U/min, 9,0 Sek., 220 km/h, 9,4 Liter, ab 29 350 Euro;
3,2-Liter-V6-Benziner, 191 kW/260 PS, 322 Nm bei 4 500 U/min, 7,2 Sek., 237 km/h, 11,5 Liter, ab 36 150 Euro;
1,9-Liter-Diesel, 88 kW/120 PS, 280 Nm bei 2 000 U/min, 11,2 Sek., 190 km/h, 5,9 Liter, ab 27 150 Euro;
1,9-Liter-Diesel 110 kW/150 PS, 320 Nm bei 2 000 U/min, 9,6 Sek., 208 km/h, 6,0 Liter, ab 29 150 Euro;
2,4-Liter-Diesel, 147 kW/200 PS, 400 Nm bei 2 000 U/min, 8,6 Sek., 226 km/h, 6,8 Liter, ab 33 150 Euro.
geschrieben von veröffentlicht am 23.03.2006 aktualisiert am 23.03.2006
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