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Umweltverschmutzung
Fußgänger husten sich die Seele aus dem Leib, Fahrradfahrer werden in dreckige Rauchschwaden gehüllt und Fans halten ihre Köpfe freiwillig an die Auspuffrohre: Die Pick up-Leidenschaft der Amerikaner kennt kaum Grenzen und hat nun zu einem neuen Trend geführt, den „Coal Rollers“. Fahrer dieser Pick-up-Trucks mit Dieselmotor drücken kräftig aufs Gaspedal, um möglichst viel Ruß zu produzieren. Die wunderliche Begründung: Gegen die angebliche Überregulierung der Obama-Regierung beim Umweltschutz wollen die „Anti-Umwelt-Aktivisten“ für das „wahre Amerika“ kämpfen – und für ihre eigene Freiheit.
Um ihre Pick-ups zu Coal Rollern umzurüsten, reicht schon ein Bausatz für etwa 500 US-Dollar inklusive Bauanleitung aus dem Internet. Dann lässt sich ein „Smoke Switch“ in die Motorelektronik integrieren, die dem Triebwerk einen erhöhten Kraftstoffverbrauch vorgaukelt. Bei Vollgas wird dann zu viel Diesel eingespritzt, der nicht vollständig verbrennt. Das Resultat: eine tiefschwarze Qualmwolke kommt aus den Auspuffrohren. Besonders aggressiv sind Coal Roller mit ausgebautem Dieselpartikelfilter oder komplett modifiziertem Motor: Größere Injektoren, für hohe Drücke ausgelegte Kraftstoffpumpen oder ein Wasser/Methanol-Einspritzsystem produzieren dann besonders „fetten“ Rauch. Erlaubt ist diese Form der Umweltverschmutzung natürlich nicht, wie die US-Umweltschutzbehörde EPA klarstellt.
Selbst in den Südstaaten der USA ecken diese sehr speziellen Tuner an, obwohl oft keinerlei Abgasgrenzwerte gelten. Und teuer kann der Spaß ebenfalls werden: Neben dem erhöhten Kraftstoffverbrauch sind auch technische Probleme vorprogrammiert. Internetforen warnen von Fehlermeldungen und verschmutzten Motorteilen. Die „Rollin‘ Coal“-Community hat bei Facebook mehr als 15 000 Fans, Youtube-Videos verzeichnen teils Millionen Abrufe.
geschrieben von MID veröffentlicht am 14.10.2014 aktualisiert am 14.10.2014
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