Alternatives Kraftstoffquartett: Was lohnt sich?

Wer bei seinem Pkw Spritkosten sparen und der Umwelt etwas Gutes tun will, kann in Deutschland zurzeit auf vier alternative Kraftstoffarten zurück greifen: Erdgas, Flüssiggas, Biodiesel und Pflanzenöl. Doch jedes Mitglied des Quartetts hat seine Nachteile
.
Umweltschonend, günstig und praktikabel ist zurzeit vor allem das Tanken von Erdgas, trotz hoher Kosten für Neuwagen oder Umrüstung. Die Regierung garantiert eine steuerliche Förderung bis 2020; so können die Treibstoffkosten gegenüber dem Dieselmotor um 30 Prozent, gegenüber dem Benziner um 50 Prozent gesenkt werden. Die meisten Erdgasfahrzeuge verfügen zudem über einen zweiten Tank, so dass im Notfall auch das Fahren mit konventionellen Kraftstoffen möglich ist. Das ist auch nötig: Das Tankstellennetz umfasst zurzeit nur 650 Anbieter. Im Ausland ist das Tanken noch schwieriger; nur die Schweiz und Norditalien bieten Erdgas an der Zapfsäule an. Aber wer viel im Stadverkehr unterwegs ist und eine Tankstelle in seiner Nähe weiß, ist mit Erdgas gut bedient.
Beliebtester Alternativkraftstoff ist mit rund 70 000 zugelassenen Fahrzeugen das Flüssiggas. Hersteller Chevrolet bietet für alle Modelle der aktuellen Palette einen Umrüstsatz für die Betankung mit dem Abfallprodukt aus der Erdölförderung an. Auch Subaru ist in Sachen Autogas breit aufgestellt; andere Hersteller zögern noch. Die Nachrüstung ist jedoch mit rund 1 800 Euro relativ billig. Besonders für Autos mit Ottomotoren kann sie sich lohnen. Der Preis für den Liter Kraftstoff liegt zurzeit wegen der günstigen Steuern bei rund 63 Cent. Leider gilt die Steuervergünstigung zunächst nur bis 2009; möglicherweise steigen die Preise danach um zirka 20 Cent pro Liter.
Ungewiss ist die Zukunft des Biodiesels. Die Bundesregierung hat jüngst die Aufhebung der Steuerbefreiung zum August beschlossen. Zudem kann der Treibstoff Schläuche und Dichtungen moderner Motoren beschädigen. Viele Hersteller erteilen daher keine Freigabe für den reinen Biodiesel-Einsatz. Die Zukunft des Treibstoffs wird wohl eher in der Beimischung zu Benzin und Diesel liegen, zu der die Mineralölkonzerne nun verpflichtet wurden.
Wenig Zukunft wird wohl auch der Einsatz von Pflanzenöl als Kraftstoff haben. Qualitätsstandards und Normen für die Zusammensetzung existieren bislang nicht. Ohne Umrüstung kann das Öl nur von älteren und leidensfähigen Dieselmotoren, etwa bei landwirtschaftlichen Maschinen, getankt werden. Ansonsten schlägt eine Umrüstung mit bis zu 3 500 Euro zu Buche. In der Folge erlischt jedoch die Garantie der Fahrzeughersteller. Schwierig ist auch das Tanken, laut der Verbraucherzentrale NRW gibt es in ganz Deutschland nur 130 Ölzapfsäulen. Wer alte Dieselmotoren preisgünstig betanken will und idealerweise über einen eigenen – übrigens genehmigungsfreien – Pflanzenöltank verfügt, kann auf diesen Kraftstoff umsteigen.
mid

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