Amerikaner fahren wieder schwere Pick-ups

Wesentlich bestimmt waren die Absatzzahlen im August in den USA von der dort vor wenigen Tagen ausgelaufenen Abwrackprämie. Der mit insgesamt drei Milliarden US-Dollar gefüllte Fördertopf der Amerikaner war nach nur fünf Wochen geleert. Aus ihm wurden gestaffelte Prämien entsprechend der Umweltfreundlichkeit des Neufahrzeugs (Maximalverbrauch: 10,7 l/100 km) gewährt.

Profitiert von dieser Verkaufsunterstützung haben auch deutsche Hersteller, allen voran die Marken Audi und Volkswagen mit 26,0 bzw. 11,4 Prozent. Besonders stark war VWs Jetta gefragt, der einen Absatzplus von 15 Prozent einfuhr.

Aber auch Fahrzeuge vom Schlage eines Porsche legten zu, ohne von der Abwrackprämie profitiert zu haben. Mit 1.646 an Kunden ausgelieferten Fahrzeugen verbuchten der Sportwagenhersteller im Vergleich zum Vorjahresmonat auf dem nordamerikanischen Markt ein Plus von neun Prozent. In den USA stiegen die Auslieferungen gegenüber dem Vorjahreswert um rund neun Prozent auf 1.526 Einheiten (Kanada: 120/+7 %). Besonders positiv entwickelte sich der 911er-Absatz. In den USA und Kanada fanden 716 Fahrzeuge einen Käufer – ein Plus von 96 Prozent. Auch der Cayman legte um 51 Prozent zu (196 Einheiten), dagegen sank der Boxster– und Cayenne-Absatz um 13 (163) bzw. 31 Prozent (571).

Noch immer nicht angesprungen ist die Nachfrage bei Daimler und BMW. Mercedes musste mit 17.100 Fahrzeugen ein Minus von 7,7 Prozent hinnehmen. Auch der Stadtflitzer Smart vermochte es nicht, von der Abwrackprämie zu profitieren und seinen Teil zum erhofften Erfolg beizutragen. Im Gegenteil. Sein Absatz fiel im Jahresvergleich um ein Drittel (1.622). – Anders der MINI. Sein Minus fiel mit 6,5 Prozent deutlich moderater aus als das der Kernmarke BMW mit 24,5 Prozent (19.232).

Von den amerikanischen Herstellern war es allein Ford, der im August mit 17 Prozent deutlich zulegen konnte. Wer aber glaubt, dass allein der kompakte Focus mit seinen 25.500 Verkäufen dieses Ergebnis möglich machte, irrt. Nein, die Amerikaner kaufen auch wieder Pick-ups. Und zwar die schwere Sorte. Allein von der F-Serie wurden 45.590 Fahrzeuge verkauft (+12,8 %).

GM und Chrysler konnten es noch nicht ins Plus schaffen. GM büßte im Jahresvergleich 20,2 (246.500) und Chrysler 15 Prozent ein (93.200). Dabei hatte General Motors erst vor Kurzem beschlossen, seine Produktion aufgrund der erhöhten Nachfrage im zweiten Halbjahr hochfahren und insgesamt 60.000 Fahrzeuge mehr als vorgesehen produzieren zu wollen. Ein bemerkenswertes August-Ergebnis fuhren die Koreaner ein: Hyundai brachte es mit 60.500 abgesetzten Fahrzeugen auf ein Plus von 47 Prozent.

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