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Seine weltweite Popularität ist nur mit dem VW Käfer zu vergleichen, auf dem er ursprünglich basierte: Der Bulli wird 60 Jahre alt und Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) will das Ereignis mit VW-Bus-Fahrern aus aller Welt am Standort Hannover feiern.
„Wir rechnen mit 2000 bis 3000 Fahrzeugen“, kündigt VWN-Vorstandssprecher Stephan Schaller an. Das internationale Treffen wird vom 5. bis 7. Oktober 2007 auf dem Messegelände der niedersächsischen Landeshauptstadt stattfinden.
Es ist das erste Mal in der Unternehmensgeschichte, dass VW Nutzfahzeuge selbst als Veranstalter eines Treffens auftritt. 108 000 Quadratmeter Parkfläche sind für die Bulli-Fahrer reserviert. Dazu kommen weitere 18 000 Quadratmeter für Sonderaktivitäten.
Eröffnet wird die öffentliche Veranstaltung am Freitag, 5. Oktober 2007, mit einem Konvoi historischer VW-Busse und Transporter vom Werk in Hannover-Stöcken zum Messegelände. Am Abend ist eine Open-Air-Kino-Nacht mit Filmen geplant, in denen der Bulli eine Rolle spielt. „Und das sind erstaunlich viele“, weiß Vertriebs- und Marketingvorstand Harald Schomburg, der selbst von der Fülle des Materials überrascht ist. Als Hauptfilm wird das Familien-Road-Movie „Little Miss Sunshine“ gezeigt.
Prämierungen dürfen bei so einem Ereignis nicht fehlen. Am Sonnabend, 6. Oktober, werden der schönste, der älteste, der originalste und der originellste VW-Bus der klassischen Baureihen T 1 bis T 3 gekürt. Aber auch T 4- und T 5-Besitzer werden den eine oder andere Auszeichnung mit nach Hause nehmen können. Einen Pokal gibt es für die weiteste Anreise. Und da der VW-Bus seine Fahrer in aller Welt zu sinnigen und unsinnigen Umbauten herausfordert wird auch der beste Wagen in der Kategorie „Pimp my Bulli“ gesucht. Volkswagen Nutzfahrzeuge verspricht für den Hauptabend ein Konzert mit einigen Bands und einem internationalen Topstar, dessen Name noch geheim gehalten wird.
Ein Kinderprogramm, Teilemarkt und Probefahrten mit aktuellen VW-Nutzfahrzeugen sowie eine Oldtimer-Schau sollen das Treffen abrunden. Ab 1. August 2007 schaltet Volkswagen Nutzfahrzeuge auf seiner Internetseite www.vwn.de einen Link für das Treffen frei. Dort können sich Bulli-Fahrer auch anmelden.
Die Erfolgsgeschichte des Alleskönners begann 1947 mit dem Besuch des niederländischen Volkwagenimporteurs Ben Pon auf dem Wolfsburger Werksgelände. Er entdeckte dort einen von VW-Mitarbeitern auf Käfer-Baisis zusammengebauten Wagen zum Transport von schweren Platten. Die Idee faszinierte Ben Pon. Er entwarf eine erste flüchtige Skizze – und der Bulli war geboren.
Der erste Prototyp erblickte 1948 das Licht der Welt, die Produktion lief im Frühjahr 1950 an. Schnell entwickelte sich der VW-Transporter im Nachkriegsdeutschland mit bescheidenen 25 PS zum kräftigen Motor des Wirtschaftswunders. Egal ob Handwerker, Bäckermeister, Polizei oder Feuerwehr – alle fuhren in den fünfziger Jahren den Bulli. Selbst unter Tage wurde der Alleskönner eingesetzt.
Bereits 1951 legte Westfalia mit der „Campingbox“ den Grundstein für die Karriere des Bulli als Wohnmobil. Im selben Jahr entstand bei VW auch der legendäre Samba-Bus mit schicker Zweifarben-Lackierung und seitlichen Dachfenstern. Für viele Menschen ist er immer noch der schönste Bulli aller Zeiten. Mitte der fünfziger Jahre wurde die Produktion von Wolfsburg nach Hannover verlegt.
Die Bezeichnung Bulli stammt vermutlich aus der Abkürzung und Zusammenziehung von Bus und Lieferwagen, wobei das zweite „l“ zwecks besserer Aussprache hinzukam. Andere Quellen führen den Spitznamen auf die bullig wirkende Front der ersten Modellreihe zurück.
Auch die amerikanische Hippie-Bewegung in den sechziger Jahren ist bildlich untrennbar mit dem VW-Bus verbunden. In den siebziger Jahren starteten Globetrotter mit dem Bulli zu Reisen rund um die Welt, wie etwa Dieter und Juliana Kreutzkamp. Das Ehepaar aus Hannover legte in acht Jahren mit einem T 1 300 000 Kilometer auf allen Kontinenten zurück. Die damals mit der Schmalfilmkamera gedrehten Aufnahmen legen eindrucksvoll Zeugnis von den Qualitäten des 34 PS starken Busses in den entlegensten Winkeln der Erde ab.
Während der T 1 heute von Oldtimerliebhabern gehegt und gepflegt wird, entdecken junge Menschen von heute den T 2 und T 3 als günstiges Transportmittel für Hobby und Reise. Die Modellgeneration T 4 und die aktuelle Baureihe T 5 haben die Wandlungsfähigkeit des Alleskönners noch einmal deutlich unter Beweis gestellt. Neben den klassischen Funktionen als Transporter, Familienfahrzeug oder Wohnmobil macht der VW-Bus unter dem treffenden Namen Multivan mittlerweile auch als rollendes Büro und VIP-Shuttle Karriere.
In Deutschland ist jedes zweite verkaufte Fahrzeug in diesem Segment ein VW-Bus. In Europa liegt der Marktanteil bei 25 Prozent. Über zehn Millionen Stück sind bis heute gebaut worden. Für nächstes Jahr peilt Volkwagen Nutzfahrzeuge eine Jahresproduktion von 500 000 Einheiten an.
(ar/jri)
geschrieben von veröffentlicht am 02.08.2007 aktualisiert am 02.08.2007
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