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Ronny Kauerhof– Das Wetter 2013 bestätigt die Ausnahme von der Regel. Klar, Karfreitag war in diesem Jahr schon Ende März, doch normalerweise ist von Ostern bis Oktober (O bis O-Regel) Sommerreifensaison. Und wie bei der Ostermesse auf dem Petersplatz, war 2013 alles anders. Der Osterhase brachte die Eier mit dem Schlitten des Weihnachtsmanns und fürs sommerliche Gummi am Auto fehlten noch satte sieben Grad – viel Zeit also, bei Bedarf die passende neue Besohlung fürs Fahrzeug auszuwählen. Auto.de hilft mit Tipps zum Reifenkauf.
Laut Wetterprognosen ist in diesem Jahr ein Wechsel auf Sommerreifen erst Anfang Mai sinnvoll. Nur dauerhaft warme Temperaturen garantieren Schnee- und Eisfreiheit auf den Straßen. Grundsätzlich sollten Sommerpneus erst bei entsprechenden Wetterverhältnissen aufgezogen werden. Sonst droht in Deutschland seit 2010 ein Bußgeld von mindestens 40 Euro. Das Quecksilber sollte auf über sieben Grad steigen, um die maximale Performance der Sommerreifen sicherzustellen, rät der TÜV.
[foto id=“460745″ size=“small“ position=“right“]Auch wenn die äußerlichen Zeichen des Winters verschwunden sind, ist es aufgrund der niedrigen Temperaturen am Abend und in den Morgenstunden nicht sinnvoll, sofort den Wagenheber rauszuholen. Die Leistungsfähigkeit, sprich Bremsverhalten und Haftung auf der Straße, ist vom Profil und der entsprechenden Gummimischung abhängig. Winterreifen haben viele Lamellen für einen besseren Grip und im Vergleich zu Sommerreifen die bessere chemische Zusammensetzung für frostige Tage. Montiert man Sommerreifen verfrüht, kann das zu längeren Bremswegen führen und Nachteile im Versicherungsfall mit sich bringen.
Wenn der letzte Nachtfrost schon über 14 Tage zurückliegt, ist es relativ bedenkenlos möglich, den Sommer fürs Auto einzuläuten. Der Wechsel auf Sommerreifen ist vernünftig, denn sie rollen leichter, sparen Kraftstoff und halten bei warmen Außentemperaturen deutlich länger. Zusätzlich sorgt der bessere Grip für eine sicherere Spurlage. Vor dem Tausch sollte jedoch die Profiltiefe und das Alter der Reifen überprüft werden. [foto id=“460746″ size=“small“ position=“left“]Gesetzliches Minimum ist 1,6 Millimeter, auch wenn die Polizei Rheinland Pfalz davon abrät, diese Vorgabe auszureizen.
Unter vier Millimetern nehme die Haftung der Reifen auf nasser Fahrbahn ab und der Bremsweg verlängere sich. Ihre Empfehlung ist eine Mindestprofiltiefe bei Sommerreifen von 2,5 Millimetern und bei Breitreifen von 3 Millimetern. Zudem sollten Pneus nach zehn Jahren ausgetauscht werden, da das Gummi seine Elastizität verliert und sich das Bremsverhalten verschlechtert. Das Herstellungsdatum ist im Reifen eingeprägt. Die sogenannte DOT-Nummer lautet beispielsweise »0503«. Das bedeutet, der Reifen wurde in der fünften Woche des Jahres 2003 geformt und er sollte nicht mehr montiert werden.
Bei einem Neukauf hat der Autofahrer die Qual der Wahl. Namhafte Anbieter wie Michelin, Continental oder Bridgestone werben mit Reifen für jede Gelegenheit, von sportlich bis sparsam ist für jeden was dabei. Zusätzlich können oft noch Breite und Größe variiert werden – sofern der TÜV nichts dagegen hat.
[foto id=“460747″ size=“small“ position=“right“]Achtung jedoch beim Kauf. Wenn nur der Preis zählt, kann auf der Straße schnell das böse Erwachen folgen. Bei der Produktion werden Sicherheitsaspekte wie das Bremsverhalten nicht von allen Reifenherstellern gleich gut umgesetzt. So waren bei Tests Bremswege von Billigreifen vor allem auf nasser Fahrbahn teilweise deutlich länger. Ein weiteres Kriterium ist das Alter des Reifen. Ungefahrene Reifen können fünf Jahren lang als neu verkauft werden. Doch ungenutzte Reifen werden spröde und verlieren an Grip.
Mit steigenden Benzinpreisen verkaufen die Hersteller Leichtlaufreifen, die helfen sollen, Sprit zu sparen. Knapp vier Prozent des Geldes, das sonst Ölmultis, Staat und Tankwart einstreichen, bleibt im Portemonnaie der Autofahrer. Verantwortlich dafür ist der geringere Rollwiderstand.
Medien und unabhängige Institute testen vor Saisonbeginn die aktuelle Reifengeneration in allen Lebenslagen. Die Ergebnisse dazu werden auch oft im Internet zugänglich gemacht. Grundlegen sind Markenreifen eine gute Wahl.
Der ADAC und Stiftung Warentest bewerteten Reifen mit der Größe 225/45 R17. Empfehlenswert sind Continental ContiSportContact 5, Goodyear Eagle F1 Asymetric 2m, Dunlop Sport Maxx RT, Michelin Pilot Sport 3, Vredestein Ultrac Vorti, Hankook Ventus S1 Evo 2 K117 sowie der Semperit Speed-Life. Für die kleineren 185/60 R15 H erreichten Michelin Energy Saver +, Continental ContiPremiumContact 5, Dunlop Sport BluResponse, Goodyear Efficient Grip Performance, Vredestein Sportrac 5, Bridgestone Turanza T001, Fulda EcoControl HP, Semperit Comfort-Life 2 beste Ergebnisse.
Der europäische Automobilclub (ACE) und die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) haben Sommerreifen mit der Dimension 205/55 R16 getestet. Sieger war der teuerste Reifen im Feld Continental Premium Contact. Effizienz bewiesen der Fulda Eco- Control HP und der Goodyear EfficientGrip.
»AutoBild« suchte den besten Sommerreifen-Bremser mit der Größe 195/65 R15. Bei einer Vollbremsung unter besten Bedingungen siegte der Dunlop Sport BluResponse. Bei Nässe überzeugt der Continental PremiumContact 5. Ebenfalls gute [foto id=“460748″ size=“small“ position=“left“]Werte erzielten der Michelin Energy Saver +, Fulda Eco Control HP und Vredestein Sportrac 5. Bei Auswahl der richtigen Bereifung kann auch der Händler des Vertrauens weiterhelfen.
Bei den Tests ragten nicht nur teure Markenreifen mit Topwerten heraus. Auch die für den Pkw-Bereich eher unbekannte finnische Traditionsfirma Nokian überzeugte die Kritiker mit dem Modell »Line«. Grundsätzlich zeigten die Tests auch, dass große Marken zumindest mit durchschnittlichen Werten aufwarten und fast nie als Fehlgriff oder Sicherheitsrisiko eingestuft werden.
Für Käufer von einigen Billigreifen haben die Tester indes kein Verständnis. Bei den vom ADAC untersuchten 15 Zoll Reifen beträgt die Preisspanne gerade einmal 35 Euro. Damit ließe sich maximal ein Lackstift für kleinere Blessuren des Stoßfängers kaufen. Die als »mangelhaft« bewerteten Marangoni Verso, Rotalla Radial F108 und Sailun Atrezzo SH402 könnten im Ernstfall vor allem bei Nässe nicht ausreichend vor einem Unfall schützen. Das ist aber kein Problem günstiger Anbieter. Der durchschnittlich teure Kleber Dynaxer HP3 teilt dieses Urteil.
Werkstätten und Reifenhändler rüsten sich momentan für den großen Ansturm, da Autofahrer, die sonst immer zeitig auf Sommerreifen umgestellt haben, dies aktuell witterungsbedingt hinauszögern. So lohnt es sich, vielleicht einmal selbst das Drehkreuz in die Hand zu nehmen und [foto id=“460749″ size=“small“ position=“right“]für den Reifenwechsel im Ernstfall zu trainieren.
Durchschnittlich kostet ein Reifenwechsel 20 Euro. Das ist schnell verdientes Geld, doch ein bis zwei Stunden sollten für den ungeübten Monteur eingeplant werden. Der Besuch einer Waschstraße bevor Hand angelegt wird, spart einem die mühselige Reinigung der Felgen im Nachhinein. Reifen mit dem besseren Profil sollten hinten aufgezogen werden. Wenn ein Pfeil die Laufrichtung vorgibt, ist unbedingt auf korrekte Montage zu achten. Bevor es wieder auf lange Fahrt geht, muss noch der Reifendruck kontrolliert werden. Die Daten stehen meist im Tankdeckel, im Einstieg der Fahrertür oder im Bordbuch des Wagens. Und damit die demontierten Pneus auch morgen noch optimalen Halt auf der Straße gewährleisten, sollten sie sauber, trocken und kühl gelagert werden.
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geschrieben von auto.de/kau veröffentlicht am 09.04.2013 aktualisiert am 09.04.2013
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