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Die Verfügbarkeit von Pkw-Ersatzteilen ist heute nicht mehr nur für Fahrer von Old- oder Youngtimern interessant: Weil immer mehr Deutsche ihr Auto immer länger fahren, kann es auch bei normalen Pkw bei den Ersatzteilen zu Engpässen kommen. Denn im Durchschnitt ist ein Auto auf deutschen Straßen heute mehr als acht Jahre alt und wird vom Hersteller in dieser Form gar nicht mehr produziert.
Es gibt keine rechtlichen Vorgaben, wie lange ein Fahrzeughersteller Ersatzteile für seine Autos vorhalten muss. In der Regel schließen die Autohersteller Verträge mit ihren Zulieferern ab. Lieferanten sollen danach die Teile zehn Jahre bereitstellen. Doch erfahrungsgemäß kommt es häufig schon nach fünf Jahren zu Problemen mit der Verfügbarkeit. Dies wird dadurch noch verstärkt, dass die Modellvielfalt immer weiter steigt und sich heute unter dem Dach eines Autohauses häufig gleich mehrere Marken tummeln.
Die markengebundenen Händler sehen sich daher auf dem Gebiet des Ersatzteilhandels immer stärker mit dem freien Teilehandel konfrontiert, der sich auch auf die Teilebeschaffung für ältere Fahrzeuge spezialisiert hat. Der Kunde kann von diesem Wettbewerb nur profitieren: Wird er beim Markenhändler nicht fündig, kann er sich an einen freien Betrieb wenden. Einige Zulieferer und Verbandsmitglieder wie Bosch und Hella haben außerdem Kataloge mit Bauteilen für frühere Fahrzeugmodelle aufgelegt. Autobesitzer auf der Suche nach passenden Teilen finden im Internet unter www.gva.de die Handelsmitglieder des Gesamtverbands Autoteile-Handel.
Besondere Schwierigkeiten erwarten Branchenexperten in den nächsten Jahren bei der Versorgung mit Elektronikbauteilen. In modernen Pkw sind schon heute häufig mehr als 40 Steuergeräte eingebaut; deren Chips sind meist nach zwei Jahren veraltet, weil die Speichertechnologie rasant voranschreitet. Das Fehlen eines passenden Chips kam im schlimmsten Fall das ganze Fahrzeug lahmlegen. Zwar gibt es nach Angaben von Christian Stoppock vom Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) Ansätze zu genormten Systemen, die sich an ältere Fahrzeuge anpassen lassen. Dies sei jedoch nur mit großem Aufwand und entsprechend hohen Kosten möglich.
Vorerst ist es daher erforderlich, dass neue Software und auch neue Hardware während des gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs in das bestehende Modell integriert werden können. „Ohne diese ständige Anpassung“, befürchtet GVA-Präsident Hartmut Röhl, „wird es künftig kaum Young- und Oldtimer von aktuellen Fahrzeugmodellen geben.“
mid
geschrieben von veröffentlicht am 01.06.2006 aktualisiert am 01.06.2006
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