Pollensaison

Allergiker zeitweise fahruntauglich

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Copyright: Zürich Versicherung

Die Pollensaison läuft – und damit laufen die Nasen von Millionen Allergikern in Deutschland. Das ist für die Betroffenen nicht nur nervig, sondern insbesondere beim Autofahren auch gefährlich. Durch die Überempfindlichkeit sind nämlich auch das Seh- und Reaktionsvermögen beeinträchtigt, bis hin zur Fahruntauglichkeit.

Auf der Landstraße oder Autobahn kann eine Nieß-Attacke durchaus über 50 Meter und mehr „Blindflug“ bedeuten, warnt der Automobilclub von Deutschland (AvD).

Doch wie lassen sich Probleme und Unfälle vermeiden?

Die verblüffend einfache Antwort: eine regelmäßige Wartung des Autos. Denn: „Binnen eines Jahres verringert sich die Leistungsfähigkeit von Pollenfiltern“ – der Abhilfemaßnahme Nummer 1 gegen die kleinen Pflanzensporen – „durch die ausgefilterten Schadstoffe“, so der AvD, weshalb der Filter turnusmäßig untersucht und gegebenenfalls ausgetauscht werden müssen. Diesen Service bieten viele Werkstätten im Rahmen eines Frühjahrs-Checks sehr günstig an.

Ist ein solcher Filter im Fahrzeug gar nicht erst installiert, lohnt sich nicht nur für Menschen mit Heuschnupfen der Griff ins Zubehör-Regal. Pollenfilter werden laut dem Autoclub auch für Fahrzeuge ohne Klimaanlage angeboten und kosten etwa zwischen 35 und 80 Euro inklusive Einbau. Sie verhindern das Eindringen von Feinstaub, Pilzsporen, Dieselruß und eben auch Pollen. Neben der Basisvariante gibt es auch Belüftungsanlagen mit Aktivkohlefilter, die auch gasförmige Stoffe, wie Ozon, Benzol, Stickstoffdioxid und Gerüche eliminieren, was je nach Art der Allergie durchaus sinnvoll sein kann.

Idealerweise achten Allergiker aber schon beim Autokauf darauf, ob das Fahrzeug für sie in Frage kommt. Zumindest eine Umluft-Stellung sollte die Lüftung bieten, die mit einem Kreispfeil-Symbol gekennzeichnet ist. Eine Klimaanlage bietet den Vorteil getrockneter und gereinigter Luft.

Neben dem geeigneten Material kommt es aber auch auf das richtige Verhalten der Autofahrer an. So ist es laut dem AvD für Allergiker empfehlenswert, die Lüftung im Auto immer nach unten gerichtet einzustellen, denn auch der von der Frontscheibe reflektierte Luftstrom reize die Schleimhäute. Lassen sich seitliche Luftkanäle nicht regulieren, hilft der Werkzeugkasten: Klebeband drauf und der Luftstrom versiegt. Klimaanlagen sollten nur auf die mittlere Ventilationsstufe und nicht zu kalt eingestellt werden, um die Schleimhäute trocken zu halten. Und schließlich empfiehlt es sich, die Polster des Autos regelmäßig zu saugen und alle anderen Bereiche der Innenausstattung mit einem feuchten Schwammtuch oder Reinigungstüchern abzuwischen, um elektrostatische Aufladung und Staubablagerungen zu verhindern.

Wichtig zu wissen ist auch, dass Allergien auch auf die Schleimhäute der Augen wirken. Deshalb ist für Betroffene eine großflächige und kontrastverstärkende Sonnenbrille sinnvoll, die die Augen vor direktem Luftzug und Blendung schützt.

All diese Maßnahmen sind in den Augen der Experten deutlich sinnvoller als die chemische Keule: „Die meisten Anti-Allergika machen müde und schränken die Reaktionsfähigkeit ein.“ Hier ist wie so oft Vorbeugen besser als Reagieren. So verschafft auch eine saisonal wirkende Vorsorge-Impfung Linderung. Wer dennoch Medikamente nimmt, muss dringend den Beipackzettel beachten und besser einen Parkplatz ansteuern und ein Nickerchen halten, wenn die Augen schwer werden. Sonst sind Allergiker nämlich wirklich eine Gefahr für sich und andere und damit nicht fahrtauglich.

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