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Von auto.de-Redakteur Ingo Koecher
Fiat SpA und Chrysler LLC wollen die Zusammenarbeit bei der Entwicklung neuer Modelle und Technologien vertiefen. Beide Marken werden im kommenden Jahr an einer Neupositionierung ihrer Fahrzeugpalette im Markt arbeiten. 2011 soll der Prozess erfolgreich beendet werden und die geschlossene Allianz erste Früchte tragen.
Fiat mit seinen Marken Alfa Romeo, Fiat, Abarth, Lancia und Fiat Professional (leichte Nutzfahrzeuge) und der amerikanische Hersteller Chrysler mit Chrysler, Jeep und Dodge wollen durch eine intensive Zusammenarbeit die unausweichlich bevorstehende „Durststrecke“ des Automobilsektors im kommenden Jahr möglichst produktiv hinter sich bringen. 2011 wollen beide Hersteller gestärkt aus der Krise hervorgehen.[foto id=“120663″ size=“small“ position=“right“]
Momentan werde in vielen Bereichen von Chrysler soviel entwickelt, wie schon lange nicht mehr. Auch würde gegenwärtig mit Hochdruck an neuen Produkten und Technologien gearbeitet. Es komme sogar vor, dass der Fiat-Chef selbst bei seinen Mitarbeitern anrufe und sie bitte, nach USA zu fliegen, um dort die Teams vor Ort bei der Entwicklungsarbeit zu unterstützen, so Markus Hauf, Pressechef Chrysler Deutschland auf Anfrage von auto.de.
Dies sah vor wenigen Monaten noch ganz anders aus. Da nämlich, als der Partner von Chrysler noch Daimler hieß. Vor diesem Hintergrund stellt sich heute die Frage, aus welchem Grund die damalige Fusion keine Früchte trug. Es wird orakelt, dass es bei Daimler die Befürchtung gegeben hätte, Know How würde an Chrysler weitergegeben, ohne das Daimler selbst davon profitieren würde. Auch hätte man Befürchtungen dahingehend [foto id=“120917″ size=“small“ position=“left“]gehabt, das Image der Premiummarke mit dem Stern könne verwässert und somit irreparabel beschädigt werden. Somit standen alle Signale von Beginn an auf Rot. Verwunderlich ist das eher nicht, war der Klassenunterschied zwischen Daimler und Chrysler unter technologischen Gesichtspunkten beträchtlich. Bleibt abschließen also eine Frage: Was bewog Daimler am Ende dazu, die Fusion überhaupt anzustreben? Allem Anschein nach schloss sich die Konzernführung dem allgemein ausgebrochenen Trend an, zu schlucken, was es zu schlucken gab. Von Erfolg gekrönt sind derartige Praktiken ohne entsprechende strategische Ausrichtung jedoch eher selten, zumal, wenn die Unterschiede derart gravierend, und wie sich am Ende zeigte, schier unüberbrückbar sind. Diese leidvolle Erfahrung musste auch in den Chefetagen des Konzernmanagements von Daimler gemacht werden. Am Ende kam was kommen musste: die Trennung.
Mit der Fusion zwischen Fiat und Chrysler scheint das nun anders zu sein, sind doch beide von Beginn an Partner [foto id=“120918″ size=“small“ position=“right“]auf gleicher Augenhöhe. So ist aus Konzernkreisen der Amerikaner zu hören, dass die Italiener im Vergleich zur Daimler-Allianz weitaus entscheidungsfreudiger wären. Zudem seien sie eher bereit, ihre eigenen Technologien mit Chrysler zu teilen.
Die zwischen Chrysler und Fiat stattgefundenen Gespräche einer Zusammenarbeit wurden bereits im vergangenen Jahr aufgenommen. Ziel war und ist es, Pläne für eine globale Produktallianz zu gestalten, die beiden Marken strategische Vorteile am Markt sichern soll, so Bob Nardelli, Vorsitzender des Verwaltungsrates und Chief Executive Officer (CEO), Chrysler LLC.
Das in Auburn Hills, Michigan, USA ansässige Unternehmen hat im Jahr 2008 weltweit zwei Millionen Fahrzeuge verkauft. Außerhalb Nordamerikas verzeichnete Chrysler das zweitbeste Verkaufsjahr des letzten Jahrzehnts und sein insgesamt drittbestes Verkaufsjahr in der Unternehmensgeschichte. Zur Modellpalette des amerikanische Herstellers gehören u. a. der Chrysler 300 und Grand Voyager, Jeep Wrangler und Grand Cherokee sowie Dodge Challenger und Ram. Im Frühjahr 2008 stellte Chrysler mit Dodge EV, Jeep EV und Chrysler EV drei Fahrzeug-[foto id=“120919″ size=“small“ position=“left“]Prototypen mit Elektroantrieb vor. Unternehmensangaben zufolge stehe der Marktstart eines der Prototypen 2010 bevor. Der europäische Markt würde folgen.
Gegründet in 1899 ist Fiat eine auf Automobile fokussierte Industriegruppe mit Kunden in weltweit mehr als 190 Ländern. Mit etwa 185.000 Mitarbeitern, 114 Forschungs- und Entwicklungszentren sowie weltweit 178 Werken entwickelt, produziert und verkauft die Fiat Group Personenwagen (Fiat, Lancia, Alfa Romeo, Abarth, Maserati und Ferrari), Landwirtschafts- und Baumaschinen (CNH Case New Holland), Lastwagen und Industriefahrzeuge (Iveco) sowie Automobilkomponenten (FPT Powertrain Technologies, Magneti Marelli und Teksid).
Die Fiat Group Automobiles Germany AG hat ihren Absatz per Ende November 2009 auf insgesamt 172.850 [foto id=“120920″ size=“small“ position=“right“]Pkw-Zulassungen gesteigert. Dies entspricht gegenüber der Vorjahresperiode einem überproportionalem Wachstum von 85%, deutlich über dem des Pkw-Gesamtmarkts von rund 25% auf 3.311.886 Einheiten. Der Marktanteil der Fiat Gruppe wuchs damit in diesen 11 Monaten von 3,3% (Januar bis November 2008) auf nunmehr 4,8%.
Ab Februar 2010 bringt Fiat den Doblo als familienorientiertes Multi-Space-Raumfahrzeug auf den Markt. Das Multi-Purpose-Vehicle MPV (Minivan) soll frischen Wind ins Segment bringen. Alfa Romeo zeigte die ersten Fotos des neuen Kompaktmodells Giulietta, das auf dem Genfer Automobilsalon 2010 Premiere feiern wird.
geschrieben von auto.de/ingo koecher veröffentlicht am 17.12.2009 aktualisiert am 17.12.2009
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