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Audi
Neckarsulm/Biberach – Für Audi war 2010 das verkaufsstärkste Jahr in der Geschichte des Unternehmens. Fast 1,1 Millionen abgesetzte Autos, rund 15 Prozent mehr als zuvor, um fast 19 Prozent auf gut 34,4 Milliarden Euro gestiegene Umsatzerlöse, 3,3 Milliarden Euro operatives Ergebnis – das alles macht selbstbewusst. Und offensichtlich mutig, am Vorabend der Hauptversammlung in Neckarsulm zum ersten Mal sogar einen Einblick in die R8-e-tron-Entwicklungsmanufaktur zu gewähren.
Biberach bei Neckarsulm, Felix-Wankel-Straße 9. Irgendwie muss es hier um Antrieb, Motoren und um Autos gehen. Von der nahen Autobahn A6 dringt die Geräuschkulisse schnell fließenden Verkehrs herüber. Am Außenstandort des Werks Neckarsulm, einem hallenähnlichen Gebäude, in dem die Quattro GmbH ihre Modelle für den (Kunden-)Renneinsatz aufbaut und zudem auch Audis Service-Trainingszentrum untergebracht ist, sind aus Anlass der Veranstaltung zwei Austellungsfahrzeuge platziert. Alles andere ist wie gehabt: Kameras und Handys, mit denen man fotografieren könnte, sind verboten! In der Manufaktur geht es schließlich heute schon um die elektromobile Zukunft von morgen.
„Und der e-tron markiert den Aufbruch dorthin“, kündigt Werkleiter Albrecht Reimhold mit dem R8 den ersten rein elektrischen Audi für Ende 2012 an. „In 10 bis 15 Jahren werden Elektroautos kein [foto id=“360951″ size=“small“ position=“right“]Nischenprodukt mehr sein“, glaubt der bei den Ingolstädtern für die Strategie in Sachen Elektromobilität zuständige Franciscus van Meel und betont: „Bis 2020 wollen wir der führende Premiumhersteller von E-Fahrzeugen sein“, wobei die Bezeichnung e-tron als Synonym für elektrisches Fahren steht.
Technisch gesehen sind darunter alle Fahrzeuge zu verstehen, die auch an einer Steckdose geladen werden können. Dazu gehören verschiedene Konzepte: reine Elektroautos, Elektroautos mit Reichweiten-Verlängerung durch einen kleinen Verbrennungsmotor und Plug-In-Hybride mit einer rein elektrischen Reichweite von bis zu 50 Kilometern. Zahlenmäßig geht van Meel davon aus, „dass wir bis 2020 unseren Absatz von e-tron-Modellen auf sechsstellige Stückzahlen im Jahr steigern“. Nach und nach kommen unterschiedliche Hybridvarianten und Elektrofahrzeuge auf den Markt, heißt es bei Audi auch zu dem [foto id=“360952″ size=“small“ position=“left“]Vorwurf, wichtige Zukunftstechnologien zuletzt verschlafen zu haben, den die Ingolstädter aktuell mit Information kontern.
Mit dem Q5 Hybrid Quattro geht in diesem Jahr schon der erste Vollhybrid an den Start; dieses Prinzip mit dem parallelem Antriebsstrang setzt Audi darüber hinaus auch im neuen Audi A6 um. Ab Ende 2011 ist ebenfalls der A8 Hybrid bestellbar. Und 2014 soll der erste Plug-in-Hybrid folgen.
Lesen Sie weiter auf Seite 2: Technikträger in Anlehnung an R8-Serienfertigung; Ausgeklügelte Logistik; Spezielle Schulung für Hochvolttechnik; Von der extrem sportlichen Seite
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Rundgang durch die Manufaktur. Die Quattro GmbH stellt in Biberach, angelehnt an die Serienfertigung des Mittelmotor-R8, die Technikträger des e-tron-Supersportwagen-Stromers her. Konsequenter Leichtbau ist laut Quattro-GmbH-Chef Werner Frowein eine der wichtigsten Voraussetzungen für Effizienz und Reichweite auch bei Elektrofahrzeugen. So besteht etwa die Karosserie des bloß 1600 Kilo wiegenden R8-e-tron aus Aluminium, bringt dank Space-Frame-Technologie kaum über 200 Kilo auf die Waage. Sie entsteht seriennah im R8-Karosseriebau. Besondere Baugruppen der Elektroversion wie der Mitteltunnel fertigt das Vorserienzentrum Neckarsulm. Auch im Lackierprozess läuft der R8 e-tron in der Serie mit. Erst zur Endmontage kommen die Technikträger nach Biberach.
„Die Fertigung ist so angelegt“, betont Frowein, „dass wir Synergieeffekte der R8-Serie nutzen können.“ So setzen die Biberacher etwa auch die ausgeklügelte Logistik ein, die die R8-Manufaktur mit Teilen versorgt. In einzelnen Warenkörben stehen die vorsortierten Komponenten bereit, die später in festgelegter Vier-Takt-Reihenfolge verbaut werden. Im ersten sind Kabel für die Hochvolttechnik und Dämmmaterialien [foto id=“360954″ size=“small“ position=“right“]an der Reihe, im zweiten Kühl-, Heizsysteme und Antriebskomponenten wie die E-Maschine, im dritten Interieur, Exterieur, Batterien und Türen, im vierten Befüllung, elektrische Inbetriebnahme und Qualitätsprüfung.
„Die Mitarbeiter unserer Manufaktur sind speziell für Arbeiten an Hochvoltfahrzeugen qualifiziert“, verweist Projektleiter Andreas Heine auf die dreistufige Ausbildung zunächst mit der Sensibilisierung fürs Fahren mit und das Arbeiten an solchen Fahrzeugen, dann der Schulung zur Elektrofachkraft [foto id=“360955″ size=“small“ position=“left“]für bestimmte Tätigkeiten und zuletzt der Weiterbildung zur Elektrofachkraft Fahrzeugtechnik für alle Aufgaben an Hochvoltmodellen.
Für Audis Elektrostrategen van Meel spiegelt der am Ende rund 250 Kilometer rein elektrisch fahrbare R8 e-tron, dessen vier Motoren für 313 PS Gesamtleistung und sagenhafte 4500 Newtonmeter Drehmoment sorgen, die Stärken der Marke wider. „Er rollt das Thema Elektromobilität nur von der extrem sportlichen Seite auf.“
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom/Fotos: Audi veröffentlicht am 30.05.2011 aktualisiert am 30.05.2011
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