Alfa Romeo

Alfa Romeo lebt weiter

Alfa Romeo lebt weiter Bilder

Copyright: Fiat,Jürgen Stratmann/mid

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Die traditionsreiche Mille Miglia ist ein schöner Anlass für einen Blick auf Historie und Zukunft. Italien vor 80 Jahren: Bereits zum achten Mal donnert die Mille Miglia durch das Land und zieht wieder Hunderttausende Zuschauer an den Straßen in ihren Bann. Mille Miglia, das Rennen der 1 000 Meilen, der 1 000 Träume und 1 000 Tränen zwischen Brescia, Rom und zurück nach Brescia, das härteste Straßenrennen der Welt über 1 600 Kilometer. Wie ein Gewitter stürmt ein gewisser Achille Varzi mit seinem Alfa Romeo 8C 2300 Monza quer durch Italien und schlägt den großen Tazio Nuvolari, ebenfalls auf Alfa, mit einem Durchschnittstempo von 114,3 km/h. Im Ziel belegen neun Autos von Alfa Romeo die ersten neun Plätze. Zwischen 1927 und 1947 wird Alfa Romeo mit elf Siegen zur erfolgreichsten Marke der frühen Mille Miglia-Geschichte.

Heute ist es längst kein Rennen mehr, sondern ein Wettbewerb, bei dem es um Zuverlässigkeit und exaktes Zeitfahren auf vielen Sonderprüfungen geht. Auch 2014 war Alfa Romeo auf der 32. Mille Miglia wieder am Start, mit insgesamt 41 Autos, darunter einigen Werkswagen aus dem Museum. Für den Sieg hat es diesmal nicht gereicht. Aber mit einem Lancia Lambda tipo 221 als Sieger, einem Alfa 6C 1750 Zagato auf dem zweiten Platz, einem Alfa 6C 1500 auf Rang sechs und Fiat 508 S Siata Spider auf Rang neun liegen vier Autos aus dem Fiat-Konzern unter den ersten zehn Plätzen.[foto id=“511470″ size=“small“ position=“right“]

Jubel in Italien, Jubel über wunderbare alte Autos – aber was ist mit Lancia und Alfa Romeo heute? Beide gehören zu den traditionsreichsten, charismatischsten und wichtigsten Marken in der Automobilhistorie. Und sie haben mit faszinierenden Modellen und unzähligen Siegen im Rennsport Geschichte geschrieben. Beide Marken haben aber auch viele Tiefen erlebt, was immer wieder Anlass zu Spekulationen über ihr Ende gab. Ferdinand Piëch, VW-Aufsichtsratvorstand, wollte seit langer Zeit Alfa in den VW-Konzern einkaufen. Aber Fiat-Chef Sergio Marchionne gab nicht auf. „Alfa Romeo wird nicht verkauft“, betonte er immer wieder. Und jetzt, bei der Vorstellung der Zukunftspläne des Fiat-Konzerns, gibt er den Alfisti neue Hoffnung und der Marke eine Zukunft.

„Bis 2018 werden acht neue Alfa-Modelle auf den Markt kommen“, so Marchionne, „und in Zukunft wird jeder Alfa nur noch aus Italien kommen“. Damit wird nicht nur das eher magere Angebot von nur zwei Volumenmodellen (Mito, Giulietta) plus Sportwagen 4C erweitert. Klar ist damit auch, dass der für 2015 erwartete und zusammen mit Mazda in Japan auf Basis des neuen MX-5 gebaute neue Spider kein Alfa-, sondern ein Fiat-Spider wird. Ebenfalls 2015 kommt dafür mit der Giulia ein neuer Mittelklasse-Alfa [foto id=“511471″ size=“small“ position=“left“]als Limousine und später auch als Kombi. 2016 bis 2018 folgt dann die neue Giulietta als Limousine und Coupé. Im gleichen Zeitraum kommen nicht nur zwei SUV in der Größe von BMW X3 und X1, sondern auch eine große Limousine im Format eines 5er-BMW sowie ein neuer Alfa-Spider. Insgesamt investiert der Konzern fünf Milliarden Euro in die Marke Alfa Romeo, deren Überleben damit gesichert ist.

Ob und wie Lancia überlebt, ist dagegen sehr fraglich. Die Marke wird es wohl bald nur noch in Italien und dort nur noch mit dem Modell Y geben. In Deutschland ist Ende 2016 Schluss. Danach legt Marchionne eine ehemals große Marke ins Archiv – bis vielleicht irgendwann einmal ein neues Modell mit einem der damals strahlenden Namen wieder aufersteht. Das macht der Konzern ja gerne. Wie an der Wiedergeburt der Giulietta zu sehen ist, deren 60. Geburtstag Alfa soeben auf der Mille Miglia feierte.

Jürgen Stratmann/mid

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