Alte Hürlimann in neuem Glanz

Helmut Müller restauriert alte Traktoren. Ganz besonders für die Landmaschinen von Hürlimann aus der Schweiz – auch bekannt als die „Rolls Royce des Ackers“ – und von Porsche begeistert sich der Rentner aus dem kleinen Niedermerz im Kreis Düren. Insgesamt sind es über ein Dutzend Landmaschinen, die auf seinem Hof und in einer kleinen Halle in der Nähe stehen.

Die richtige Lackierung

Traktoren in allen möglichen Stadien der Restaurierung. Manchen von ihnen sieht man die etwa fünfzig bis sechzig Jahre harten Arbeitsalltag, den sie hinter sich haben, noch deutlich an. Manche aber sehen aus fast wie neu. Damit die Traktoren wieder in genau dem richtigen Hürlimann- oder Porsche-Rot glänzen, arbeitet Helmut Müller eng mit dem Lack- und Farbenhersteller Oellers aus dem benachbarten Aldenhoven [foto id=“400722″ size=“small“ position=“left“]zusammen. Man kennt sich und auch der Geschäftsführer des Familienunternehmens, Paul Oellers, ist schon seit Langem dem Reiz der alten Fahrzeuge erlegen. Und so reinigt auch keine schnöde, moderne Kehrmaschine den Betriebshof der Farbenwerke, sondern ein Hürlimann D-95 aus den 60er Jahren mit Frontanbau-Kehrmaschine.

Die Lackierung der Traktoren ist allerdings oft nicht einfach: Zwar sind alle rot, aber rot ist nicht gleich rot. In unzähligen Varianten wurde die Farbe im Laufe der Jahre und für die verschiedenen Modelle verwendet. Schon deshalb lohnt sich der gute Kontakt für Müller. Bis zu 700 Arbeitsstunden investiert er in die Restaurierung eines Fahrzeugs. Meistens wird es zunächst vollständig zerlegt und jedes Bauteil einzeln geprüft. Nur Arbeiten am Innenleben von Motor oder Getriebe gibt Müller aus der Hand, alles Übrige erledigt er selbst.

Mangelware Ersatzteile

Passende Teile zu finden, ist dabei immer wieder eine Herausforderung. Fehlt ein Ersatzteil und hilft das Netzwerk von Traktorfreunden und -sammlern nicht weiter, muss der Rentner selbst Hand anlegen. Als gelernter Maschinenschlosser baut er manches Teil einfach nach. Hier profitiert er von seiner langjährigen[foto id=“400723″ size=“small“ position=“right“]Arbeit im Sonderfahrzeugbau. Parallel zur Technik wird natürlich auch der Lack überholt. Zunächst werden alle Blechteile sandgestrahlt. Der alte Lack und loser Rost verschwinden. Dann grundiert Müller die Motorhauben und Kotflügel mit dem Rostschutz Kontra-Rost von Oeller. Nur so haftet der anschließend aufgetragene Überlack optimal und bildet eine robuste und makellose Deckschicht. Die fertig grundierten Teile können längere Zeit zwischengelagert werden, denn es entsteht kein Flugrost.

Als Deckschicht trägt der Restaurator aus Niedermerz Oellers-Gerätelack auf, der auch bei Kälte oder hoher Luftfeuchtigkeit gut und schnell trocknet. Damit sich die Farbe einfacher verarbeiten lässt, wird auch schon einmal eine Dose aus dem Nachbarort auf dem Ofen vorgewärmt. Den Lack mischt Oellers auf Kundenwunsch nach Vorlage im Originalfarbton nach Da die Oberfläche später nicht nur optisch einwandfrei sein soll, sondern auch robust und kratzfest, kombiniert Müller den Gerätelack mit einem speziell abgestimmten Lackhärter. So entsteht ein hochglänzendes Lackkleid für die alten Landmaschinen.

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