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Volvo
In Maßen genossen ist Alkohol eine prima Sache. Aber „Alk“ taugt nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Heizen. Als gut brennbares Material kennt man ihn beispielsweise vom Flambieren. Dass „Sprit vom Acker“ auch im Automobil viel Gutes tun kann, zeigt jetzt Volvo. Dank einer mit Bio-Ethanol betriebenen Heizung bleibt es im Elektroauto C30 Drive Electric der Schweden auch im Winter angenehm warm. Und das, ohne dass die Reichweite des ab sofort zunächst in Kleinserie ausgelieferten Kompaktwagens darunter leiden würde.
Nach Aussage von Ingenieuren fühlen sich die in E-Mobilen verwendeten Lithium-Ionen-Akkus in einem Spektrum von 25 bis 45 Grad Celsius am wohlsten. Ihre optimale Betriebstemperatur liegt wie beim [foto id=“352272″ size=“small“ position=“left“]Menschen bei 37 Grad. Sinkt die Temperatur, verkürzt das nicht nur die Lebensdauer der Batterie, auch ihre Speicherkapazität geht temperaturbedingt „in die Knie“. Das reduziert die Reichweite des Autos.
Da es in Elektroautos naturgemäß keinen Verbrennungsmotor gibt, dessen Abwärme man zum Heizen des Innenraums nutzen könnte, muss im Winter „extern“ zugeheizt werden. Geschähe dies elektrisch, würde der anfallende Mehrbedarf an Strom die zurücklegbare Distanz einer Akku-Ladung bei Minustemperaturen schnell auf bis zur Hälfte des sonst erreichbaren Wertes sinken lassen. Schlimmstenfalls bleibt das Fahrzeug dann nach wenigen Kilometern in klirrender Kälte im Niemandsland liegen – eine Horrorvorstellung für jeden Autofahrer.
Ein eminent wichtiges Problem, das bei aller Euphorie über Elektroautos bisher allenfalls am Rande nachgedacht worden ist. Um das Dilemma zu lösen, will Volvo bei seinen Elektrofahrzeugen künftig Ethanol zum Beheizen des Cockpits nutzen. Ein weiteres System kühlt oder wärmt je nach Bedarf die [foto id=“352273″ size=“small“ position=“right“]Batterieeinheit. Der Tank für den Zusatz-Sprit fasst 14,5 Liter, was laut Hersteller für bis zu 30 Betriebsstunden bei voller Heizleistung reicht.
Um sich von der Praxistauglichkeit der Zusatzheizung zu überzeugen, haben die Schweden sie unter extremen Klimabedingungen getestet. Weit mussten sie dafür nicht reisen. „Wir haben den C30 in Nordschweden bei winterlichen Bedingungen bis zu minus 30 Grad intensiv getestet und uns ist kuschelig warm dabei gewesen“, berichtet Test-Ingenieur Andreas Olsson. Die Reichweite, so sein Fazit, sei dabei nicht nennenswert zurückgegangen. Eine Erfahrung, die sich bei ersten Ausfahrten mit Vorserienfahrzeugen des Elektro-C30 im verschneiten Göteborg aus erster Hand bestätigen ließ. Trotz Minustemperaturen zeigte die Reichweitenanzeige des aufgeladenen E-Autos bei der Testfahrt mit gut 75 Kilometern kaum weniger an als die 90 Kilometer, die laut Hersteller bei idealen Wetterbedingungen im Alltag möglich sind. Alkohol macht’s möglich.
geschrieben von auto.de/(mah/mid) veröffentlicht am 01.04.2011 aktualisiert am 01.04.2011
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