Zukunftspläne

Was AMG plant: Ein Gespräch mit Tobias Moers

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Unter der Führung von Tobias Moers hat sich Mercedes-AMG als profitable Sub-Marke mit einem stark wachsenden Portefeuille etabliert. Der AMG GT hat es geschafft, die Sportwagen-Ikone Porsche 911 zu ärgern, mit der viertürigen Variante attackiert AMG jetzt auch den Panamera. AMG-Chef Tobias Moers gibt im Gespräch weitere Einblicke in seine Strategie. So soll der viertürige GT, der zunächst als Reihen-Sechszylinder mit 435 sowie als V8 mit 585 PS und 639 PS lanciert wird, nochmals in der Leistung steigen.

GT und Project One als sportliche Spitze

„Für eine kommende Hybrid-Variante des GT Viertürers können Sie sich an der 800 PS starken Studie von 2017 orientieren", so Moers. Eine Dieselvariante des viertürigen GT sei hingegen nicht geplant – und das gilt für die gesamte Marke: „Wir sehen für AMG in elektrifizierten Benzin-Antriebssträngen die Zukunft. Ab 2020 gehen wir den Weg der Hybridisierung."

Mit dem zweitürigen GT, der technisch teilweise auf den viel teureren Vorgänger SLS aufsetzte, hat AMG den „Sweet Spot" im Markt gefunden: „Wenn der GT einen Nachfolger bekommt, bleibt die Positionierung so wie heute", sagt Moers. „Sie passt perfekt." Nach oben bietet die GT-Baureihe auch in der aktuellen Ausprägung viel Raum: "Für den GT R haben wir momentan Lieferzeiten von einem Jahr", berichtet Moers und bedauert: „Das ist länger, als ich es mir wünsche."

Ganz oben, beim Project One Hypercar, laufen die Dinge nach Plan: „Alle Hypercars sind verkauft, wir waren vierfach überbucht", so Moers. Die Auslieferungen beginnen nächstes Jahr, bis Ende 2020 sollen alle Fahrzeuge gebaut sein. Varianten wie einen Roadster oder Spyder wird es nicht geben, sagt Moers: „Das haben wir den Kunden damals versprochen."

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Ein 35er für die frontgetriebenen Modelle

Während AMG an der Spitze das sportliche Profil schärft, gibt es Bewegung im Massenmarkt: Bei den Modellen auf der kompakten, frontgetriebenen MFA-Plattform klaffte bislang eine Lücke zwischen den 218 PS starken 250-Sport-Modellen und den 381 PS starken AMG 45er-Modellen. Diese Lücke wird künftig geschlossen: „Bei den MFA-Modellen wird es einen neuen AMG A45 geben, zusätzlich einen AMG A35 mit rund 300 PS", verrät Moers.

Mit den 35er-Varianten von A-, CLA- und GLA-Klasse zielt AMG auf den Audi S3. Die 45er-Variante, die mit dem RS3 konkurriert, dürfte in Zukunft rund 400 PS leisten; die Produktion dieses Top-Vierzylinders wandert vom thüringischen Kölleda ins Stammwerk in Affalterbach.

Verschwinden wird hingegen in absehbarer Zeit die Prestige-Motorisierung in Form des AMG-6,0-Liter-V12, der aktuell die Modelle AMG S65 als Coupé, Cabriolet und Limousine sowie den AMG SL65 antreibt: "Der Zwölfzylinder wird bei AMG eines Tages auslaufen, wir werden den Motor jedoch für andere Konzernmarken weiterbauen", so Moers: "AMG wird in der Spitze künftig einen anderen Weg gehen."

Beim SL dürfte es schon zum Modellwechsel 2019/20 soweit sein, in der S-Klasse gibt es die 65er-Modelle noch etwas länger. Wer danach noch einen Zwölfzylinder fahren möchte, muss Mercedes-Maybach zurückgreifen. Auch dort liegt die Leistung über 600 PS, die jedoch - anders als bei AMG - flüsterleise dargeboten werden.

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