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Die Spritpreise steigen und mit ihnen die Emissionen. Alternative Antriebstechniken wie Elektro- oder Hybridsysteme sind aber oft noch teuer oder nur begrenzt alltagstauglich. Doch Alternativen gibt es längst und sie werden immer zahlreicher: Gasfahrzeuge. Autos, die mit Erdgas oder Autogas betrieben werden, sind günstiger und umweltfreundlicher als konventionelle Diesel oder Benziner. Doch Gas ist nicht gleich Gas. Welches System bietet welche Vorteile?
Erdgas, auch Compressed Natural Gas (CNG) genannt, besteht aus Methan-Molekülen, ist besonders energiereich und wird auch in Heizungen und Gas-Herden verwendet. Autogas oder LPG (Liquefied Petroleum Gas) ist ein Gemisch aus Propan, Propen, Butan und Buten. Diese Mischung findet sich oft in Camping-Kochern wieder. Je nach Region hat Autogas eine andere Zusammensetzung. In Deutschland beispielsweise besteht LPG überwiegend aus Propan und Propen, in Frankreich überwiegend aus Butan und Buten. Entsprechend variieren Klopffestigkeit und Kraftstoffverbrauch. Doch Erd- und Autogas verbrennen im Vergleich zu konventionellen Kraftstoffen sauberer und reduzieren dadurch Emissionen wie Partikel oder Stickoxide.
Ebenso sind beide Kraftstoffe günstiger als Benzin oder Diesel, weil sie in Deutschland bis 2018 steuerbegünstigt sind. Bei Erdgas liegt der Kostenvorteil aktuell bei bis zu 50 Prozent. Dabei scheint Autogas auf den ersten Blick oft noch billiger als Erdgas. Doch ist das nur die halbe Wahrheit. Denn das gasförmige CNG wird in Kilogramm abgegeben und das flüssige LPG in Litern. Und ein Kilogramm CNG hat den Energie-Gehalt von rund zwei Litern LPG. Umgerechnet bedeutet das: Eine Kilowattstunde Energie aus dem Kraftstoff CNG ist rund ein Drittel günstiger als bei LPG.
Dafür sind gasbetriebene Fahrzeuge in der Anschaffung immer etwas teurer als Benzinfahrzeuge, da sie meist mit zwei Kraftstoffsystemen (Benzin und Gas) ausgestattet sind. Erdgasfahrzeuge gibt es bei immer mehr Herstellern ab Werk. Der Preisunterschied ist vergleichbar mit dem zwischen Diesel- und Benzinvariante. Erdgas-Antriebe im Pkw rechnen sich in Deutschland im Vergleich zum Benziner ab einer Jahresfahrleistung von 7 000 Kilometern. Was die Emissionen betrifft, so lassen sich dabei im Vergleich zum konventionellen Ottokraftstoff bei gleicher Leistung 25 Prozent CO2 einsparen. Dies liegt an der chemischen Zusammensetzung von Erdgas. Die CO2-Ersparnis von Autogas liegt einiges darunter. „Potenzial zur CO2-Reduzierung bei niedrigen Zusatzkosten bieten Erdgas-Systeme bereits heute“, sagt Bosch-Chef Volkmar Denner.
Inzwischen bieten einige Hersteller ab Werk Autogas-Systeme an, dennoch sind LPG-Anlagen überwiegend Nachrüstlösungen, bei denen in einer Werkstatt ein zweites Kraftstoffsystem in das Fahrzeug eingebaut wird. Die Nachrüstsysteme bieten häufig keine mit den Originalherstellern vergleichbare Qualität und Komponentenhaltbarkeit. Bei Erdgas-Pkw dagegen sind diese Systeme fast immer ab Werk ins Auto integriert, beispielsweise bei VW (ecoUp, Golf TGI) Audi (A3 g-tron), Opel (Zafira CNG, Combo CNG) oder Fiats NaturalPower-Technik (500L, Panda, Qubo),und unterliegen damit der gleichen Qualität und Dauerhaltbarkeit wie vergleichbare Benzinsysteme.
Bei der Infrastruktur fahren die LPG betriebenen Autos derzeit weiter vorn. Denn mittlerweile gibt es in Deutschland ein Netz mit rund 6 500 Autogas-Tankstellen. Doch auch die Verfügbarkeit von Erdgas-Tankstellen wird immer besser, inzwischen sind es rund 1 000 Stück. Und dann gibt es ja auch noch Apps und Navigationssysteme, die den Weg zur nächsten Erdgas-Tankstelle weisen.
geschrieben von auto.de/(fw/mid) veröffentlicht am 29.07.2014 aktualisiert am 29.07.2014
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